Lebensdaten
1894 – 1958
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Professor für Strömungslehre
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 137909055 | OGND | VIAF: 86076282
Namensvarianten
  • Magyar, Franz

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Zitierweise

Magyar, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137909055.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Julius, Kaufm.;
    M N. N.;
    1921 Gisela Peßl; kinderlos.

  • Biographie

    M. begann sein Studium an der Maschinenbauschule der TH Wien 1912 und legte 1914 die erste Staatsprüfung ab. 1915 wurde er zunächst zur Infanterie eingezogen, kam aber 1916 zur k.k. Luftfahrtruppe. Neben seiner Tätigkeit als Flieger beschäftigte er sich auch mit theoretischen und experimentellen Problemen im Rahmen seiner Mitarbeit in der Luftschiffwerft Wien-Arsenal; u. a. wurde er mit der Entwicklung von Fallschirmsystemen betraut. 1919 beendete er sein Studium mit der zweiten Staatsprüfung.

    1920 kam M. an die Lehrkanzel für Wasserkraftmaschinen und Pumpen als Assistent A. Budaus, wo er bis 1931 tätig war. An dem 1921 von Budau veröffentlichten Lehrbuch für Hydraulik und an den Vorlesungen über Pumpenbau wirkte M. maßgeblich mit. 1921 wurde er auch Prof. an der Bundeslehranstalt für Maschinenbau und Elektrotechnik in Wien, behielt aber seine Tätigkeit an der TH Wien bei. 1921/22 war er auch Leiter des Turbinenkonstruktionsbüro beim Industriewerk Aspang. Nach Budaus Tod 1923 wurde M. mit der Supplierung der Fächer Hydraulik, Wasserkraftmaschinen und Pumpen und der Leitung des Laboratoriums betraut und behielt diese Funktion bis 1928. 1923 promovierte er mit der Arbeit „Beschleunigungs- und Stoßwellenprobleme beim hydraulischen Widder“. Auch in den folgenden Jahren beschäftigte sich M. mit Stoßwellenproblemen, wie seine Habilitationsschrift „Theorie der Schwingungen in Windkesseln von Kolbenpumpen“ zeigt. 1927 erfolgte seine Habilitation zum Privatdozent für „Hydraulik mit besonderer Berücksichtigung des Maschinenbaues“. In seinen Vorlesungen behandelte er ausgewählte Kapitel der Hydraulik, Strömungslehre und der technischen Strömungslehre. In den folgenden Jahren veröffentlichte M. einige Arbeiten über turbulente Strömungen und befaßte sich gemeinsam mit dem neuen Inhaber der Lehrkanzel für Wasserkraftmaschinen und Pumpen, E. Feifel, mit Strömungen in Zyklonen. 1931 schied er als Assistent aus, hielt aber weiter seine Vorlesungen als Privatdozent ( 1937 Titel ao. Professor).

    1938 mußte M. aus dem öffentlichen Dienst ausscheiden und wurde Industrieberater. 1941-43 betätigte er sich als wissenschaftlicher Berater der Garvens-Werke in Wien und leitete anschließend bis 1945 das Konstruktionsbüro der Fa. Hutter & Schrantz in Wien. Nach dem Einzug der Besatzungsmacht im April 1945 wurde M. mit der Leitung der Lehrkanzel für Strömungslehre der TH Wien betraut; am 17.12.1945 erfolgte seine Ernennung zum o. Professor für Strömungslehre. In den folgenden Jahren baute er das durch die Kriegswirren schwer in Mitleidenschaft gezogene Aerodynamische Laboratorium wieder auf, beschäftigte sich auch weiterhin mit der Strömung in Zyklonen und veröffentlichte Arbeiten über die Wirbelsenkenströmung. Ausgehend von letzteren Untersuchungen entwickelte er eine Dralldüse zur Zerstäubung von Flüssigkeiten.

    M. war einer der ersten Fachleute für Strömungslehre in Österreich und förderte diese in den ersten Jahrzehnten dieses Jahrhunderts durch die Entwicklung des Flugwesens rasch expandierende Sparte durch theoretische Arbeiten ebenso wie durch die Ausbildung qualifizierten Nachwuchses.|

  • Auszeichnungen

    Dekan d. Fak. f. Maschinenwesen (1946/47-1949/50), Rektor (1957/58);
    Mitgl. d. Österr. Ak. d. Wiss. (1958).

  • Werke

    Weitere W u. a. Über Strömungen in Umlenkkanälen, in: Maschinenbau u. Wärmewirtsch. 12, 1957, S. 93-96;
    Die Reibung bei d. ebenen Wirbelsenkenströmung, ebd. 9, 1954, S. 341-43;
    Stromfunktion f. räuml. Wirbelsenken, in: Österr. Ing.-Archiv 9, 1955, S. 24-30.

  • Literatur

    E. Melan, in: Österr. Ing.-Archiv 8, 1954, S. 79-83 (W-Verz., P);
    F. Schulz, ebd. 12, 1958, S. 1 f. (P);
    E. Melan, in: Alm. d. Österr. Ak. d. Wiss. 108, 1959, S. 440-45 (W, P);
    K. Oswatitsch, Die Lehrkanzel u. d. Inst. f. Strömungslehre an d. TH Wien, in: 150 J. TH Wien, 1965, S. 336-39;
    F.|Schulz, Gesch. u. Entwicklung d. Inst. f. Wasserkraftmaschinen u. Pumpen d. TH Wien, ebd., S. 340-44;
    Pogg. VII.

  • Porträts

    Gem. v. M. Pistorius, 1959 (Techn. Univ. Wien, Rektorengal.).

  • Autor/in

    Helmut Sockel
  • Zitierweise

    Sockel, Helmut, "Magyar, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 678-679 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137909055.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA