Lebensdaten
1856 – 1929
Geburtsort
Kolberg (Pommern)
Sterbeort
Marburg/Lahn
Beruf/Funktion
Altphilologe ; Professor in Greifswald und Marburg ; Klassischer Philologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116619643 | OGND | VIAF: 2580180
Namensvarianten
  • Maaß, Ernst
  • Maass, Ernst
  • Maaß, Ernst
  • mehr

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Zitierweise

Maass, Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116619643.html [06.10.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Theodor;
    M Caroline Bohlmann;
    1887 Berta Vahlen;
    4 K.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Gymnasiums in Kolberg studierte M. seit 1875 in Tübingen und Greifswald und promovierte mit der Schrift „De Sibyllarum indicibus“ 1879 in Greifswald bei U. v. Wilamowitz-Moellendorff. 1883 habilitierte er sich für klassische Philologie in Berlin mit dem Werk „Analecta Eratosthenica“ und wurde 1886 o. Professor in Greifswald. Von 1895 bis zu seiner Emeritierung 1924 war M. o. Professor und Direktor des Philologischen Seminars an der Univ. Marburg, 1900 Dekan, 1910 Rektor. Auf mehreren Studienreisen zwischen 1880 und 1900 besuchte er Italien, Frankreich, England und Griechenland. Seit 1901 behinderte eine Sehschwäche M.s Arbeitskraft.

    In seinen frühen Jahren beschäftigte sich M. mit der antiken biographischen Überlieferung und mit der alexandrinischen Gelehrtenliteratur. Während bereits der 2. Teil seiner Dissertation „De Biographis Graecis quaestiones selectae“ (1880) durch v. Wilamowitz in seinen Ergebnissen angezweifelt wurde, und auch die „Analecta Eratosthenica“ (1883) umstritten blieben, stellt seine Ausgabe der „Phaenomena“ des Aratos (1893, Nachdr. 1964), eines der bekanntesten himmelskundlichen Werke der Antike aus dem frühen 3. Jh. v. Chr., noch heute die maßgebliche Textgrundlage dar. Dazu kommen seine Ausgaben der antiken Arat-Kommentare (1898) und der Homer-Scholien (1887 f.). In den 90er|Jahren begann M., sich mit der antiken Religion, dem Mythos und der antiken Kultur im allgemeinen zu beschäftigen. Die wichtigsten Schriften dieser Zeit waren „Orpheus“ (1895, Nachdr. 1974) und „Die Tagesgötter in Rom und den Provinzen“ (1902). Ein dritter Forschungsbereich wurde für M. das Nachwirken der Antike in der deutschen Klassik, insbesondere bei Goethe. In „Goethe und die Antike“ (1912) wollte er zeigen, daß für Goethe die Antike das Element ist, „in dem seine Seele ihren Atem schöpft“. Daß ihn dabei die Goethebegeisterung mitunter zu kaum haltbaren Ergebnissen geführt hat, tut diesem inhaltsreichen Werk, dem zahlreiche weitere Schriften zu Goethe folgten, nur wenig Abbruch. M. fühlte sich aufgerufen, dem immer deutlicher erkennbaren Auseinanderfallen der philologischen und kulturhistorischen Disziplinen entgegenzuwirken, indem er gerade auch den Gymnasialfächern Griechisch, Latein und Deutsch verwertbare Materialien und Anregungen zu geben bemüht war.

  • Werke

    Weitere W Commentatio mythographica I, II, 1886/94;
    De Attali Rhodii fragmentis Arateis, 1888;
    Parerga Attica, 1889;
    De Aischyli supplicibus, 1890;
    Aratea, 1892;
    De Germanici prooemio, 1893 f.;
    De tribus Philetae carminibus, 1895;
    Analecta sacra et profana, 1910;
    Aus d. Farnesina, Hellenismus u. Renaissance, 1902;
    Griechen u. Semiten auf d. Isthmus v. Korinth, 1903;
    Der Genius d. Wiss. (Rektoratsrede), 1909;
    Aischylos u. Aristophanes, 1913;
    Goethes Medea, 1913;
    Goethes Geheimnisse u. Wahlverwandtschaften, 1915;
    Neues üb. Goethe u. d. Antike, 1916;
    Goethes Venezian. Epigramme, 1926.

  • Literatur

    Biogr. Jb. f. Altertumskde., 1935, S. 88-104 (W-Verz.);
    J. Auerbach, Cat. professorum academiae Marburgensis, 1979, S. 562;
    Kürschner, Gel.-Kal. 1928;
    Wi. 1928.

  • Porträts

    Phot. (Marburg, Seminar f. Klass. Philol.).

  • Autor/in

    Wilfried Fiedler
  • Zitierweise

    Fiedler, Wilfried, "Maass, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 599-600 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116619643.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA