Dates of Life
1700 – 1755
Place of birth
Hamburg
Place of death
Paris
Occupation
Feldherr
Religious Denomination
mehrkonfessionell
Authority Data
GND: 1019745568 | OGND | VIAF: 54192674
Alternate Names
  • Lowendahl, Woldemar Graf von
  • Loevental, Woldemar Graf von
  • Lowendal, Woldemar Graf von
  • more

Relations

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Löwendahl, Woldemar Graf von, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1019745568.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Woldemar Frhr. v. L. (1660-1740), sächs.-poln. Oberhofmarschall u. Min., S d. Ulrich Friedrich Gyldenlöwe ( 1704, seit 1662 Frhr. v. L., illeg. S d. Kg. Friedrich III. v. Dänemark, 1609–70) u. d. Sophie v. Uhren;
    M Dorothea (1672–1706) T d. Cai Bertram Gf. v. Brockdorff (1619–89), auf Kletkamp usw., schwed. Oberst, u. d. Hedwig Gfn. v. Rantzau;
    1) 1722 ( 1736) Theodora Eugenia (1705–68), T d. sächs.-poln. Gen.-Lt. Gottlieb Frhr. v. Schmettau (1665–1722) u. d. Anna Christine v. Schmettau, 2) Paris 1736 Barbara (1709–62), T d. Franz Gf. v. Szembek (1667–1712), Starost v. Bieck, u. d. Magdalena Gfn. Tarlowna;
    2 T aus 1), 2 S, 2 T aus 2), u. a. Franz-Josef (1746–1808), franz. Marschall, seit 1806 in dän. Diensten (unter d. Namen Danneskjold-Loevental, s. Dipl. Vertr. III).

  • Biographical Presentation

    L. verbrachte seine Kindheit in Dresden und auf Gut Bothkamp b. Preetz (Schleswig-Holstein). Mit 14 Jahren trat er in das Heer Augusts d. Starken ein, kämpfte drei Jahre später auf österr. Seite und kehrte 1721 als Oberst nach Sachsen zurück. 1732 wurde er Generalmajor und Inspekteur der Infanterie. An den Kämpfen im poln. Thronfolgestreit 1733-35 zwischen Stanislaus Leszczynski und Kf. Friedrich August II. von Sachsen beteiligte sich L. mit den sächs. Truppen auf Kriegsschauplätzen in Polen und am Rhein. Als 1735 der Krieg zwischen Rußland und der Türkei ausbrach, trat L. unter Feldmarschall Bernhard Christoph Gf. v. Münnich in russ. Dienste. Nachdem der Krieg mit der Hohen Pforte im Sept. 1739 beigelegt war und sich das Verhältnis zu Schweden rapide verschlechtert hatte, wurde L. 1740 zum Generalgouverneur von Estland ernannt. Nach der schwed. Kriegserklärung an Rußland im Juli 1741 ließ er sich als Gouverneur meist von Hans v. Rosen und Gotthard Johann Zoege v. Manteuffel vertreten, während er sich selbst auf dem Kriegsschauplatz aufhielt. Im Frieden von Åbo vom Aug. 1743 wurde die Zugehörigkeit Liv- und Estlands sowie weiter Teile Finnlands zum Russ. Reich anerkannt. Außerdem wurden Karl Peter Ulrich von Holstein-Gottorf zum russ. und dessen Onkel Adolf Friedrich zum schwed. Thronprätendenten bestimmt. L. war – zusammen mit Schack Gf. Rantzau – in den vorausgegangenen Familienstreit zwischen der kgl.-dän. Linie und der herzogl. Linie der Holsteiner verwickelt, indem er tatkräftig, jedoch erfolglos, die Kandidatur des dän. Kronprinzen Friedrich unterstützte. Da er somit in Widerspruch zur Zarin Elisabeth stand, mußte er seinen Dienst quittieren und einem Mitglied der siegreichen Linie, Peter August Friedrich von Holstein-Beck, Platz machen. Durch Vermittlung Moritz' von Sachsen trat L. im Sept. 1743 als Generalleutnant in die franz. Armee ein. Während des Österr. Erbfolgekriegs konnte er in den mit Österreich verbündeten Niederlanden bedeutende Erfolge erzielen. Die „Barriere“ von sieben Festungen wurde 1744 von den franz. Truppen überrannt. Im April 1747 fiel L. in Flandern ein und nahm nach der siegreichen Schlacht bei Laffeld (2.7.) in der Nacht vom 15./16. Sept. im Handstreich die Festung Bergen op Zoom. In Anerkennung dieser Tat wurde ihm der franz. Marschallstab überreicht. 1748 belagerte und eroberte L. zusammen mit Moritz von Sachsen Maastricht. – In der folgenden Friedenszeit versuchte Dänemark wiederholt, L. zum Übertritt in das dän. Heer zu gewinnen. Die Verhandlungen scheiterten jedoch an den zu hohen Forderungen des berühmt gewordenen Marschalls, der in Paris einem anspruchsvollen Lebensstil huldigte.

  • Literature

    Sinety, Vie du Maréchal de Lowendal, 1867;
    O. Nilsson, Danmarks uppträdande in den svenska tronföljarefrågan 1739-1743, 4 Bde., 1874-1905;
    F. Wagner, Kaiser Karl VII. u. d. großen Mächte 1740–45, 1938;
    M. Braubach, Versailles u. Wien, 1952;
    O. Jägerskiöld, Den svenska utrikespolitikens historia, II, 2: 1721-92, 1957;
    O. Klose u. C. Degen, Die Herzogtümer im Gesamtstaat, 1721–1830, 1960;
    J. E. M. White, Marshal of France, The Life and Times of Maurice, Comte de Saxe, 1962;
    H. Neuschäffer, U. F. W. Frhr. v. L., Ein Gen.-gouverneur v. Estland, in: Festschr. f. Hellmuth Weiss, hrsg. v. J. v. Hehn u. C. J. Kenéz, 1980,|S. 17-25;
    Biogr. Universelle 25, 1820, S. 314-17;
    Nouv. Biogr. 32, 1863;
    Dansk Leks. II, 1923.

  • Portraits

    Kupferstiche n. Gemälden v. A. Couder u. M. A. de Latour (1748) u. n. Medaillen v. M. G. Arbien (1754).

  • Author

    Franz Menges
  • Citation

    Menges, Franz, "Löwendahl, Woldemar Graf von" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 89-90 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1019745568.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA