Löslein, Peter
- Lebensdaten
- erwähnt 1476, gestorben nach 1487
- Geburtsort
- Langenzenn bei Nürnberg
- Beruf/Funktion
- Buchdrucker ; Drucker
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 137953283 | OGND | VIAF: 15061772
- Namensvarianten
-
- Loslein, Peter
- Löslin, Peter
- Loslein, Petro
- Löslein, Peter
- Loslein, Peter
- Löslin, Peter
- Loslein, Petro
- Peter, Löslein
- Loeslein, Peter
- Loslein, Petrus
- Löslein, Peter
- Löslin, Peter
- Löslein, Pether
- Loslein, Pether
- Löslin, Pether
- Pether, Löslein
- Loeslein, Pether
- Löslein, Pether
- Löslin, Pether
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Biografische Lexika/Biogramme
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Biographie
Vorleben und Bildungsgang L.s sind unbekannt. Wir finden ihn zuerst in der Druckergesellschaft, die der aus Augsburg zugereiste →Erhard Ratdolt 1476 in Venedig mit seinem Landsmann Bernhard Maler (Pictor, de Augusta) und L. begründete, in einer für solche|Unternehmen damals in Italien rechtsverbindlichen Form. Diese Gemeinschaftsoffizin führte recht eigentlich die Blütezeit des venezian. Frühdrucks herauf. Beginnend mit dem „Calendarium“ des Regiomontanus (1476), sind insgesamt zwölf Drucke aus ihr hervorgegangen. Die drei Teilhaber firmierten gemeinsam; in der lat. Ausgabe der „Historia Romana … Petro Candido interprete“ Appians, einem Meisterdruck der Offizin (1477), lautet die Schlußschrift: „Impressum est hoc opus Venetiis per Bernhardum pictorem et Erhardum Ratdolt de Augusta una cum Peter Loslein de Langencen correctore ac socio …“. Es bleibt eine offene Frage, ob L. als Korrektor in der Druckergemeinschaft auch editorisch-wissenschaftliche Aufgaben wahrgenommen hat. Mit einer Ars moriendi, einem Breviarium Romanum, der „Cosmographia“ des Pomponius Mela und der deutschen Ausgabe von Regiomontans Kalender als dem ersten in Italien gedruckten deutschsprachigen Buch endete 1478 die Tätigkeit der Offizin als Gemeinschaftsdruckerei, vielleicht infolge der in Venedig umgehenden Pest, möglicherweise auch, weil der Gesellschaftsvertrag nach dreijähriger Dauer auslief.
L. blieb in Venedig. Wenigstens zeitweise hat er dort selbständig gedruckt; mit dem Impressum…, per Petrum Loslin de Langencenn …“ erschienen 1483 eine „Imitatio Christi“ des Johannes Gerson und die „Etymologiae“ zusammen mit „De summo bono“ Isidors von Sevilla. Aus dem Jahre 1487 sind noch zwei Ausgaben einer aktuellen Flugschrift des Jacobus Caviceus als Drucke L.s überkommen: „De bello Roberetano“ bzw. „De proelio apud Roveretum“ – die Venezianer hatten im selben Jahre ihr Sperrkastell Rovereto im unteren Etschtal gegen einen Angriff aus Tirol zu verteidigen. L. verwendete außer einer griechischen zwei gotische Typen, die denen Ratdolts und Franz Renners, der ebenfalls in Venedig druckte, ähnlich sind.
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Literatur
ADB 27 (S. 341-43 in Art. E. Ratdolt);
G. W. Zapf, Augsburger Buchdruckergesch. I, 1786, S. 149 ff.;
H. F. Brown, The Venetian printing press 1469 to 1800, Neudr. 1969, S. 27-32;
F. Geldner, Die dt. Inkunabeldrucker II, 1970, S. 72-80. -
Autor/in
Hans Lülfing -
Zitierweise
Lülfing, Hans, "Löslein, Peter" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 66-67 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137953283.html#ndbcontent