Dates of Life
1850 – 1936
Place of birth
Stechlin-Neuglobsow
Place of death
München
Occupation
General
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 117066540 | OGND | VIAF: 780384
Alternate Names
  • Litzmann, Karl
  • Der Löwe von Brzeziny
  • Litzmann
  • more

Relations

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Citation

Litzmann, Karl, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117066540.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Hermann (1817–1902), Ritterguts- u. Glashüttenbes., S d. Glashütten- u. Gutsbes. Karl u. d. Wilhelmine Greiner;
    M Amalie (1827–79), T d. preuß. Majors Karl Frdr. Wilhelm Giese u. d. Juliane Karoline Luise Neuweritz;
    Dessau 1880 Clara (1859–1917), T d. Julius Ossent, KR, Dir. d. Anhalt. Landesbank, u. d. Friederike Meyer;
    1 S, 3 T, u. a. Karl Sigmund (1893–1945), SA-Obergruppenführer, Gen.kommissar v. Estland 1941-45 (s. L).

  • Biographical Presentation

    L. trat 1867 als Fahnenjunker bei den Garde-Pionieren ein, machte als junger Offizier den Krieg von 1870/71 mit und wurde 1871 in das 1. Rhein. Infanterie-Rgt. Nr. 25 versetzt. Nach dem Besuch der Kriegsakademie wurde er dem Großen Generalstab zugeteilt. 1881/82 stand er als Kompaniechef im Truppendienst, 1883 wurde er Lehrer an der Kriegsschule in Metz. Einem Kommando in der Eisenbahn-Abteilung des Großen Generalstabes folgte 1887 die übliche Dienstleistung im Truppengeneralstab. 1896 zum Kommandeur des Infanterie-Rgt. 49 ernannt, 1898 Kommandeur der 74. Infanterie-Brigade, rückte L. 1901 zum Kommandeur der 39. Infanterie-Division in Colmar (Elsaß) auf und wurde 1902 Direktor der Kriegsakademie. Bei Kriegsausbruch wiederverwendet, übernahm er nach kurzer Tätigkeit als Etappeninspekteur der 3. Armee im Herbst 1914 die 3. Garde-Infanterie-Division, die er im Feldzug in Polen bei Lodz - Brzeziny befehligte. Als Kommandierender General des XXXX. Reserve-Korps bewährte er sich in der Winterschlacht in Masuren. Im Sommerfeldzug 1915 nahm er am 17./18.8. die stark bestückte Festung Kowno, den die Armee v.|Below gefährdenden nördlichen Träger des westruss. Festungsgürtels. Als Führer einer Armeeabteilung vom Sommer 1916 bis Anfang 1918 in Wolhynien, in den Karpaten und in Ostgalizien eingesetzt, kämpfte L. 1918 an der Westfront im Raum Souchez. – Nachdem er sich bereits nach seinem Ausscheiden aus dem Heer 1905 als Gründer des Deutschen Wehrvereins und (mit Feldmarschall v. d. Goltz) des Bundes Jungdeutschland politisch betätigt hatte, widmete sich L. nach dem Weltkrieg im Anschluß an eine Reise nach Südamerika, wo er durch Vorträge die „Kriegsschuldlüge“ bekämpfte, ganz der Arbeit in der nationalsozialistischen Bewegung, als deren Abgeordneter er seit Nov. 1932 im Reichstag saß. 1933 wurde er preuß. Staatsrat. Nach dem Polenfeldzug 1939 wurde Lodz nach ihm in Litzmannstadt umbenannt.

    Die von ihm selbst geförderte Darstellung, er allein habe durch den kühnen Nachtmarsch seiner Division vom 23. zum 24.11.1914 nach Brzeziny der bei Lodz von drei russ. Armeen eingeschlossenen bzw. hart bedrängten Armeeabteilung v. Scheffer den operativen Durchbruch überhaupt erst ermöglicht, ist stark umstritten. Nach neuesten Forschungen kommt dieses Verdienst vielmehr der 50. Reserve-Division unter General Hans Frhr. v. d. Goltz zu. Der Held des Durchbruchs war der Kommandierende General des XXV. Reserve-Korps und Führer der Armeegruppe, General d. Inf. Frhr. v. Scheffer-Boyadel, der die Operationen mit Umsicht geleitet hatte.

  • Works

    Btrr. z. takt. Ausbildung unserer Offiziere, 4 Bde., 1894-1905;
    Lebenserinnerungen, 2 Bde., 1927 f. (P).

  • Literature

    Die Schlacht b. Lodz (Durchbruch nach Brzeziny), 1918;
    Brzeziny, in: Mil.wbl. v. 18.3.1925;
    Reichsarchiv, Der Weltkrieg 1914–18, 6. Bd., 1929;
    H. Kraft, Brzeziny, Die Zerstörung e. Legende, Das Problem d. Feldzuges v. Lodz, in: Wehrwiss. Rdsch. 16, H. 11, 1966. - Zu S Karl Sigmund:
    O. Angelus, Die Einsetzung d. dt. Zivilverwaltung in Estland 1941, in: Balt. Hh. 19, 1973.

  • Author

    Heinz Kraft
  • Citation

    Kraft, Heinz, "Litzmann, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 715-716 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117066540.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA