Lebensdaten
1730 – 1793
Geburtsort
Speyer
Sterbeort
Mannheim
Beruf/Funktion
Porzellanmodelleur ; Bildhauer
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 121751570 | OGND | VIAF: 18087049
Namensvarianten
  • Linck, Franz Konrad
  • Linck, Konrad
  • Link, Konrad
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Zitierweise

Link, Franz Konrad, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd121751570.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Georg (1707–46), Bildhauer in S. (s. L), S d. Steinmetzen Ludwig in Ebrach (Unterfranken);
    M Anna Maria (1705–79), T d. Maurermeisters Thomas Gescheider in S.;
    Stief-V (seit 1748) Vinzenz Möhring (1718–77), Bildhauer, Obergeselle d. Joh. Gg. Link (s. L);
    B Peter (Franz) Anton (1743–1824), Bildhauer u. Zeichenlehrer in S., führte L.s Werkstatt weiter (s. ThB);
    - 1768 Eva Katharina Weber (1747–1812) aus Hockenheim;
    1 S, 3 T, u. a. Arnold v. Linck (bayer. Personaladel 1813, erbl. Adel 1824, 1769-1838), 1807 Hofforstrat in München (organisierte d. bayer. Forstwesen), in d. Regierung d. Rhein- u. Regenkreises, 1832 Präs. d. Oberdonaukreises (s. Schärl), Anna Maria Franziska ( Valentin Möhl, Weinhändler u. Gastwirt, 1826-32 Bgm. in M.);
    E Anton v. Linck (1799–1858), Prof. d. Rechte in Würzburg.

  • Biographie

    L. lernte in der Werkstatt seines Vaters und ging dann um 1750 auf Wanderschaft, zuerst ein Jahr nach Würzburg. Dort arbeitete er vermutlich bei dem Hofbildhauer J. W. v. d. Auwera. 1753 zog er an die Wiener Akademie, arbeitete auch bei J. Ch. Schletterer, wo er mit dem Umsetzen antiker Mythologie in plastische Gestalten vertraut wurde. In L.s Stil lassen sich Berührungspunkte mit Egell und Ignaz Günther aufzeigen. Charakteristisch sind dabei die langen, schlanken Gliedmaßen, die spitz zulaufenden Stoffbahnen und die aristokratischen Frauengesichter vor allem bei den Porzellanfiguren. Häufig nutzte er die Drapierung der Stoffmasse als Stütze der Figur. Bei L. kommt dazu noch ein „antikischer“ Aspekt. Während seines Aufenthalts am Hofe Friedrichs II. in Berlin entwickelte er eine herbe Strenge der Figuren, in denen sich aber auch gekonnte Raffinesse zeigt. 1755-57 arbeitete er dort als Gehilfe von Georg Franz Ebenhecht ( 1757, s. ThB) an der Ausführung der für die Gärten von Sanssouci bestimmten Marmorstatuen mit. Nach Ebenhechts Tod ging er nach Speyer zurück.

    1762-66 war L. als Modellmeister bei der Frankenthaler Porzellanmanufaktur beschäftigt. Seine Werke zeichnen sich durch Geschmeidigkeit der Formen aus. L. hat besonders die zeitgenössische Tracht sowie Theaterkostüme beherrscht, ebenso die Chinamode. Vor allem schuf er Allegorien und mythologische Gruppen. Die Figuren sind durch einen großzügig gerafften, oft massigen Faltenwurf charakterisiert. Für seine frühen Schöpfungen wirkte das Theater als Anregung; wie Opern-Gestalten erscheinen etwa die Personifikationen von Okeanos und Thetis. An Berninis „Apollo verfolgt Daphne“ erinnert die Gruppe „Boreas raubt Oreithyia“. Anders als der gleichzeitig in Frankenthal tätige J. F. Lück stellte L. seine Personifikationen der Jahreszeiten, Lebensalter und Weltteile mit pathetischer Gebärde in den Gewändern als Gottheiten, Genien und Heroen dar. Dem antikischen Äußeren paßt sich die dezente Farbgebung in den Tönen des Louis Seize an. Die Qualität seiner Figuren ist der von Bustellis Werken gleichzustellen. 1766 zog L. nach Mannheim, arbeitete jedoch weiterhin auch für Frankenthal. Seit 1763 gehörte er als Lehrer der Mannheimer Zeichnungsakademie an.

    In der Großplastik wurde L. von P. A. v. Verschaffelt beeinflußt, dessen schweres Pathos vom röm. Hochbarock geprägt war. In den 70er Jahren führte L. Figuren für den Schwetzinger Schloßpark aus, die durch die Abgußsammlung des Mannheimer Antikenkabinetts angeregt waren (6 Porträtbüsten). Als Schmuck des Schwetzinger Badhauses (begonnen 1769) fertigte er Porträtreliefs und Puttengruppen mit Monogrammen sowie Putten-, Eroten-, Götter- und Nymphenszenen an den beiden Achathäuschen. Zusammen mit Verschaffelt gestaltete L. 1766-71 den Giebel des Minervatempels und schuf die Tritonen im Bassin davor. 1771 entstand seine bekannteste Gruppe, die „Bacchanten mit dem Ziegenbock“. L.s Werke sind dem Thema der „Wiederkehr des Goldenen Zeitalters“, (franz. Gartenteil von Schwetzingen) eingegliedert. Im engl. Landschaftsgarten ist L. am Tempel der Waldbotanik (1778) und an den Reliefs des Merkurtempels (1784–87) beteiligt. Ein weiteres großplastisches Hauptwerk L.s sind die Standbilder auf der Neckarbrücke in Heidelberg, die 1788-90 entstanden: Kf. Carl Theodor und Minerva.

  • Werke

    Weitere W in Porzellan: Büsten u. Reliefs Kf. Carl Theodor u. Elisabeth Auguste, Büste Frhr. v. Hohenhausen u. Adam Bergdoll, Typen aus d. Volke, Handwerker, Vertreter fremder Völker, Heilige, Komödianten, Schauspieler, 9 Musen, 12 Monate, Apotheose d. Kf.paares mit Chronogramm 1769, Putten als Künste u. Wiss., musizierende Savoyarden, Genesungsgruppe Kf. Carl Theodor v. 3.7.1775, Trauer Mannheims um d. Verlust d. Herrschersitzes, Rückführung d. Alcestis. -
    Grabmäler: Gattenhof, 1788 (Heidelberg);
    Maria Anna v. Micheroux, 1789, Magdalena Traitteur, 1790 (beide Mannheim, Reiss-Mus.);
    Eva Elisabeth Traitteur (Speyer, Hist. Mus.);
    Frdr. Wilh. Usslaub (Speyer, Alter Friedhof). -
    Großplastiken: Puttenpaar, 1773 (Weinheim);
    Puttenpaar, Drei Grazien, Porträt Carl Theodor (Speyer, Hist. Mus.);
    Trophäen, Masken, Wappen z. Mannheimer Rheintor (abgebrochen);
    Flußgott u. Diana (Saarbrücken, Hofgarten).

  • Literatur

    ADB 19;
    F. H. Hofmann, Frankenthaler Porzellan, 1911;
    E. Heuser, Porzellan v. Straßburg u. Frankenthal im 18. Jh., 1922;
    K. Martin, Die Kunstdenkmäler Badens, 10. Stadt Schwetzingen, 1933;
    F. Dettweiler, in: Mannheimer Gesch.bll. 1933, S. 182 ff.;
    G. Jakob, in: Zs. d. dt. Ver. f. Kunstwiss. 1, 1935, S. 326 ff.;
    O. Knaus, Künstler am Hofe Carl Theodors, Die Gestalter d. Schwetzinger SchloBgartens, 1963;
    A. Maus, Die Porzellaner d. Manufaktur Frankenthal, 1963;
    P. W. Meister, Porzellan d. 18. Jh., Slg. Pauls, Riehen (Schweiz), 1967;
    B. Roland, in: Pantheon 29, 1971, S. 329 ff.;
    F. X. Portenlänger, H. Prückner u. F. Klotz, in: Pfälzer Heimat 32, 1981, S. 1-27;
    F. X. Portenlänger, in: Frankenthal Einst u. Jetzt, 1981, H. 3, S. 67-75;
    W. Schiering, in: Antikenslgg. d.|18. Jh., hrsg. v. P. C. Bol u. W. Prinz, 1981, S. 257-72;
    H. Huth, Die Kunstdenkmäler in Baden-Württemberg, Die Kunstdenkmäler d. Stadtkreises Mannheim, 1982;
    ThB (W-Verz.). - Zu V Joh. Georg: H. P. Trenschel, in: Mainfr. Jb. f. Gesch. u. Kunst 28, 1976, S. 55 ff.; zu Stief-V Möhring:
    F. Klotz, in: Pfälzer Heimat 10, 1959, S. 134-38;
    ThB.

  • Autor/in

    Franz Xaver Portenlänger
  • Zitierweise

    Portenlänger, Franz Xaver, "Link, Franz Konrad" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 627-629 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121751570.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Linck*)Zu Bd. XVIII S. 661. Das Material ließ sich nicht rechtzeitig beschaffen.: Konrad L., pfälzischer Künstler des 18. Jahrhunderts. Geboren zu Speier den 15. Decbr. 1732 als Sohn eines Bildhauers war er bestimmt die gleiche Kunst zu erlernen. Den ersten Unterricht ertheilte ihm sein Vater. Nachdem er so viel Fertigkeit erworben, um sich selbst ernähren zu können, ging er zunächst nach Würzburg, wo er ein Jahr thätig war. Der Wunsch nach weiterer Ausbildung führte ihn nach Wien in die Werkstätte des Bildhauers Jac. Schletterer;|zugleich besuchte er die kaiserliche Akademie, an welcher sein Meister Professor war und studirte hier drei Jahre hindurch eifrig und mit gutem Erfolg. Mit Kenntnissen und Empfehlungen wohl ausgerüstet wurde er von hier — wie er sich selbst ausdrückt — „nach Berlin verschrieben“ und ward Gehülfe des dortigen königl. Bildhauers G. Fr. Ebenhecht; als solcher betheiligte er sich in den folgenden drei Jahren an der Ausführung der großen Marmorstatuen, welche für den königl. Park in Sanssouci aus Ebenhecht's Atelier hervorgingen. Bald nach dem Tode seines Meisters (1757) und nach Ausbruch des siebenjährigen Krieges kehrte L. in seine Heimathstadt Speier zurück, wo noch ein Bruder, ein nicht ungeschickter Bildschnitzer, thätig war. Durch Anfertigung von Grabdenkmalen und Reliefporträts in Medaillonform, wofür er besonderes Talent zeigte, erwarb er seinen Lebensunterhalt; bald darauf erhielt er eine feste Anstellung in der kurfürstlichen Porzellanfabrik in Frankenthal, für welche er die in die Bildhauerei einschlagenden Modelle zu liefern hatte. Seine Arbeiten hatten ihm den Ruf eines gediegenen Künstlers erworben, so daß ihn im Jahre 1763 der Kurfürst Karl Theodor zum Hofbildhauer und Professor der 1757 gegründeten Zeichnungs- und Bildhauerakademie in Mannheim ernannte. Hier wirkte er nun viele Jahre an der Seite von P. v. Verschaffelt. Augustin Egell und P. van der Branden und schuf für die pfälzische Residenzstadt, für den kurfürstlichen Park in Schwetzingen und im benachbarten Heidelberg, Dürkheim und Saarbrücken hervorragende Werke der Plastik, welche, meist noch erhalten, ihm einen geachteten Namen in der Kunstgeschichte der Pfalz sichern. Für den Park in Schwetzingen, den Karl Theodor nach einem vom Baudirector v. Pigage entworfenen Plane großartig anlegen und mit vielen Kunstbauten und Bildwerken schmücken ließ, hat L. zunächst die beiden ägyptischen Sphinxe gearbeitet, welche sich am Eingang zum Tempel der Botanik befinden. Von ihm ist ferner das Frontonrelief des Minervatempels (der thronenden Minerva überreicht die Kunst den Plan der Gartens, welchen die Göttin billigt und auszuführen befiehlt) und an den Schmalseiten des Badhauses am Dachgesimse zwei vorzügliche Gruppen, Kinder, welche einen mit dem Kurfürstenhut bekrönten Schild mit dem fürstlichen Namenszug halten. Vor letzterm Gebäude waren sodann zwei freistehende, meterhohe Bildwerke aufgestellt, je drei prächtige Knaben mit bacchischen Attributen, welche mit einem Ziegenbock spielen; eines dieser schönen Werke Linck's ist leider in den vierziger Jahren unseres Jahrhunderts durch einen umgestürzten Baumstamm zertrümmert worden; die andere Gruppe wurde dann in die Nähe des Panfelsens versetzt; das kleine Thonmodell zu diesem Werke, geringfügige Abweichungen zeigend, eine Arbeit von sesselnder Unbefangenheit und Grazie, befindet sich in Mannheim in dem Besitze der noch lebenden Enkelin des Künstlers. Für den ehemaligen fürstl. Hofgarten in Saarbrücken fertigte L. sodann eine Diana und einen Flußgott in kolossaler Größe; für den fürstlich leiningen’schen Park in Dürkheim (Pfalz) das Grabdenkmal einer Gräfin Erbach geb. v. Leiningen, zwei Vestalinnen in Lebensgröße, welche auf einer mit einem Tuch behängten Bahre den Krug mit der Asche der Verblichenen tragen. Letztere Werke sind in den Zeiten der französischen Occupation in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts zerstört worden und verschollen. — Für das in den Jahren 1776 und 1777 errichtete Nationaltheater in Mannheim wurden bei L. die vier großen Sphinxe bestellt, die auf den Thorpfeilern der kleinen Vorhöfe der Hauptfronte angebracht wurden, freiere Umwandlungen des älteren Typus mit den Emblemen der Musik und Schauspielkunst ausgestattet; beim Theaterumbau 1854 veräußert, sind sie jetzt am Schmuckert’schen Hause zur Seite der nach dem Garten führenden Freitreppen aufgestellt. Im Innern des Theatergebäudes wurde L. die Decoration|des Vestibüles vor dem großen Concertsaale übertragen; sechs Satyre mit Hermenfuß (die männlichen Köpfe ausdrucksvoll, die weiblichen dagegen ebenso wie die Gewanddraperien und Rebenkränze etwas nüchtern und conventionell), darüber sieben kleine Relieftafeln, Kinder mit Musikinstrumenten. Eine weitere Betheiligung des Künstlers am äußeren Schmuck des Theaters, der vornehmlich von P. van der Branden herrührt, ist urkundlich nicht erwiesen. — Ein Werk, vorwiegend decorativer Plastik war ferner der prachtvolle aus Zinn und vergoldeter Bronze hergestellte, mit Kriegs- und Ordensemblemen reich geschmückte Sarkophag des Prinzen Friedrich von Zweibrücken in der Gruft des ehemaligen Karmeliterklosters zu Heidelberg. Dieses Kunstwerk Linck's, in der Description de la résidence de Mannheim etc. von 1794 ausführlich beschrieben, ist 1803 mit den dort beigesetzten fürstlichen Leichen nach München überführt worden. — Aus Heidelberg erhielt L. 1786 den ehrenvollen Auftrag das große Monument Karl Theodors zu liefern, welches auf der Neckarbrücke errichtet werden sollte. Im J. 1788, wie die Inschrift besagt, vollendet, stellt es die elf Fuß hohe Gestalt des Kurfürsten in voller Rüstung, den Feldherrnstab in der Rechten, mit dem Fürstenmantel bekleidet, dar; er steht auf hohem Postamente, an dessen Seiten Reliefdarstellungen, Allegorien des Universitätsjubiläums 1786, der Vereinigung der Pfalz mit Baiern, des Regierungsjubelfestes des Kurfürsten und das pfälzer Wappen angebracht sind und zu dessen Füßen vier Flußgottheiten, Rhein und Neckar, Donau und Mosel (die beiden letzten weiblich gedacht) ruhen. Für den zweiten Brückenpfeiler hat L. noch in den letzten Jahren seines Lebens ein entsprechendes weiteres Denkmal entworfen und theilweise ausgeführt, die Statue der Minerva auf ähnlich hohem Postamente, am Sockel vier liegende allegorische Figuren, die Theologie (verschleiert) und Jurisprudenz, den Handel (Merkur) und Ackerbau vorstellend. Nach der Inschrift ist das zweite Denkmal 1790 errichtet worden: Carolo Theodoro, pietatis justitiaeque patrono, agriculturae fautori, musarum amico. Diese großen Bildwerke kommen zwar in der Hauptsache über einen recht trockenen Manierismus kaum hinaus; die Figur des Kurfürsten, wie die weiblichen Gestalten sind nicht mit dem Künstlernamen gezeichnet und vermuthlich nur von Gehülfenhand gefertigt, zudem auch in der Form unschön; doch macht sich in den liegenden Flußgöttern und dem sitzenden Merkur (die kleinen Modelle zu ersteren haben sich noch im Privatbesitz erhalten) ein entschieden freierer Zug geltend, der L., wie dies auch seine Kindergruppen bezeugen, vielfach die Befangenheit der Zopfzeit abstreifen läßt. — Auch für die Friedhöfe Mannheims hat er manches schöne Denkmal geschaffen. Bewunderung erregte seinerzeit namentlich das poetische Grabmal der siebenzehnjährigen Maria Anna Micheroux von 1789 (eine gebrochene Rose in der Hand neigt sich eine edle weibliche Gestalt trauernd über eine Aschenurne, auf deren Sockel die Worte stehen: So war sie.) und der Denkstein der Gattin des Hofgerichtsrath Traiteur, einer jung gestorbenen Mutter, welche ein zuvor entschlafenes Kind am Arme fassend von zwei überlebenden Kindern rührenden Abschied nimmt (1790).

    Nächst dem hochgeachteten Namen als schaffender Künstler und Lehrer der Kunst hatte sich L. auch eine materiell unabhängige bürgerliche Stellung errungen. Seit 1768 glücklich verheirathet, kaufte er am 11. März 1776 um einen für damalige Zeit nicht unbeträchtlichen Preis ein Haus in Mannheim, baute dasselbe herrschaftlich um und schmückte das Portal mit Werken eigener Erfindung; auf dem Schlußsteine des Thorbogens hat er einen jugendlichen Medusenkopf mit fliegenden Haaren ausgemeißelt; über der Portalkrönung sind zu beiden Seiten einer monumentalen Urne zwei reizende Kinder angebracht, welche einen Früchtekranz tragen. Auch diese, wie überhaupt seine Kindergruppen, sind bei sorgfältiger Durchbildung der Formen von einer so einfachen Natürlichkeit und Ungezwungenheit in der|Erfindung und Auffassung, daß sie auch neben besseren Werken unseres Jahrhunderts ihren Platz behaupten, während die größeren statuarischen Arbeiten Linck's das Durchschnittsmaß ihrer Zeit kaum überschreiten. L. ist den 13. Oct. 1793 am Schlag gestorben; im Sterbe- beziehungsweise Beerdigungsregister der katholischen Pfarrei steht das Datum des 15. Oct. 1793 mit dem Vermerk: subito mortuus (daß ihn Nagler 1892 noch leben läßt, ist also ein Irrthum). Sein Sohn Franz Arnold, geb. 1769 ist als königlich baierischer Regierungspräsident, Geheimerath und in den Adelstand erhoben zu Augsburg 1838 gestorben. Eine den 9. März 1776 geborene Tochter, 1802 vermählt, ist die Mutter der noch lebenden Enkelin Linck's gewesen. Im Besitze der letzteren und ihres Gatten befindet sich noch heute das großväterliche Haus und viele Arbeiten des Künstlers; außer den oben genannten Modellen noch (im Garten des Landgutes zu Mußbach in der Pfalz aufgestellt) eine Gruppe der drei Grazien, eine kleine Gruppe scherzender Kinder und die Modellbüste zum Denkmal Karl Theodors auf der Heidelberger Brücke.

    • Literatur

      Eigene Aufzeichnungen Linck's. Meusel, Museum f. Künstler u. Kunstliebhaber, Mannheim 1787. X, S. 377/79. XII, 589/90. XV, 170/1. Meusel, Teutsches Künstlerlex. Lemgo 1808, I, S. 568; Nagler, Künstlerlex. VII, S. 531 u. a. a. O. Widder, Geogr.-histor. Beschr. der kurfürstl. Pfalz, I, S. 141. Description de la résidence de Mannheim etc. 1794. p. 95/6. 101/2. Zeiher und Römer, Beschreib. d. Gartenanlagen zu Schwetzingen, 1809, S. 30. 32. 35. Wundt, Gesch. und Beschreib. d. St. Heidelberg, 1805, I, S. 185. Gemeindearchiv d. St. Mannheim G. B. Nr. 11. S. 369 f. Kurpfälz. Hof- und Staatskalender, Jahrg. 1763—94.

  • Autor/in

    Nieser.
  • Zitierweise

    Nieser, "Link, Franz Konrad" in: Allgemeine Deutsche Biographie 19 (1884), S. 804-807 unter Linck, Konrad [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121751570.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA