Lebensdaten
1896 – 1947
Geburtsort
Leipzig
Sterbeort
Rostock
Beruf/Funktion
evangelischer Kirchenhistoriker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 101562020 | OGND | VIAF: 44671759
Namensvarianten
  • Leube, Erich Hans
  • Leube, Hans

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Leube, Erich Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd101562020.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Robert (1863–1937), Kaufm. in L., S d. Ökonomieverwalters Joh. Gottlob u. d. Anna Emma Kühne;
    M Emma (1865–1920), T d. Markthelfers Heinr. Wilh. Hartmann u. d. Friederike Knöchner;
    Breslau 1933 Waldtraut (* 1909), T d. Amtsgerichtsrats Dr. Georg v. Kloeden u. d. Cäcilie v. Haugwitz;
    1 S, 1 T, u. a. Eberhard (* 1934), Prof. d. Roman. Philol. in Bonn.

  • Biographie

    L. studierte seit 1916 Theologie und Philosophie in seiner Heimatstadt. Den Weg in die Kirchengeschichte wies ihm Heinrich Boehmor. 1920 und 1922 legte er seine theol. Prüfungen ab. 1921 erfolgte die philosophische Promotion auf Grund der Arbeit „Die Geschichte der pietistischen Bewegung in Leipzig“. 1923 habilitierte er sich mit der Schrift „Die Reformbestrebungen der deutschen luth. Kirche des 17. Jh.“ für das Fach Kirchengeschichte und wurde 1924 Privatdozent. Bis zu seiner Ernennung zum ao. Professor 1930 lebte L. von den Einkünften als Lehrer für ev. Religionslehre an der Schiller-, Lessing- und Wilhelm-Wundt-Schule in Leipzig. 1928 legte er den noch heute bedeutenden ersten und einzigen Band des Werks „Kalvinismus und Luthertum“ vor. 1931 wurde die überwiegend von L. verantwortete 2. Auflage von Band IV des Handbuchs der Kirchengeschichte veröffentlicht; mit ihr war aufgrund von L.s umfassender Kenntnis der Forschungslage eine in Wissenschaft und Praxis gleichermaßen genutzte Zusammenfassung der Kirchengeschichte der Neuzeit gelungen. Im März 1931 wurde er auf das kirchengeschichtliche Ordinariat in Breslau berufen, wo er, trotz eines Rufs nach Erlangen 1932, bis 1945 blieb. L.s Forschungen zur engl. Kirchengeschichte (seit 1930), vor allem aber seine Studien zur Beschäftigung mit Luther in Frankreich führten ihn zu einer engen Zusammenarbeit mit dem Anglisten Paul Meißner und dem Romanisten Fritz Neubert. Seine zahlreichen Schriften zu diesen Themen sind noch heute ihres Materialreichtums wegen anerkannt, werden aber als zu sehr „auf dem Hintergrund des nationalen Gegensatzes geschrieben“ (Loewenich, Wolf) bewertet. Nach einer überstürzten Flucht aus Breslau Anfang 1945, war L. seit August desselben Jahres in Leipzig Gastprofessor bzw. Lehrstuhlvertreter an der Philosophischen (Anglistik) und der Theol. Fakultät. Im Mai 1946 übernahm er das seit 1940 vakant gewesene kirchengeschichtliche Ordinariat an der Univ. Rostock. L. kommt das Verdienst zu, Erforschung und Bewertung der deutschen luth. Orthodoxie des späten 16. und des 17. Jh. von den Vorurteilen der durch den Pietismus (Gottfried Arnold) geprägten Kirchengeschichtsschreibung befreit zu haben. Nicht zuletzt haben L.s sozial- und frömmigkeitsgeschichtliche Bemühungen (Erbauungsbuch, Predigt) die Rede von der „toten“ Orthodoxie überwinden helfen. Beigetragen haben dazu auch seine über 60 Artikel in der 2. Auflage von „Religion in Geschichte und Gegenwart“. Neben Werner Elert, Hans Emil Weber und Otto Ritschl gehört L. zu den bedeutendsten Kennern dieses lange vernachlässigten Abschnitts prot. Kirchengeschichte.

  • Werke

    Weitere W Orthodoxie u. Pietismus, Ges. Stud., Mit e. Geleitwort v. Martin Schmidt, hrsg. v. D. Blaufuß, 1975 (W-Verz., Ergänzend: Das pol. Frankreich u. d. Dt. Ref., in: Germanentum, Christentum u. Judentum, Stud. z. Erforschung ihres geistigen Verhältnisses, III, hrsg. v. W. Grundmann, 1943, S. 193-215).

  • Literatur

    K. Weiß, in: Theol. Lit.ztg. 73, 1948, Sp. 108-10;
    S. Pauli, Gesch. d. theol. Inst. an d. Univ. Rostock, in: Wiss. Zs. d. Univ. Rostock 17, 1968, S. 309-65, bes. S. 335-37, 358, 360;
    Gerh. Phil. Wolf, Das neuere franz. Lutherbild, 1974 (mit Vorwort v. W. v. Loewenich);
    J. Wallmann, in: Pietismus u. Neuzeit 4, 1977/78, S. 23 f., 29 ff. u. ö.: RGG²;
    Ev. Kirchenlex., hrsg. v. H. Brunotte u. O. Weber, 1955 ff.;
    RGG³.

  • Porträts

    Phot. in: Das Jahr d. Herrn 1927, Kirchl. Jb. f. d. ev. Gemeinden Leipzigs 3 (1926), S. 87.

  • Autor/in

    Dietrich Blaufuß
  • Zitierweise

    Blaufuß, Dietrich, "Leube, Erich Hans" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 365 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101562020.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA