Lebensdaten
1881 – 1951
Geburtsort
Ragusa
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Bauingenieur ; Werkstoffkundler
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 137822200 | OGND | VIAF: 86000696
Namensvarianten
  • Leon, Alfons

Orte

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Zitierweise

Leon, Alfons, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137822200.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Josef, Postbeamter, zuletzt in Innsbruck;
    M Anna Velicogna;
    1912 Theodora Spedl, Dr. phil.;
    2 T.

  • Biographie

    L. verbrachte seine Kinder- und Schulzeit in Innsbruck, wo er 1898 die Maturaprüfung ablegte. Nach Beendigung des Bauingenieurstudiums an der TH Wien 1903 wurde er 1905 als Assistent am Physikalischen Institut derselben Hochschule zum Doktor der technischen Wissenschaften promoviert. Seit 1907 war er als Konstrukteur am Mechanisch-Technischen Laboratorium der Wiener Hochschule tätig, wo er sich im selben Jahr für das Fachgebiet der Elastizitätstheorie habilitierte, das 1909 auf das Gesamtgebiet der Technischen Mechanik erweitert wurde. 1913 erlangte er auch die Habilitation für Mechanik, Eisenbetonbau und Brückenbau an der Hochschule für Bodenkultur in Wien, wo er 1912-18 als Honorardozent Technische Mechanik lehrte und Konstruktionsübungen im Brückenbau abhielt. 1916 habilitierte er sich noch an der TH Graz, wonach am 1.12.1916 seine Ernennung zum Professor für Mechanik an der Deutschen TH Brünn erfolgte. Am 1. Januar 1918 wurde L. als o.|Professor für Technische Mechanik und Mechanische Technologie an die TH Graz berufen, wo er die Mechanisch-Technische Versuchsanstalt gründete. Als 1934 aus Einsparungsgründen die Hochschulen von Graz und Leoben vereinigt wurden, wurde L. in den zeitlichen Ruhestand versetzt. Er widmete sich nun vornehmlich der Dokumentation ausländischer Fachbeiträge. Seit 1942 zog man ihn jedoch wieder zu Forschungsarbeilen heran, und nach Kriegsende wurde er im November 1945 als Vorstand der Technischen Versuchsanstalt an die TH Wien berufen und im Mai 1946 zum o. Professor der Institute für Baustofflehre und Mechanische Technologie ernannt. Mit großem persönlichem Einsatz hat er die Wiederinstandsetzung der Versuchsanstalt betrieben, die Leitung der verwaisten Institute übernommen sowie den Unterrichtsbetrieb eröffnet.

    L.s Wirken in Lehre und Forschung war stets von engster Verbindung mit der technischen Praxis bestimmt, wodurch eine fruchtbare Wechselwirkung entstand. Besondere Erfolge erzielte er auf dem Gebiet der Materialprüfung. 1948 wählte ihn deshalb der Internationale Verband der Prüf- und Forschungsanstalten für Baustoffe und Baukonstruktionen zum Delegierten Österreichs. Vielfältig waren seine Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Elastizitätstheorie, etwa seine Arbeiten über Wärmespannungen in Hohlkugeln und Hohlzylindern, besonders in runden Schornsteinen. Mehrere Aufsätze behandeln Fragen der Spannungen und Formänderungen in rotierenden Körpern, was für den Turbinenbau von großer Bedeutung ist. Es ist das Verdienst L.s, die praktisch wichtigen Fälle der für die Technik bedeutsamen Kerbwirkung untersucht zu haben. Ausgehend von der Kerbwirkung des gelochten Körpers, behandelt er die Zerstörungserscheinungen in Tunnels. Die Verteilung des Gebirgsdrucks in der Umgebung von Stollen beschäftigte die Fachwelt besonders. Zu L.s wichtigsten Arbeiten zählen seine Beiträge zur Beurteilung der Bruchgefahr bei Werkstoffen. Er konnte nachweisen, daß die Mohrsche Hypothese nicht nur für Schubbrüche, sondern auch für Trennbrüche Geltung hat, eine für Technologen und Ingenieure gleichermaßen wichtige Erkenntnis.

  • Literatur

    F. Vitovec, in: Betrieb u. Fertigung 5, 1951, H. 7, S. 117-20 (W-Verz., P);
    F. Magyar, in: Österr. Ing.-Archiv 5, 1951, H. 3, S. 285 f.;
    K. Girkmann, in: A. L.-Gedenkschr., 1952, S. I-IX (W-Verz., P);
    Teichl, 1951 (W);
    Pogg. VII a.

  • Autor/in

    Rolf Fuhlrott
  • Zitierweise

    Fuhlrott, Rolf, "Leon, Alfons" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 246-247 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137822200.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA