Lebensdaten
1900 – 1944
Geburtsort
Maxhütte-Haidhof (Oberpfalz)
Sterbeort
Oberhausen
Beruf/Funktion
Eisenhüttenmann
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 137816987 | OGND | VIAF: 85996536
Namensvarianten
  • Lennings, Wilhelm

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Zitierweise

Lennings, Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137816987.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Paul (1870–1927), Obering. u. Gießereichef d. Eisenwerksges. Maximilianshütte in Haidhof, S d. Gerichtsvollziehers Friedrich Wilhelm u. d. Karoline Künne;
    M Ida Schmelzer ( 1950);
    Aschaffenburg 1927 Amanda (1902–82), T d. Friedrich Wilhelm Albert (1875–1950) u. d. Margarethe Elisabeth N. N.;
    1 S Manfred (* 1934), Dr.-Ing., 1975-83 Vorstandsvorsitzender d. Gutehoffnungshütte AV AG in O.

  • Biographie

    Im letzten Jahr des 1. Weltkriegs wurde L. noch als Fahnenjunker eingezogen. Zurückgekehrt, legte er 1920 in Würzburg die Reifeprüfung ab und studierte anschließend, angeregt durch die Tätigkeit seines Vaters, Eisenhüttenkunde an den Technischen Hochschulen Aachen und Berlin. Nach dem Abschluß des Studiums mit dem Diplom-Examen in Aachen arbeitete er 1925-27 als Ingenieur bei der Wärmestelle des Vereins Deutscher Eisenhüttenleute (VDEh) in Düsseldorf und war zuletzt VDEh-Vorstandsmitglied. Intensiv widmete sich L. den damals viel diskutierten Hochofenverfahrenstechniken. Mit einer Arbeit aus diesem Gebiet, „Die Verwendung von sauerstoffangereichertem Gebläse im Hochofenbetrieb“, wurde er 1927 in Aachen zum Dr.-Ing. promoviert. Anschließend war er Betriebsassistent am Hochofenwerk des Stahlwerkes Becker AG (Reinhold-Hütte) in Krefeld und ging dann im März 1929, zunächst in gleicher Eigenschaft, zur Gutehoffnungshütte (GHH) nach Oberhausen. Schon in jungen Jahren gewann er hier in großangelegten Versuchen neue Erkenntnisse über metallurgische Vorgänge im Hochofenprozeß. Diese fanden ihren Niederschlag in einer Anzahl wissenschaftlicher Veröffentlichungen. Eine Studienreise in die Eisenindustriegebiete der USA (1936) vermittelte zusätzliche Erkenntnisse und weitete seinen Blick für großzügige Planungen, die später der GHH zugute kommen sollten.

    L.s besondere verfahrenstechnische Bemühungen resultierten aus der Tatsache, daß die devisenwirtschaftlichen Beschränkungen des nationalsozialistischen Vierjahresplans eine verstärkte Nutzung der minderwertigen deutschen Erze vorsahen. 1937 wurde L. durch den GHH-Vorstandsvorsitzenden Paul Reusch zum Leiter der Eisenhütte (Hochofenbetriebe) ernannt, 1939 Betriebsdirektor sowie stellv. Vorstandsmitglied und 1941 o. Vorstandsmitglied. Zu jener Zeit unternahm er – bereits ein Hochofenmann von Weltgeltung – eine Reise in die Mandschurei zur Beratung der dortigen Schwerindustrie in Fragen moderner Verhüttungsverfahren. Während des längeren Aufenthaltes im Fernen Osten zog er sich eine schwere Krankheit (Malaria?) zu. Nach seiner Rückkehr – der 2. Weltkrieg war inzwischen ausgebrochen – übernahm er Ende 1939 die verantwortliche Gesamtleitung der GHH-Hüttenbetriebe. Die damit verbundene aufreibende Tätigkeit und seine Krankheit verzehrten in den folgenden Jahren rasch seine gesundheitliche Widerstandskraft.

  • Werke

    Weitere W u. a. Gestelle u. Rastunters, e. Hochofens unter bes. Berücksichtigung d. Verbrennungsverhältnisse vor d. Blasformen, in: Stahl u. Eisen Nr. 32/1928, S. 107 ff.;
    Hochofenbetrieb mit sauerstoffangereichertem Wind u. Ammoniakgewinnung, ebd. Nr. 6/1935, S. 184 f.;
    Die Verwendung v. sauerstoffangereichertem Gebläse im Hochofenbetrieb, ebd. Nr. 20/1935, S. 533 f., Nr. 21, S. 565 f.;
    Btr. z. Schrottverhüttung im Hochofen, ebd. Nr. 12/1936, S. 349;
    Erschmelzen v. Thomasroheisen im Hochofen mit saurer Schlackenführung aus eisenarmen dt. Erzen, ebd. Nr. 2/1938, S. 25 f., Nr. 3, S. 52 ff., Nr. 23, S. 623 ff.;
    Versuche mit sauerstoffangereichertem Wind bei eisenreichen u. eisenarmen Erzmöllern, ebd. Nr. 42/1943, S. 757 ff., Nr. 45, S. 830, Nr. 23/1944, S. 379.

  • Literatur

    Stahl u. Eisen Nr. 9/1944, S. 152;
    F. Pudor, Nekr. aus d. Rhein.-Westfäl. Industriegebiet 1939–51, 1955. |

  • Quellen

    Qu.: Hist. Archiv d. GHH, Oberhausen (P).

  • Autor/in

    Bodo Herzog
  • Zitierweise

    Herzog, Bodo, "Lennings, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 214-215 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137816987.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA