Lebensdaten
1868 – 1918
Geburtsort
Wiesbaden
Sterbeort
Meineweh (Kreis Weißenfels)
Beruf/Funktion
Industrieller
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118512285 | OGND | VIAF: 47553281
Namensvarianten
  • Bodenhausen, Hans Eberhard Freiherr von
  • Degener, Eberhard Freiherr von (genannt)
  • Bodenhausen, Eberhard von
  • mehr

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Zitierweise

Bodenhausen, Eberhard von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118512285.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus niedersächsischen Adel;
    V Hans (1839–1912), Großgrundbesitzer, S des Hans, auf Burgkemnitz, und der Amalie Degener;
    O 2. Grades Karl Heinrich von Boetticher ( 1907), Staatsmann;
    M Fanny Butler (1840–1903) aus Syracuse (USA), Nachkommin von Thomas Morus;
    Eybach 1897 Dorothea Gräfin von Degenfeld-Schonburg;
    1 S, 3 T.

  • Biographie

    B. besuchte die Klosterschule Roßleben und studierte Jura in Bonn, Leipzig und Berlin. Nach anfänglicher Tätigkeit im höheren Verwaltungsdienst übernahm er die Verkaufsleitung der neugegründeten Troponwerke und realisierte in dieser Stellung als einer der ersten in Deutschland den Gedanken einer künstlerischen Werbung unter Heranziehung bekannter Maler und Zeichner. In die Jahre 1894/95 fällt seine maßgebende Beteiligung an der Gründung der belletristischästhetischen Zeitschrift „Pan“ und später des Deutschen Künstlerbundes sowie sein tatkräftiges Eintreten für Henri van de Veldes Reformbestrebungen in Kunstgewerbe und Architektur. Einige Jahre widmete er sich in Heidelberg kunsthistorischen Studien. Nach Ablehnung eines Angebotes von Wilhelm von Bode, sein Nachfolger als Leiter der staatlichen Museen in Berlin zu werden, trat B. 1906 als Stellvertreter des kaufmännischen Direktors in die Firma Krupp ein. 1910 in deren Direktorium berufen, erzielte er für den Absatz des Werkes große Erfolge und war führend bei der Bildung des Roheisenverbandes, des Stahlwerksverbandes, der Schiffbaustahlvereinigung, der internationalen Rohstahlverständigung, ferner nach seinem Übertritt in den Aufsichtsrat der Firma Krupp 1918 in der Leitung der Discontogesellschaft, des Norddeutschen Lloyd und zahlreicher industrieller Unternehmungen tätig. Seine im Dezember 1917 und März 1918 erwogene Berufung zum Reichskanzler lehnte er ab. Obgleich nach außen nur selten hervortretend, war B. eine der bedeutendsten Gestalten der deutschen und europäischen Kulturbewegung am Jahrhundertbeginn. Als Freund von Hugo von Hofmannsthal, Julius Meier-Graefe, Harry Graf Keßler und Rudolf Alexander Schröder, als Mäzen, Anreger, Berater oder verständnisvoller Förderer von Rudolf Borchardt, Alfred Lichtwark, Rudolf Pannwitz u. a. übte er eine große Wirkung aus. Die Veröffentlichung seines Briefwechsels mit Hofmannsthal und von Auszügen aus seinen kultur- und geistesgeschichtlich wichtigen Briefen und Tagebüchern ist in Vorbereitung.

  • Werke

    E. Fromentin, Die alten Meister, 1903 (Übers.);
    R. A. M. Stevenson, Velasquez. 1904 (Übers.);
    Gerard David u. seine Schule, 1905.

  • Literatur

    Stahl u. Eisen, 1918, Nr. 23 v. 6.6. (P);
    Frankfurter Ztg., 11.5.1918 (2. Morgenbl.), 15.5.1918 (1. Morgenbl.);
    Jb. d. Schiffsbautechn. Ges. 20, 1919, S. 150-52;
    Kunstchronik, NF 29, 1917/18, Sp. 336;
    K. H. Salzmann, Pan, Gesch. einer Zs., in: Imprimatur 10, 1951, S. 163-85 (P);
    DBJ II (Totenliste 1918, L).

  • Porträts

    v. Edvard Munch, 1895 (unvollendet); v. Sir William Rothenstein, 1896 (beide im Besitz v. Baronin Dorothea B., Ascona);
    v. Max Liebermann, 1916 (im Besitz v. Baronin Anga B., Oppendorf b. Kiel).

  • Autor/in

    Karl H. Salzmann
  • Zitierweise

    Salzmann, Karl H., "Bodenhausen, Eberhard von" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 354 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118512285.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA