Lebensdaten
1852 – 1918
Geburtsort
Budapest
Sterbeort
Marienbad (Böhmen)
Beruf/Funktion
Schauspieler ; Theaterleiter
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 116769068 | OGND | VIAF: 17982213
Namensvarianten
  • Lautenburg, Sigmund

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Zitierweise

Lautenburg, Sigmund, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116769068.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Fabrikant.

  • Biographie

    L. war ein vielseitiger Schauspieler und um die Jahrhundertwende ein richtungweisender Theaterleiter in Berlin. – Er mußte die Realschule verlassen, als sein Vater durch Spekulationen Bankrott gemacht hatte. Zwei Jahre lang unterzog er sich einer Banklehre, wurde dann aber Schüler von Ad. v. Sonnenthal und des ungar. Schauspielers Ujhàzy. Ende 1871 debütierte L. als „Ferdinand“ in „Kabale und Liebe“ in Neusohl (Slowakei). 1872/73 wirkte er als jugendlicher Held und Liebhaber in Werschetz und spielte 1873/74 Charakterrollen und Intriganten am Uraniatheater in Hamburg. Fast jährlich wechselte L. die Engagements. 1874/75 war er am Tivolitheater in Lübeck, 1875/76 am Deutschen Theater in Pest und in Tollnau (Ungarn), 1876/77 an den Vereinigten Stadttheatern in Barmen und Elberfeld, 1877 am Nationaltheater am Weinbergsweg in Berlin und als Gast am Ostendtheater, jetzt aber auch bereits als Regisseur. Von dort wurde er 1880 von Heinr. Laube an das Wiener Stadttheater als Charakterdarsteller engagiert. 1882 war L. Regisseur am Stadttheater Stettin und Leiter des Elysium-Theaters. Im nächsten Jahr wurde er Intendant des deutschen Theaters an der Shouwbourg und des Plantgentheaters in Amsterdam und zum ersten Male Gast am Residenztheater in Berlin. 1885/86|war er artistischer Direktor und Oberregisseur am Residenztheater Hannover und konnte 1887 die Direktion des Residenztheaters in Berlin übernehmen, das er bis 1904 erfolgreich führte und durch seine ausgezeichnete Personal- und Spielplanpolitik zu einem Begriff machte. L. entdeckte Rudolf Rittner, Rosa Bertens, Hans Pagay, Irene Triesch, Helene Fehdmer, Hermine Körner, Adalbert Steinrück, Victor Arnold, Max Adalbert und Paul Biensfeldt. Sein Spielplan bestand aus Stücken von Ibsen, Halbe, Wedekind und Rilke, aber auch die franz. Sittenstücke wurden berücksichtigt; 1905 veranstaltete er einen Anzengruber-Zyklus, 1907 wurde L. künstlerischer Leiter des Wiener Theaters in der Wallgasse.

  • Werke

    Erinnerungen, hrsg. v. E. Köhrer, in: Das Theater 6, 1925.

  • Literatur

    L. Hirschmann, Das Berliner Residenztheater u. d. Neue Theater unter d. Leitung v. S. L., dargest. aus d. Publizistik d. Zeit, 1960.

  • Autor/in

    Rolf Badenhausen
  • Zitierweise

    Badenhausen, Rolf, "Lautenburg, Sigmund" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 727-728 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116769068.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA