Lebensdaten
1788 – 1863
Geburtsort
Münster (Westfalen)
Sterbeort
Velen
Beruf/Funktion
Politiker
Konfession
katholisch?
Normdaten
GND: 136629458 | OGND | VIAF
Namensvarianten
  • Landsberg-Velen, Ignaz Graf von
  • Landsberg-Velen, Ignaz von
  • Landsberg-Velen und Gemen, Ignaz von
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Landsberg-Velen, Ignaz Graf von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136629458.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Paul Joseph Frhr. v. L.-V. (1761–1800, s. Einl.), S d. Clemens August Frhr. v. L. zu Erwitte, vereinigte durch Heirat 1756 d. Fideikommisse Landsberg u. Velen, stark engagiert in d. Entwicklung d. frühindustriellen Eisengewinnung, u. d. Anna Theresia Freiin v. Velen (Letzte ihres Geschl.);
    M Therese Karoline (1765–1805), T d. Joh. Ignaz Gf. Wolff Metternich z. Gracht u. d. Antoinette v. d. Asseburg;
    Groß-Ov Matthias ( 1811), Domherr zu Paderborn, Münster u. Osnabrück, 1788-1811 Kammerpräs, zu Münster;
    - Berge b. Buer 1813 Ludowika (1797–1866), T d. Ludolf Gf. v. Westerholt u. Gysenberg (1747–1828), kurköln. GR u. Oberstallmeister, u. d. Wilhelmine Freiin v. Westerholt u. Gysenberg;
    1 S, 3 T;
    E Max (s. 2).

  • Biographie

    Nach dem Studium der Rechte in Münster und Heidelberg (1804–09) übernahm L. 1810 die Verwaltung der ererbten Güter Erwitte, Wocklum (bei Balve), Velen, Barnsfeld, Botzlar und Altenkamp-Papenburg sowie des durch Heirat an ihn gefallenen Gutes Uhlenbrock (Gelsenkirchen-Buer). Durch den Ankauf der früheren Herrschaft Gemen, des Schlosses Raesfeld (1823) und des Hauses Dankern (1832) wurde er zu einem der wohlhabendsten Adligen Westfalens. Eine wesentliche Einnahmequelle war die Eisenfabrik zu Wocklum, wo 1833/34 ein mit Holzkohle arbeitender Hochofen errichtet wurde, der heute noch als technisches Kulturdenkmal existiert. Außerdem betrieb L. dort eine chemische Fabrik, die u. a. Schwefelsäure produzierte. Nach der Wahl in den Provinziallandtag 1826 bewältigte er im Justiz- und Verfassungsausschuß durch die Erstellung der Entwürfe die Hauptarbeitslast. Sein Einsatz und sein Vermittlungsgeschick trugen wesentlich dazu bei, daß der westfäl. Provinziallandtag in der Frage der Ablösung der Reallasten für eine Entschädigung in Geld statt einer Landabgabe votierte. Durch sein Wirken gewann L. den Respekt der Abgeordneten und das Vertrauen des Frhrn. vom Stein, der ihn zur engen Mitarbeit heranzog. Auf dem 3. Provinziallandtag 1830 zu Steins Stellvertreter ernannt, wurde er nach dessen Tode vom König 1832 zum Nachfolger als Landtagsmarschall (Präsident des Landtags) bestellt und behielt dieses Amt bis 1858. Höhepunkt seiner Tätigkeit war 1830/31 der mißglückte Versuch, über den in Köln residierenden Prinzen Wilhelm eine Adresse an den König gelangen zu lassen, die diesen an sein Verfassungsversprechen erinnern sollte. In den Kölner Wirren zwischen dem preuß. Staat und dem kath. Bevölkerungsteil bzw. dem Adel suchte L. mäßigend einzuwirken, konnte aber auf dem Landtag 1841 den durch den Gf. v. Westphalen hervorgerufenen Eklat nicht verhindern. 1842 nahm er in der Herrenkurie an den Sitzungen der Vereinigten Ständischen Ausschüsse, 1847 an denen des Vereinigten Landtags und 1848 an denen des 2. Vereinigten Landtags teil. In den Ausschußberatungen von 1847 übermittelte er u. a. die Erfahrungen, die Westfalen als erste Provinz mit der Provinzial-Hilfskasse, der Vorläuferin der Landesbank, gemacht hatte, und trug so zu der Einrichtung ähnlicher Institutionen in den übrigen Provinzen bei. Fast drei Jahrzehnte war L. neben dem Oberpräsidenten bei gesellschaftlichen Veranstaltungen der Repräsentant der Prov. Westfalen.

  • Nachlass

    Nachlaß: Staatsarchiv Münster.

  • Literatur

    M. Wolf, in: Westfäl. Lb. XI, 1975 (P);
    Vj.schr. f. d. Landsberg. Fam.verband, Jg. 1923-34 (darin neben genealog. Nachrr. d. Briefe L.s an s. Gemahlin).

  • Porträts

    Gem. v. J. Ch. Rincklage (Schloß Wocklum). Abb. b. Wolf, s. L.

  • Autor/in

    Manfred Wolf
  • Zitierweise

    Wolf, Manfred, "Landsberg-Velen, Ignaz Graf von" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 510 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136629458.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA