Lebensdaten
1868 – 1938
Geburtsort
Dedeleben bei Halberstadt
Sterbeort
Dresden
Beruf/Funktion
Maler ; Designer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 127946209 | OGND | VIAF: 28108694
Namensvarianten
  • Krueger, Otto
  • Krüger, Otto
  • Krueger, Otto
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Zitierweise

Krüger, Otto, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd127946209.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Eduard, Insp. d. Zuckerfabr. in Dedeleben, Dir. d. Dessauer Zuckerraffinerie, S d. August (1793–1873), D. theol., Dr. phil. h. c, Prof. u. Dir. d. Gymnasiums u. Oberschulrat in Braunschweig (s. ADB 51), u. d. Dorothea Schütze;
    M Helene Bordenwerper;
    Vt Hugo (1845–1930), braunschweig. Staatsmin.;
    B Felix (* 1875), Architekt in Bonn, gründete in Köln d. Kunstwerkstätten in Verbindung mit d. „Vereinigten Werkstätten“ in München, Emil (1869–1954), Dir. d. Provinzialmus. Trier (s. L);
    - Maria Streibl;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    K. begann 1889 das Studium der Malerei in der Privatschule Nauen-Fehr in München. Er studierte dort 1890 unter Leitung von Hans v. Bartels und ein weiteres Jahr bei Peter Paul Müller. 1895 stellte er auf der Münchener Sezessions-Ausstellung ein Ölgemälde „Il Porto Tragara (Capri)“ aus. Im gleichen Jahr wurde er Mitglied der Münchener Sezession. Auf der Großen Berliner Kunstausstellung waren 1894 das Ölgemälde „Frühling“, 1897 das Aquarell „Enten“ zu sehen. 1898 entwarf K. für die Münchener Jahres-Ausstellung im Glaspalast fünf Bilderrahmen, womit er sich erstmals dem Kunstgewerbe zuwandte. Im selben Jahr wurden die „Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk“ in München gegründet, deren Weltrang in den ersten Jahren ihres Bestehens der zielsicheren Führung und straffen Organisation K.s zu verdanken ist. 1901 ging K. nach Stuttgart an die „Lehr- und Versuchswerkstätten“, kehrte aber schon zwei Jahre später nach München zurück. 1909 siedelte er nach Berlin über, um dort zusammen mit Bruno Paul dessen kunstgewerbliches Atelier zu leiten. Nachdem K. 1912 die Leitung der „Vereinigten Werkstätten“ niedergelegt hatte, wurde er 1920 Leiter der „Deutschen Werkstelle für Farbenkunde“ in Dresden, wo er vermutlich bis zu seinem Lebensende wirkte. Er trat durch eigene künstlerische Leistungen nicht mehr hervor. – Nach dem engl. Vorbild von William Morris war es K. gelungen, die Arbeit der ersten Entwerfer der „Vereinigten Werkstätten“ (u. a. Peter Behrens, Margaretha v. Brauchitsch, Hermann Obrist, Bernhard Pankok, Bruno Paul, Richard Riemerschmid) so zu koordinieren, daß deren Möbel und Gebrauchsgegenstände nicht nur auf einer Reihe bedeutender Ausstellungen gezeigt werden konnten, sondern auch Käufer fanden. Als 1907 eine Niederlassung in Bremen eröffnet worden war, erhielt man viele Aufträge zur Einrichtung von Passagierschiffen. Besonders üppig fiel die Möblierung der „George Washington“ des Norddeutschen Lloyds aus. Seine kunsthandwerklichen Leistungen waren weniger sensationell; oftmals zeichnete er gemeinsam mit einem anderen Künstler, etwa mit Wilhelm Keppler oder Bruno Paul, für die Entwürfe verantwortlich, wobei er sich dann jeweils der Idee des Mitarbeiters untergeordnet zu haben scheint. Ein „Damenzimmer“ K.s von 1904 auf der Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes In München wurde als eine der besten Leistungen bezeichnet, die bis dahin von ihm zu sehen gewesen waren. Auf eine Umfrage in der Zeitschrift „Deutsche Kunst und Dekoration“ desselben Jahres, welcher Gegenstand als kunstgewerblich anzusehen sei, hatte K. verlangt, daß die Schmuckformen organisch aus der Zweckmäßigkeitsform herauswachsen müßten, und „die technische Zweckmäßigkeit eines kunstgewerblichen Gegenstandes und seine Konstruktion“ dem künstlerischen Eindruck zuliebe nicht leiden dürften.

    Nachdem die „Vereinigten Werkstätten“ nach Ausscheiden K.s ihren sensationellen Ruf als Wirkungsstätte avantgardistischer Künstler eingebüßt hatten, waren sie in den 30er und 40er Jahren wieder voll ausgelastet. Paul Ludwig Troost arbeitete für sie. Nach dem 2. Weltkrieg blühte wieder das Geschäft mit dem Innenausbau von Schiffen. C. Pinnau, ein Schüler Albert Speers, wurde einer der führenden Innenarchitekter

  • Werke

    Weitere W u. a. Entwürfe zu Gläsern, 1901;
    Arbeitszimmer, 1902 (mit W. Keppler);
    Speisezimmer f. d. Turiner Ausstellung, 1902;
    Damenzimmer auf d. 3. Dt. Kunstgewerbe-Ausstellung Dresden, 1906;
    handgeknüpfter Smyrna-Teppich f. d. Weltausstellung Brüssel, 1910.

  • Literatur

    Kat. Gr. Berliner Kunst-Ausstellung 1894, 1894;
    Offizieller Kat. d. Internat. Kunst-Ausstellung d. Ver. bildender Künstler Münchens „Secession“, ⁸1895;
    Kat. Gr. Berliner Kunst-Ausstellung 1897, ²1897;
    Offizieller Kat. d. Münchener Jahres-Ausstellung 1898 im Kgl. Glaspalast, ³1898;
    G. E. Pazaurek, Moderne Gläser, 1901;
    Kunst u. Kunsthandwerk V, 1902, Abb. S. 425;
    Moderne Inneneinrichtungen, in: Dekorative Kunst V, 1902, S. 353 ff., Abb.;
    Welcher Gegenstand ist kunstgewerblich?, in: Dt. Kunst u. Dekoration 14, 1904, S. 469 ff.;
    W. Michel, Die Vereinigten Werkstätten München in d. Ausstellung d. Dt. Künstlerbundes in München, ebd., S. 649 ff., Abb.;
    Dekorative Kunst 7, 1904, Abb. S. 486 f., 13, 1910, Abb. S. 575;
    E. Schur, Die Gruppe München auf d. Kunstgewerbe-Ausstellung in Dresden 1906, in: Kunst u. Handwerk 57, 1906 f., S. 30 ff., 44 ff., Abb.;
    W. Michel, Münchener Straßendekorationen, ebd., S. 165 ff., Abb.;
    S. Günther, Interieurs um 1900, 1971;
    ThB. - Zu B Emil:
    Vj.bll. d. Trierer Ges. f. nützl. Forschung 1, 1955, S. 2.

  • Autor/in

    Sonja Günther
  • Zitierweise

    Günther, Sonja, "Krüger, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 107-108 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd127946209.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA