Lebensdaten
1871 – 1940
Geburtsort
Oldenburg
Sterbeort
Wilhelmshaven
Beruf/Funktion
Hafenbaudirektor
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 136551823 | OGND | VIAF: 80876872
Namensvarianten
  • Krueger, Wilhelm
  • Krüger, Wilhelm
  • Krueger, Wilhelm
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Krüger, Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136551823.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich (1838–1910), Zigarrenhändler, S d. Schmiedemeisters Hermann, aus alter Fam. in O.;
    M Catharina Sophia Strackerjan (1845–1910), aus Juristenfam.;
    Bramsche 1901 Anna (1879–1951), T d. Sanitätsrats Dr. August Piesbergen in Bramsche;
    2 T.

  • Biographie

    K. besuchte die TH Hannover und Berlin-Charlottenburg. 1895 wurde er Regierungsbauführer. Nach einem Militärjahr kam er 1896 in den Ausbildungsdienst der Preuß. Staatsbahn. 1899 wurde er Regierungsbaumeister, 1901 Tiefbauingenieur beim Hafenbau-Ressort der Kaiserl. Werft in Wilhelmshaven, 1907 Baurat, 1911 Oberbaurat, 1933 Hafenbaudirektor.

    K.s große Leistung war die Verbesserung und Vertiefung des Jade-Fahrwassers, der Schiffahrtsstraße zu den Hafeneinfahrten des 1853 begonnenen und 1869 eingeweihten Marinehafens Wilhelmshaven. Das Fahrwasser war der Lebensnerv der deutschen Reichsmarine an der Nordsee, der um so empfindlicher wurde, je mehr die Größe der Kriegsschiffe und damit ihr Tiefgang zunahm. Es galt, ein 10 m tiefes Fahrwasser zu schaffen, das an allen Stellen und zu allen Zeiten passierbar war. Dafür war die Dynamik der Strömungen und der Sandwanderung zu berücksichtigen, sowohl im Jadebusen, der mit seiner täglichen Füllung und Entleerung im Gezeitenstrom als Spülbecken fungiert, wie in der Fahrrinne selbst. Eine besondere Schwachstelle lag in der Höhe der ostfries. Inseln, wo wandernde Sandbänke von der Inselkette her periodisch die Ausgänge des Fahrwassers verschlossen. Diese Aufgabe war nur mit genauer Kenntnis der Naturvorgänge zu lösen. Dabei ergab sich eine fruchtbare Zusammenarbeit mit einem Heimatforscher, dem Schulrektor Heinrich Schütte in Oldenburg, der die Marschen- und Wurtenforschung an dem für den Küstenschutz hochaktuellen Problem der sog. „Küstensenkung“ (heute als Meeresspiegelanstieg zu verstehen) entwickelte. K. und Schütte wurden zu Wegbereitern der deutschen Küstenforschung und schufen die Grundlage dafür, daß in Wilhelmshaven heute das Niedersächs. Landesinstitut für Marschen- und Wurtenforschung und die Forschungsanstalt „Senckenberg am Meer“ der Frankfurter Senckenberg. Naturforschenden Gesellschaft als wichtige Institute der Küstenforschung existieren. So liegt K.s Bedeutung auf drei Gebieten: in seinen eigenen Forschungsarbeiten, in der Förderung der heimatlichen Küstenforschung und in der technischen Ausführung der gewonnenen Ergebnisse, die die Grundlage dafür lieferte, daß heute Wilhelmshaven der einzige Tiefwasserhafen an der deutschen Nordseeküste ist und zum internationalen Ölhafen wurde.|

  • Auszeichnungen

    Dr. rer. nat. h. c. (Frankfurt 1926).

  • Werke

    Meer u. Küste b. Wangeroog u. d. Kräfte, d. auf ihre Gestalt einwirken, in: Zs. f. Bauwesen 61, 1911, S. 452-64, 585-610;
    Die Jade, d. Fahrwasser Wilhelmshavens, ihre Entstehung u. ihr Zustand, in: Jb. d. hafenbautechn. Ges. 5, 1921, 1922, S. 268-84;
    Die Entwicklung d. Harle-Bucht u. ihr Einfluß auf d. Außenjade, in: Abhh. d. Naturwiss. Vor. Bremen 30, 1937, S. 197-208, u. Jb. d. hafenbautechn. Ges. 16, 1938, S. 47-55;
    Riffwanderung vor Wangeroog, ebd., S. 183-90;
    Die Küstensenkung an d. Jade, in: Der Bauing. 19, 1938, S. 91-99.

  • Literatur

    F. Dewers, Heinr. Schütte u. W. K., in: Geol. d. Meere u. Binnengewässer 4, 1940, S. 250-58;
    W. Haarnagel, in: Probleme d. Küstenforschung im südl. Nordseegebiet 2, 1941, S. V-XI;
    W. Hartung, in: Niedersächs. Lb. III, 1957 (P);
    ders., in: Oldenburger Jb. 56, 1957, T. 2, S. 15-24 (P).

  • Autor/in

    Wolfgang Hartung
  • Zitierweise

    Hartung, Wolfgang, "Krüger, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 108 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136551823.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA