Lebensdaten
1697 – 1766
Geburtsort
Gluringen (Wallis)
Sterbeort
Rottenburg
Beruf/Funktion
katholischer Theologe ; Jesuit ; Kanonist
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 100041604 | OGND | VIAF: 52029472
Namensvarianten
  • Biner, Joseph
  • Biner, Josef
  • Biner, Josephus
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Biner, Joseph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100041604.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographie

    B. wurde 1715 Jesuit, 1729 Priester, lehrte Philosophie zu Rottenburg (1730/31), Dillingen (1731–34), Ingolstadt (1734–37), Dogmatik zu Luzern (1737–40) und Innsbruck (1740–1743) sowie hier auch Kirchenrecht (1743–1752) und war Rektor zu Freiburg (Breisgau)|(1760-65) und Rottenburg (1765/66). - Wegen seines ausgebreiteten Wissens wurde B. von Fachgenossen, Magistraten und Fürsten oft zu Rate gezogen. Seinen literarischen Ruhm begründete er mit dem „Apparatus eruditionis ad iurisprudentiam praesertim ecclesiasticam“, seinem Hauptwerk, das von 3 Bänden (Innsbruck 1747) in den folgenden Auflagen (Augsburg) auf 12 bzw. 13 Bände anwuchs. Es ist eine Art Konzilien-, vielfach Kirchen- bzw. Weltgeschichte mit besonderer Berücksichtigung des kirchlichen Rechts und wurde als unentbehrliches Repertorium kirchenrechtlichen Wissens betrachtet. Zu Lebzeiten B.s erschien eine Ausgabe zu Bologna (1754) und nach seinem Tode eine 5. Auflage zu Augsburg (8 Bände, 1767). Wertvolle Traktate daraus wurden aufgenommen in: Zaccaria, Thesaurus theologicus, und Migne, Cursus theologicus. Er polemisierte in zahlreichen Schriften gegen die protestantischen Theologen von Zürich, namentlich J. J. Breitinger.

  • Literatur

    ADB II;
    J. F. v. Schulte, Gesch. d. Qu. u. Lit. d. kanon. Rechts III, 1880, S. 185;
    K. Werner, Gesch. d. kath. Theol. seit d. Trienter Konzil, ²1889, S. 128, 141 f.;
    Sommervogel I, S. 1484–88, VIII, S. 1840 (W);
    Hurter III;
    Th. Specht, Gesch. d. Univ. Dillingen, 1902, S. 332 u. ö. (L);
    E. Stähelin, Der Jesuitenorden u. d. Schweiz, 1923, S. 86;
    B. Duhr, Gesch. d. Jesuiten in d. Ländern dt. Zunge IV, 1928, S. 2, 117 f., 151;
    L. Carlen, P. J. B. 1697-1766, in: Vallesia, Jb. d. Walliser Kantonsbibl. 6, Sitten 1951, S. 87-110;
    LThK;
    L. Koch, Jesuiten-Lex., 1934;
    Dictionnaire d’Histoire et de Géographie Ecclésiastiques VIII, 1935, Sp. 1503 f.;
    Enc. Catt. II. - Qu.: Catalogi Prov. Germ. Sup., 1718–1767;
    Literae annuae 1766 Germ. Sup. 93, Arch. Rom. SJ.

  • Autor/in

    Wilhelm Kratz SJ
  • Zitierweise

    Kratz SJ, Wilhelm, "Biner, Joseph" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 246-247 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100041604.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Biner: Joseph B., geb. zu Gluringen im Walliser Lande 16. Juli 1697, 1766, trat in den Jesuitenorden im J. 1715 und hatte den in diesem Orden vorgeschriebenen Lehrgang durchzumachen. Im J. 1734 war er Professor der Logik in Ingolstadt, wurde von da im October 1737 als Lehrer der Dogmatik in das Jesuitencollegium nach Luzern versetzt, kam von da an die Universität Dillingen, später, nachdem er sechs Jahre Dogmatik vorgetragen, an die Universität Innsbruck, an der er von 1741—1750 den Lehrstuhl des Kirchenrechts, welchem er seine Hauptthätigkeit widmete, innehatte. Er starb als Rector des Collegiums zu Rottenburg am Neckar, dem heutigen Bischofssitze. B. war ein ausgezeichneter Theologe und starker Polemiker, der zahlreiche Schriften veröffentlichte, die sich bei De Backer, Bibliothèque IV, 53—55 verzeichnet finden, allein seinen litterarischen Ruhm begründete das in wiederholten Auflagen erschienene Werk: „Apparatus eruditionis ad Iurisprudentiam, praesertim ecclesiasticam“, welches in Innsbruck 1745 begonnen, 1762 in acht Quartbänden vollendet war und als ein unentbehrliches Repertorium canonistischen Wissens betrachtet wurde. Mederer, Annal. Acad. Ingol. III. 190. 202. Meusel, Lexikon.

  • Autor/in

    Ruland.
  • Zitierweise

    Ruland, Carl, "Biner, Joseph" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 650 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100041604.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA