Lebensdaten
1827 – 1892
Geburtsort
Bamberg
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Mediziner
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119060280 | OGND | VIAF: 52491142
Namensvarianten
  • Biermer, Michael Anton
  • Biermer, Anton
  • Biermer, Michael Anton

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Biermer, Anton, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119060280.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Magnus, S des Erhard, beide Kürschnermeister in Bamberg, und der Maria Marg. Kopp;
    M Karolina, T des Revierförsters Thomas Dinkel und der Anna Wächter;
    1851 Sophie Josepha Barb. Wahl (1830–89); 1 S.

  • Biographie

    Nach dem Studium in Würzburg wurde B. Assistent am Juliusspital und Privatdozent. 1861 folgte er einem Rufe nach Bern als ordentlicher Professor der speziellen Pathologie|und Vorstand der medizinischen Klinik. In der gleichen Eigenschaft ging er 1865 nach Zürich, von dort 1874 nach Breslau, wo er bis kurz vor seinem Tode wirkte. - B.s Arbeiten bewegen sich hauptsächlich auf dem Gebiete der inneren Medizin. Seine Habilitationsschrift, „Die Lehre vom Auswurf“ (1855), welche ihren Ursprung seiner ersten wissenschaftlichen Arbeit, der Lösung einer im Wintersemester 1849/50 gestellten Preisaufgabe verdankt, war grundlegend. Größere und kleinere Abhandlungen hat er immer wieder den Erkrankungen der Atmungsorgane gewidmet. Die Diagnostik dieser Krankheiten bereicherte er durch besondere klinische Beobachtungen (B.scher Schachtelton, B.scher Schallwechsel). Seine größte Entdeckung liegt darin, daß er das Wesen der perniziösen Anämie erkannt hat, dieser Blutkrankheit, die durch starke Verminderung der Zahl und erhöhten Farbstoffgehalt der roten Blutkörperchen gekennzeichnet ist.

  • Werke

    Weitere W Krankheiten d. Bronchien u. d. Lungen-Parenchyms, 1865–67, in: Hdb. d. speciellen Pathol. u. Therapie, hrsg. v. R. Virchow, Bd. 5, Abt. 1, Lfg. 4 u. 5;
    Üb. Bronchialasthma, = Slg. klin. Vorträge, hrsg. v. R. Volkmann, Nr. 12, = Innere Med., Nr. 3, 1870 (engl. Übers. 1876);
    Üb. Entstehung u. Verbreitung d. Abdominaltyphus, = Slg. klin. Vortr. 53, = Innere Med. 19, 1873;
    Üb. d. Ursachen d. Volkskrankheiten, insbes. d. Cholera, Zürich 1867;
    außerdem Zss.aufsätze.

  • Literatur

    ADB XLVI;
    A. Adler, in: Berliner klin. Wschr. 29, 1892, S. 738 f.;
    H. Ziemßen, in: Münchner Med. Wschr. 39, 1892, S. 521 f. (P);
    E. Leyden, in: Zs. f. klin. Medizin 21, 1892;
    Jber. d. Schles. Ges. f. vaterländ. Cultur 70, 1892, Nekrolog S. 1-3;
    G. Rosenfeld, in: Med. Klinik 23, 1927, S. 1916–18;
    BLÄ I, 1929, Erg.-Bd., 1935.

  • Porträts

    Holzschnitt in: LIZ 98, 1892, S. 441.

  • Autor/in

    Horst Zoske
  • Zitierweise

    Zoske, Horst, "Biermer, Anton" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 232-233 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119060280.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Biermer: Anton B., Arzt und Kliniker in Breslau, stammte aus Bamberg, woselbst er am 18. October 1827 geboren war. Seine medicinische Ausbildung erhielt er, damals noch als Schüler von Virchow, in Würzburg. Hier erlangte er auch am 12. Februar 1851 die Doctorwürde. Er wandte sich dann ausschließlich der inneren Medicin zu, habilitirte sich für dieses Fach 1855 in Würzburg und folgte 1861 einem Ruf als ordentlicher Professor der medicinischen Klinik nach Bern. Diese Stellung vertauschte er mit der gleichen in Zürich 1867, um endlich im Herbst 1874 in gleicher Eigenschaft nach Breslau überzusiedeln, wo er durch Kränklichkeit gezwungen wurde, sich kurze Zeit vor seinem Ableben emeritiren zu lassen. B. starb am 24. Juni 1892 in einer Heilanstalt zu Schöneberg bei Berlin, wohin er sich zur Cur begeben hatte. Unter den Klinikern der Neuzeit nimmt B. eine ansehnliche Stellung ein. Seinen wissenschaftlichen Ruf begründete er hauptsächlich durch seine sehr verdienstvolle, zusammenfassende Abhandlung über die Lehre vom Auswurf (1855), dann durch seine Bearbeitung der Lehre von den „Krankheiten der Bronchien und des Lungenparenchyms“ (für das große von Canstatt-Virchow herausgegebene „Lehrbuch der speciellen Pathologie"). Erwähnenswerth ist, daß B. der Vater einer interessanten, noch heute üblichen Demonstrationsmethode zur Darstellung der Flimmerbewegung ist. In seiner Erstlingsschrift „Ueber die Richtung und Wirkung der Flimmerbewegung auf der Respirationsschleimhaut des Menschen, Kaninchens und Hundes“ zeigte er, daß man die betreffende Bewegung wahrnehmen könne, wenn man nach Eröffnung der Luftröhre Kohlenpulver auf die Schleimhaut streue. Nicht unerheblich ist auch die Entdeckung des nach B. sogenannten Schallwechsels, einer für die Diagnose von Lungenaffectionen, namentlich Höhlenbildungen ganz werthvollen, durch die Percussion zu vermittelnden physikalischen Erscheinung. Kleinere Arbeiten Biermer's betreffen noch Mittheilungen über gewisse Bluterkrankungen, die sog. Leukämie, perniciöse Anämie, ferner über Cholera, Unterleibstyphus u. a. m.

    • Literatur

      Biogr. Lex. hsg. von A. Hirsch u. Gurlt, I, 452.

  • Autor/in

    Pagel.
  • Zitierweise

    Pagel, Julius Leopold, "Biermer, Anton" in: Allgemeine Deutsche Biographie 46 (1902), S. 546 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119060280.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA