Lebensdaten
1839 – 1905
Geburtsort
Hamburg
Sterbeort
Rostock
Beruf/Funktion
Historiker ; Archivar
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 11633908X | OGND | VIAF: 30285398
Namensvarianten
  • Koppmann, Karl
  • Koppmann, C.
  • Koppmann, Carl
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Zitierweise

Koppmann, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11633908X.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Karl Christopher (1811–70), Knochenhauer, S d. Joh. Frdr. Heinr., aus Gandersheim, Schlachter in H., u. d. Maria Friederica Elisabeth Stendel;
    M Sus. Friederica Dor. (1808–83), T d. Schuhmachers Joh. Ludewig Priesemann in H. u. d. Margaretha von der Reith; ledig.

  • Biographie

    Nach einer Uhrmacherlehre wurde K. Volksschullehrer in Hamburg. Ostern 1862 zum Akademischen Gymnasium zugelassen, hörte er die Vorlesungen des Philologen und Bibliotheksdirektors Christian Petersen und des Historikers Ludwig Karl Ägidi. Ein Jahr später ging er an die Universität Göttingen, wo er besonders von Georg Waitz in die Methode des historischen Quellenstudiums eingeführt wurde. Nach einem Semester in Berlin wurde er 1866 in Göttingen mit der Dissertation über „Die ältesten Urkunden des Erzbisthums Hamburg-Bremen“ promoviert. Diesem Arbeitsgebiet blieb er zeitlebens treu. Waitz sah in K. den geeigneten Nachfolger für den 1865 verstorbenen Hamburger Archivar Johann Martin Lappenberg, dessen Platz jedoch bereits besetzt war. So mußte K. mit einer bescheidenen wissenschaftlichen Tätigkeit im Hamburger Archiv vorliebnehmen. Als 1868 Ägidi nach Bonn wechselte, wurden K. und sein Freund Adolf Wohlwill auf Waitz' Betreiben mit historischen Vorlesungen am Akademischen Gymnasium betraut. Aber seine geringe Neigung zur Lehre und wissenschaftliche Arbeiten ließen ihn bald auf weiteres Dozieren verzichten. 1868 dem Verein für Hamburgische Geschichte beigetreten, gehörte er 1869-72 dessen Vorstand an und wurde 1874 ständiger Sekretär. Als solcher redigierte er ein Jahrzehnt lang die Zeitschrift des Vereins und begründete 1878 die „Mitteilungen“ für Vereinsberichte und kleinere Beiträge. Der Verein hatte ihn sogleich mit der Herausgabe der „Kämmereirechnungen der Stadt Hamburg, 1350-1562“ beauftragt, einer hervorragenden Quelle für Hamburgs Finanzen, Politik und Verwaltung im Spätmittelalter (7 Bände 1869-94). 1868 kam als weitere Aufgabe die Edition der Hanserezesse 1256-1430 hinzu (8 Bände, 1870–97). Für dieses Werk, das K.s wissenschaftlichen Ruf begründete, hatte er von Livland bis Flandern das Material gesammelt. – 1870 wurde K. ständiger Sekretär des neugegründeten „Hansischen Geschichtsvereins“ und gab insgesamt 31 Hefte der „Hansischen Geschichtsblätter“ heraus, zu denen er vieles selbst beitrug. Auch an der Gründung des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung 1875 hatte er wesentlichen Anteil; er redigierte dessen „Korrespondenzblatt“ bis 1884 mit, lieferte dazu philologische Beiträge und gab 1876 für den Verein das „Seebuch“ heraus. Außerdem zeigte er seine philologischen Neigungen mit einer Übertragung der Sprüche Walthers von der Vogelweide und mit eigenen mittelniederdeutschen Liedern. Philologische Sorgfalt kennzeichnet auch K.s dritte große Editionsarbeit, die er Ende 1879 für die Münchner Historische Kommission übernahm die lübecker Chroniken. Deren 1. Band erschien 1884 mit der Chronik Detmars; wegen der schwierigen Quellenstudien und der Arbeit an den Hanserezessen folgten die beiden nächsten Bände erst 1899 und 1902. – K. war noch immer ohne feste Anstellung, als er im Oktober 1884 zum ersten Stadtarchivar von Rostock berufen wurde. Während er das bislang vom Rostocker Rat verwaltete Archiv ordnete, vertiefte er sich in die rostocker und mecklenburgische Geschichte und veröffentlichte dazu in der Folgezeit zahlreiche Quellen und Aufsätze. Viele davon erschienen in den 1890 von ihm begründeten und herausgegebenen „Beiträgen zur Geschichte der Stadt Rostock“. 1885 gab er „Johann Tölner's Handlungsbuch“ heraus und zwei Jahre später den ersten und einzigen Band seiner „Geschichte der Stadt Rostock“, der bis in die Reformationszeit führt.|

  • Auszeichnungen

    Korr. Mitgl. d. Ak. d. Wiss. Göttingen (1889).

  • Werke

    Weitere W Verz. d. Schrr. v. Dr. phil. K. K. …, 1866-91, = Beil. zu d. Mitt. d. Ver. f. Hamburg. Gesch. 14, 1891. -
    Gesch. d. Dominikanerklosters St. Johannis, in: C. F. Gaedechens, M. Gensler u. K., Das St. Johanniskloster in Hamburg, 1884, S. 29-154;
    Die Chron. d. dt. Städte, Die Chron. d. nd.sächs. Städte: Lübeck I-III, 1884-1902, Nachdr. 1967 f.;
    Aus Hamburgs Vergangenheit, 2 Bde., 1885 f.

  • Literatur

    Nachruf in: Vaterstädt. Bll. Nr. 14 v. 2.4.1905;
    W. v. Bippen, in: Hans. Gesch.bll. Jg. 1904–05, 1905, S. 9*-23* (P);
    G. Wentz, ebd., 1940, S. 81-110;
    E. Dragendorff, Zur Erinnerung an Ad. Hofmeister u. K. K., in: Btrr. z. Gesch. d. Stadt Rostock, IV, H. 3, 1906, S. 1-6 (P);
    F. Frensdorff, Zur Erinnerung an K. Höhlbaum u. K. K., in: Nachrr. v. d. Kgl. Ges. d. Wiss. zu Göttingen, Geschäftl. Mitt. 1905, 1905, S. 22-33;
    A. Wohlwill, in: Mitt. d. Ver. f. Hamburg. Gesch. 25, 1905, 1906, S. 57-67;
    Korr.bl. d. Ver. f. nd.dt. Sprachforschung, Jg. 1905, H. 26, S. 49-52.

  • Autor/in

    Rainer Postel
  • Zitierweise

    Postel, Rainer, "Koppmann, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 578-579 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11633908X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA