Lebensdaten
1872 – 1941
Geburtsort
Walbeck bei Geldern
Sterbeort
Essen
Beruf/Funktion
Kokereitechniker ; Fabrikant
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 105772283 | OGND | VIAF: 69402967
Namensvarianten
  • Koppers, Heinrich
  • Coppers, Heinrich

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Koppers, Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd105772283.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus Bauernfam.;
    V Johann, Bauer in W., seit 1880 Hilfspförtner d. Rechtsrhein. Eisenbahndirektion in Köln;
    M Bernhardine Kranz;
    1902 Elisabeth Bönnemann;
    1 S, 1 T, u. a. Hans Heinrich (1903–67), Dr.-Ing.

  • Biographie

    K. besuchte in Bochum die Volksschule, absolvierte 1886-88 eine Klempnerlehre, war dann Walzendreher bei der Bochumer Gesellschaft für Stahlindustrie und besuchte 1891-93 die Rheinisch-Westfälische Hüttenschule in Duisburg. Es folgte eine kurze Tätigkeit als Betriebsassistent in einem Münchner Kupferwerk. Mit seinem Eintritt in die Koksofenbaufirma Dr. C. Otto & Co. wurde K. auf dem entwicklungsfähigen Gebiet der Kokereitechnik tätig, dem er im Laufe der folgenden Jahrzehnte technisch und unternehmerisch wichtige Impulse zu geben vermochte. Bei dieser Firma war er bis 1899 unter anderem an der Entwicklung des Otto-Unterbrenner-Ofens beteiligt und für die Inbetriebnahme neuer Ofenanlagen in Deutschland und England verantwortlich. Sein Wechsel zur Zeche Mathias Stinnes ermöglichte ihm den ersten selbständigen Bau einer Koksofenanlage mit Regenerativ-Koksöfen, deren Konstruktion er sich 1899 hatte patentieren lassen. Der von Siemens geschaffene Regenerator war zwar bereits 1882 von dem Koksinspektor Gustav Hoffmann (1847–1916) in Schlesien im Koksofenbau eingesetzt worden, das Verfahren hatte sich jedoch nicht recht durchsetzen können. K. gelang der Nachweis, daß zur Beheizung der Koksöfen nur die Hälfte des erzeugten Gases erforderlich war. 1901 ließ er sich in Karnap bei Essen als selbständiger Zivilingenieur nieder und erhielt 1904 ein Patent für die Entwicklung eines Koksofens mit Einzelregenerator. Der rasche technische wie wirtschaftliche Erfolg seiner Neuentwicklung zeigte sich unter anderem daran, daß er bereits 1905 etwa 1 000 Öfen in Deutschland errichtete. Grundlage für die enormen Finanzmittel, die das schnell expandierende Unternehmen benötigte, bildeten Verträge mit den Herstellern feuerfester Steine. Der ständig steigende Verbrauch von Koks in Europa und Übersee bildete gleichwohl eine günstige Voraussetzung für die Umsetzung der technischen Leistungen K.s in ökonomischen Erfolg. Insbesondere auf dem amerikanischen Markt faßte|er schnell Fuß. 1910 gelang ihm die Erfindung des Regenerativ-Verbund-Ofens für die wahlweise Beheizung mit Starkgas (Koksgas) oder Schwachgas (Gicht- oder Generatorgas). Für die Gasfernversorgung ergaben sich richtungweisende Anstöße, als 1909 in Innsbruck Koppersöfen für die Herstellung von Stadtgas zum Einsatz kamen. Neuerungen sind auf nahezu allen Teilgebieten des Koksofenbaus von K. ausgegangen. Hierzu gehörte ebenso die Erprobung geeigneter feuerfester Steine (unter anderem Einführung der Silica-Steine) wie ständige Verbesserungen der Koksofentüren und Bedienungsmaschinen. Schließlich ist noch sein technisches wie wirtschaftliches Engagement bei der Kohlenwertstoffgewinnung, unter anderem bei der Entwicklung der Treibstoffsynthese in den dreißiger Jahren zu nennen. Der Aufschwung der Kokereiindustrie wie der Veredelung der Kohle ist aufs engste mit K.s Namen verbunden, und zwar weit über den deutschen Markt hinaus. Sein Unternehmen gehörte zu den führenden deutschen Firmen der Kokereitechnik und des Koksofenbaus und unterhielt Vertretungen in den wichtigsten Industrieländern. Auch heute noch hat es seinen Sitz im Ruhrgebiet und ist weiterhin weltweit unter anderem im industriellen Anlagenbau, insbesondere auf den Gebieten der Brennstoffveredelung und Hüttenwerkseinrichtungen tätig.|

  • Auszeichnungen

    Dr.-Ing. E. h. (Aachen 1920);
    Ehrensenator d. TH Berlin.

  • Literatur

    Koppers Mitt. 1919-31;
    25 J. Heinrich Koppers Essen, in: Koppers Mitt., Jg. 1926, H. 3;
    Ein Pionier d. Kokereitechnik, Zum 60. Geb.tag v. H. K., in: Brennstoff-Chemie (Wirtsch.teil) 13, 1932, Nr. 22, S. 89 f.;
    ebd. 22, 1941, Nr. 18, S. 50 f.;
    W. Reerink, in: Glückauf 77, 1941, S. 564;
    Ruhr-Rhein Wirtsch.ztg. 22, 1941, S. 581;
    Stahl u. Eisen 61, 1941, S. 964;
    Koppers, Ein halbes Jh. im Dienste d. Kohleveredlung, 1901–51, 1951;
    Nekr. aus d. Rhein.-Westfäl. Industriegebiet, Jg. 1939–51, 1955, S. 52 f.;
    F. M. Ress, Gesch. d. Kokereitechnik, 1957 (L);
    M. P. Kleinmann, in: Rhein.-Westfäl. Wirtsch.biogr. VII, 1960, S. 125-49 (P).

  • Autor/in

    Evelyn Kroker
  • Zitierweise

    Kroker, Evelyn, "Koppers, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 577-578 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd105772283.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA