Lebensdaten
1876 – 1951
Geburtsort
Witten/Ruhr
Sterbeort
Bielefeld
Beruf/Funktion
evangelischer Theologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 124440533 | OGND | VIAF: 62481424
Namensvarianten
  • Koch, Karl
  • Koch-Oeynhausen, Karl
  • Coch, Carl
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Koch, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124440533.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Carl Frdr. Emil, aus Neuruppin, Postschaffner;
    M Margarethe Morschöring aus Diesfort b. Wesel;
    1905 Sophie, T d. Pfarrers Heinz Engeling in Eisbergen;
    3 S.

  • Biographie

    K. wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf, doch sorgten die Eltern für eine gute Schulbildung. 1896 begann er mit dem Studium der Theologie in Greifswald. Die westfälischen Beziehungen zu Hermann Cremer waren dafür ausschlaggebend. Zeitlebens blieb er diesem dankbar verbunden. Nach Vikars- und Hilfspredigerjahren wurde er Dezember 1903 zum Pfarrer in Holtrup/Weser gewählt. Seit 1916 war er Pfarrer in Oeynhausen, seit 1927 zugleich Superintendent des Kirchenkreises Vlotho. – Seit 1919 war K. politisch tätig: Mitglied der Verfassungsgebenden Versammlung, bis 1933 Abgeordneter der Deutschnationalen Volkspartei im Preußischen Landtag, 1930-32 auch im Reichstag. Im Landtag setzte er sich vor allem für die Schulgesetzgebung und für den Preußischen Staatsvertrag mit der Evangelischen Kirche (1931) ein. – 1928 wurde K. von der Westfälfälischen Provinzialsynode zu ihrem Präses für 8 Jahre gewählt. Als 1933 der Kirchenkampf einsetzte, gehörte er zu denjenigen, mit denen der nationalsozialistische Staat rechnen mußte. Er setzte sich für Bodelschwingh als Reichsbischof ein und erteilte dem damals ernannten Staatskommissar für kirchliche Angelegenheiten eine Absage. Bei den Neuwahlen war Westfalen die einzige altpreußische Kirchenprovinz, in der die Deutschen Christen in der Minderheit blieben. K. wurde Präses für weitere 8 Jahre. Er verlas den Widerspruch der Opposition auf der General-Synode am 5. September 1933 in Berlin. Der Kampf der Bekennenden Kirche brachte es mit sich, daß K. nicht nur die Leitung der Altpreußischen Bekenntnissynoden übernahm, sondern auch als Präses der gesamtdeutschen Bekenntnissynoden fungierte. Er gehörte auch zur vorläufigen Kirchenleitung und hatte den Vorsitz im Altpreußischen Bruderrat. Die entscheidenden Ereignisse auf kirchlichem Boden sind (bis 1936) von ihm mitbestimmt. Das Auseinandergehen der BK in zwei Richtungen konnte er nicht verhindern. 1939 trat er von der Leitung zurück. Sein Ansehen und seine Autorität als „der“ Präses behielt er. In Westfalen führte er sein Amt als Präses (das nunmehr auch die Funktionen des Generalsuperintendenten und des Konsistorialpräsidenten umfaßte) bis 1948 weiter. Seine umsichtige Leitung erleichterte den Neuaufbau des Kirchenwesens.

  • Literatur

    Bekenntnisse d. J. 1933–35, hrsg. v. K. D. Schmidt, 1934-36;
    Arbb. z. Gesch. d. Kirchenkampfes, hrsg. v. dems. u. E. Wolf, 24 Bde., 1959;
    W. Niemöller, K. K., Präses d. Bekenntnissynoden, in: Beihh. z. Jb. f. westfäl. KG, H. 2, 1956 (P);
    ders., Bekennende Kirche in Westfalen, 1952;
    B. Hey, Die Kirchenprov. Westfalen 1933–45, in: Btrr. z. Westfäl. KG 2, 1974;
    Kurt Meier, Der ev. Kirchenkampf, 1976;
    RGG³.

  • Autor/in

    Robert Stupperich
  • Zitierweise

    Stupperich, Robert, "Koch, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 270-271 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124440533.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA