Dates of Life
1855 – 1915
Place of birth
Halle/Saale
Place of death
Berlin
Occupation
Mathematiker
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 116257989 | OGND | VIAF: 30283069
Alternate Names
  • Knoblauch, Johannes
  • Knoblauch, I.
  • Knoblauch, J.

Porträt(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Life description (NDB)

Inbound Links to this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Knoblauch, Johannes, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116257989.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Hermann (1820–95), Prof. d. Physik in H., Präs. d. Leopoldina (s. ADB 51; Pogg. III), S d. Carl Frdr. Wilh. (1793–1859), preuß. Geh. Finanzrat, Stadtältester u. Bes. e. Seiden- u. Ordensbandfabrik, Stadtrat in B., u. d. Henriette Keibel;
    M Elisabeth (1827–55), T d. Frdr. Jul. Carl Gottfr. Zelle (1797–1857), Dr. phil., Prof. am Grauen Kloster in B., u. d. Amalie Wilh. Elis. Schmedding;
    Ov Carl (1789–1878), Gründer d. Gasges. u. Bürgerrepräsentant in Frankfurt/M.;
    Halb-B Oskar (1862–1946), Prof. d. Physik in München (s. L);
    - 1884 Luise (* 1865), T d. Rittergutsbes. Julius Leopold Eyssenhardt in Kl.-Kienitz u. d. Auguste Anna Roeder; 2 Pflege-K;
    N August (1863–1919), Dr. med., Dir. d. Neurolog. Klinik in Frankfurt/M. (s. Fischer).

  • Biographical Presentation

    K. wurde vom Vater schon früh mit physikalisch-mathematischen Fragen vertraut gemacht. In Halle studierte er seit 1872 Jura, hörte aber zugleich Vorlesungen in Mathematik und Physik bei G. Cantor, E. Heine und seinem Vater. Nach weiteren Studien in Heidelberg bei M. Noether, Kirchhoff und Bunsen setzte K. seine nun ganz den Naturwissenschaften gewidmeten Studien 1874-78 an der Universität Berlin bei Weierstraß, Kummer, Kronecker, Helmholtz und wiederum Kirchhoff fort. Anschließend war K. als Lehrer an seiner ehemaligen Schule, dem Stadtgymnasium Halle, und seit 1879 am Grauen Kloster in Berlin tätig. Nach der Rückkehr zur Universität Berlin (1880) wurde er 1882 mit der Dissertation „Über die allgemeine Wellenfläche“ zum Dr. phil. promoviert und war dort nach seiner Habilitation (1883) als Privatdozent tätig. 1889 wurde er an der Universität Berlin zum außerordentlichen Professor der Mathematik ernannt und wirkte dort bis zu seinem Tode. Zu den großen Verdiensten K.s zählt die Herausgabe von Weierstraß' „Mathematischen Werken“ (6 Bände, 1894 ff., zum Teil mit G. Hettner) und „Vorlesungen über die Theorie der Abelschen Transcendenten“ (1902, mit demselben). Weierstraß hätte seine umfang- und ideenreichen Forschungsergebnisse kaum veröffentlicht. Daher hat K. allein aus den Vorlesungsmitschriften von Studenten die mühsame und zeitraubende Ausarbeitung und Niederschrift der Werke mit dessen Einwilligung durchgeführt. Bereits während des Studiums hatten K. und Georg Hettner (1854–1914, siehe Literatur) dem durch ein körperliches Leiden stark behinderten Weierstraß geholfen. Später wurde er dessen engster Vertrauter.

    K. selbst hat sich auf dem Gebiet der Differentialgeometrie, insbesondere dem der Flächentheorie als Forscher einen Namen gemacht. Auf seine Arbeiten hatte besonders J. Weingarten Einfluß. So war K.s „Einleitung in die allgemeine Theorie der krummen Flächen“ (1888) zunächst das einzige deutsche Werk, das die Grundlagen für die klassischen Arbeiten von Beltrami, Darboux und Weingarten geschlossen darstellte und über die Anfänge der Differentialgeometrie überhaupt hinausging. Hier findet sich zum Beispiel zum ersten Mal eine zusammenfassende Theorie der Differentialformen, die Anwendung des Invariantenbegriffs in der Differentialgeometrie. K. behandelte in seinen zahlreichen Arbeiten die flächengeometrischen Probleme überwiegend vom Standpunkt der Invariantentheorie aus. Er gehörte der Berliner Mathematischen Gesellschaft seit ihrer Gründung an und nahm aktiv an ihrer Arbeit teil.

  • Works

    Weitere W u. a Plan z. Herausgabe v. L. Eulers ges. Werken, in: SB d. Math. Ges. Berlin 6, 1907;
    Grundlagen d. Differentialgeometrie, 1913. L Jberr. d. Dt. Mathematiker-Vereinigung 24, 1915, S. 456 f. (W, P);
    R. Rothe, in: SB u. Abhh. d. kgl. Ges. f. Botanik u. Flora zu Dresden 17, 1915, S. 19 f.;
    Pogg. IV, V. -
    Zu Halb-B Oskar: W. Meißner, in: Jb. d. Bayer. Ak. d. Wiss. 1944/48, 1948, S. 221 f.;
    ders., in: Geist u. Gestalt, Biogr. Btrr. z. Gesch. d. Bayer. Ak. d. Wiss., II, 1959, S. 212 f.;
    Pogg. IV-VII a. -
    Zu G. Hettner: Pogg. III-V (W).

  • Author

    Ingrid Ahrens
  • Citation

    Ahrens, Ingrid, "Knoblauch, Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 194-195 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116257989.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA