Lebensdaten
1793 – 1856
Geburtsort
Stuttgart
Sterbeort
Stuttgart
Beruf/Funktion
Architekt
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 119220350 | OGND | VIAF: 4831645
Namensvarianten
  • Knapp, Johann Michael
  • Knapp, J. M.
  • Knapp, Johann Michael von
  • mehr

Orte

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Zitierweise

Knapp, Johann Michael, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119220350.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Michael (1742–1804), Bäckerobermeister in St., S d. Johannes, Bäcker, Kastenknecht u. Waisenrichter, u. d. Anna Kath. Rieckert;
    M Elisabeth Margarethe (1761–1834), T d. Rotgerbers Joh. David Bauder in Waiblingen;
    Rom 1837 Sophie Haag, Adoptiv-T d. verw. Fürstin Hohenlohe-Bartenstein.

  • Biographie

    K. trat um 1810 in die polytechnische Schule in Karlsruhe ein, wo er bei Friedr. Weinbrenner seine Architektenausbildung erhielt. 1818-40 lebte er in Rom. Hier widmete er sich zunächst dem Studium der antiken, frühchristlichen und mittelalterlichen Bauwerke Sein besonderes Interesse galt der pompejanischen Wandmalerei, auf die er in seinen späteren Bauwerken noch zurückgriff (Villa Notter auf dem Bergheimer Hof). Zu den ersten größeren Arbeiten K.s gehörte der Entwurf (1820) für die Grabkapelle der Königin Katharina von Württemberg auf dem Rotenberg bei Stuttgart. Dieser Plan eines gotischen Zentralbaus fand große Anerkennung, wurde jedoch zugunsten eines Entwurfes des Architekten Giovanni Salucci zurückgestellt. Ähnlich erging es ihm mit den Plänen für das Schloß Rosenstein, die ebenfalls Saluccis Entwürfen weichen mußten. 1818 erhielt K. den ersten größeren Auftrag in Rom. In Gemeinschaftsarbeit mit J. G. Gutensohn entstanden etwa 50 Pläne, Aufrisse und Ansichten römischer Kirchen als Sammlung exakt ausgeführter Kupferstiche, die 1822-27 unter dem Titel „Denkmale der christlichen Religion oder Sammlung der ältesten Kirchen … Roms vom 4ten bis zum 13ten Jahrhundert“ in Stuttgart als mehrbändiges Werk erschien und von einem Textband von K. Chr. von Bunsen ergänzt wurde. Seit 1818 arbeitete Bunsen an der umfassenden „Beschreibung der Stadt Rom“ (1843), für die K. ebenfalls hinzugezogen wurde. Die Kupierstiche für dieses Werk wurden zunächst von Ernst Platner, dann auch von K. und von Wilhelm Stier hergestellt.

    Im römischen Künstlerkreis erfreute sich K. großer Anerkennung. 1821 gehörte er zu den Gründern der deutschen Bibliothek; er war Mitglied der Ponte-Molle-Gesellschaft und beteiligte sich 1834 an der Entstehung des Deutschen Künstleralbums. 1840 wurde er in die Congregatio dei Virtuosi al Pantheon aufgenommen. Als einziger ausländischer Architekt erhielt K. in Rom Bauaufträge, zum Beispiel für das Haus am Corso Ecke Via Convertite (1833), für die Erweiterung des protestantischen Hospizes, der Casa Tarpeja (1838), sowie für deren Anbau, das deutsche archäologische Institut. 1840 wurde er an den württembergischen Hof berufen. Die bedeutendsten Arbeiten bis zu seinem Tod waren die Jubiläumssäule auf dem Schloßplatz, die zur Erinnerung an die Feiern anläßlich des 25jährigen Regierungsjubiläums König Wilhelms entstand (1841-46), und die Pläne für den Königsbau des Stuttgarter Schlosses (seit 1853). Bei diesem letzten großen Auftrag geriet er immer mehr in Konkurrenz zu Oberbaurat C. F. Leins, der den Königsbau schließlich vollendete, nachdem K. sich offiziell von diesem Projekt zurückgezogen hatte. Nach dieser erneuten Niederlage widmete er sich nur noch unbedeutenderen Bauaufgaben.

  • Literatur

    M. Bach, Stuttgarter Kunst 1794-1860, 1900;
    F. Noack, Das Deutschtum in Rom seit Ausgang d. MA, 1927;
    W. Fleischhauer, J. Baum u. St. Kobell, Die schwäb. Kunst im 19. u. 20. Jh., 1952;
    M. Schefold, Alte Ansichten aus Württemberg, 1957;
    K. Bruder, Heimatgeschichtl. Aufsätze u. Vorträge, 1974;
    G. K. Nagler, Neues allg. Künstlerlex. VII, 1839;
    ThB (W, L; auch f. Gutensohn).

  • Porträts

    Zeichnungen v. C. Vogel v. Vogelstein, 1820 (Dresden, Kupf.kab.);
    als Jäger, v. E. Magnus, 1834 (Rom, Archiv d. Dt. Künstlerver.), Abb. in: H. Geller;
    Die Bildnisse d. dt. Künstler in Rom, 1952, Abb. 221;
    v. J. A. Klein, 1821 (Wien, Städt. Kunstslgg.), Abb. 222 ebd.

  • Autor/in

    Barbara Wohlgemuth
  • Zitierweise

    Wohlgemuth, Barbara, "Knapp, Johann Michael" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 155-156 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119220350.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA