Lebensdaten
Mitte 15. Jahrhundert – 1500
Geburtsort
Küttolsheim bei Straßburg
Sterbeort
Straßburg
Beruf/Funktion
Straßburger Frühdrucker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 129016489 | OGND | VIAF: 85055366
Namensvarianten
  • Flach, Martin der Ältere
  • Flach, Martin
  • Flach, Martin der Ältere
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Zitierweise

Flach, Martin, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129016489.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    3.11.1472 Kath. Dammerer ( 2] Joh. Knobloch, 1528, Drucker in St., der d. Druckerei zu neuer Blüte führt, s. Benzing, Buchdrucker);
    S Martin d. J. ( 1539, Margarethe, T d. Druckers Joh. Wähinger), Drucker, übernimmt 1500 d. Geschäft, muß es 1502 an s. Stief-V J. Knobloch abgeben, eröffnet neue Druckerei, die er 1525 wegen Schulden aufgeben muß (s. Benzing, Buchdrucker).

  • Biographie

    F. betätigte sich wohl zunächst als Gehilfe bei Mentelin und Rusch, bevor er 1487 eine eigene Druckerei eröffnete. Am 31.11.1472 hatte er das Straßburger Bürgerrecht erworben. – Alle Drucke vor 1487, die F. fälschlich zugeschrieben wurden, zuerst von Pater Hanthaler und nach ihm von Hain (78, 300, 1999, 2915, 3558, 7730, 9300) sowie von Ch. Schmidt (Répertoire bibliographique VI, Nummer 1-7), stammen vom Basler Frühdrucker Martin Flach, mit dem er verwechselt wurde. Die ersten Drucke, die 1487 in seiner Druckerei erschienen, sind verschiedene Predigten des Petrus Paludanus: „Sermones thesauri novi quadragesimales“ (Copinger 5432), Neudrucke 1488 und 1491 (Copinger 5434/35) sowie „Sermones thesauri novi de tempore“ 1487 (Copinger 5414), Neudrucke 1488, 1491, 1493 und 1497 (Copinger 5416, 17, 18 und 20); sodann 1489 „Sermones thesauri novi de sanctis“ (Copinger 5426), Neudrucke 1491, 1493 und 13.11.1497 (Copinger 5427. 28 und 30), alles große Folianten, wie viele der späteren Drucke F.s. Das „Confessionale Antonini archiepiscopi Florentini“ hingegen erschien 1488 in Quart-Format (GW 2128; Hain 1197), Neudrucke 1490, 1492, 1496, 1499 (GW 2130, 32, 35, 37; Hain 1198, 1200, 1201, 1205). Von Johann Gersons Werken druckte er 1494 die 3 ersten Bände; der 4. Band erschien bei seinem Sohn am 27.2.1502 (Hain 7622). – Wir verdanken F. rund 70 Drucke, hauptsächlich theologische Werke, darunter zahlreiche Predigten sowie Schriften einzelner Kirchenväter und Kirchenlehrer, wie Albertus Magnus, Augustinus, Bonaventura, Thomas von Aquin und andere. Großen Wert legte er auch bereits als einer der ersten auf die Ausschmückung seiner Drucke, im Wettstreit mit Knoblochtzer, Prüss und Martin Schott, die im letzten Drittel des 15. Jahrhundert anfingen, ihre Bücher mit Holzschnitten auszustatten, die jedoch alle durch den Vergil des Johann Grüninger (1502) bei weitem übertroffen wurden.

  • Literatur

    ADB VII (fälschlich identifiziert mit Martin Flach, Basel, s. NDB V);
    Ch. Schmidt, Répertoire bibliogr. Strasbourgeois V, Straßburg 1894, S. V-VII;
    W. A. Copinger, Suppl. to Hain's Rep. Bibliographicum 2, II, London 1902;
    E. Voulliéme, Die dt. Drucker d. 15. Jh., ²1922;
    F. Ritter, Catalogue des Incunables alsaciens de la Bibl. Nat. de Strasbourg, Straßburg 1938: M. F. d. Ä., S. XIX f., ders., Histoire de l'imprimerie alsacienne…, ebd. 1955, S. 75-79, passim (auch f. S Martin);
    E. Sitzmann, Dictionnaire de biographie des hommes célèbres de l'Alsace… I, Rixheim 1909, S. 501 f.

  • Autor/in

    François Ritter
  • Zitierweise

    Ritter, François, "Flach, Martin" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 219-220 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129016489.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Flach: Martin F., geboren zu Basel, druckte von 1472 bis 1500 zu Straßburg, wo er die Mentelin’sche Officin nach Ruschius, Mentelin's Schwiegersohn, übernahm. Er nannte sich auch auf seinen Drucken theils „Flaccus“, theils „Simus“ und gingen aus seiner Druckerei eine ganze Reihe bedeutender Arbeiten hervor. Daß er seine Kunst in seiner Vaterstadt ausgeübt hat, kann nicht mit Bestimmtheit nachgewiesen werden, dagegen wurde er 1472 Bürger von Straßburg, was von Schöpflin (vind. typogr.) bestätigt wird. Vom J. 1477 sind zwei Drucke bekannt, worauf sein Name, Jahrzahl und der Druckort Straßburg angegeben sind. Sein bis jetzt bekannter ältester Druck ist: „Roderici Zamorensis speculum vitae humanae“, 1475. Außerdem druckte er die erste Ausgabe der Werke des gelehrten Pariser Kanzlers Johann Gerson und konnte er stolz sein, daß er neben guten Drucken, auch wesentlich zur Verbesserung des Typenschnitts beigetragen hatte. 1500 setzte sein Sohn gleichen Namens die Druckerei fort.

    • Literatur

      Vgl. Stockmeyer u. Reber, Basler Buchdruckergeschichte, S. 25. Schöpflin, Vindiciae typographicae, p. 103. Falkenstein, Geschichte der Buchdruckerkunst, S. 169, etc.

  • Autor/in

    Kelchner.
  • Zitierweise

    Kelchner, Ernst, "Flach, Martin" in: Allgemeine Deutsche Biographie 7 (1878), S. 87 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129016489.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA