Lebensdaten
erwähnt 1027, gestorben 1054
Beruf/Funktion
Bischof von Utrecht ; Heiliger
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 137161417 | OGND | VIAF: 81390855
Namensvarianten
  • Bernold
  • Benno
  • Bernulf
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Zitierweise

Bernulf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137161417.html [19.03.2024].

CC0

  • Biographie

    B., über dessen Wahl nur ein legendärer Bericht vorliegt, wurde wahrscheinlich im Sommer 1027 durch Kaiser Konrad II. zum Bischof von Utrecht ernannt. Seine Regierung war vor allem für das Werden des geistlichen Territoriums von Bedeutung. Im Dienste der kaiserlichen Politik sich bewährend (z. B. erfolgreicher Zug 1048/49 gegen Graf Dirk IV. von Holland), erfuhr er die Gunst der Kaiser, insbesondere Heinrichs III., dem das Stift Besitzungen in Drente und Groningen, die Grafschaft Vollenhove und die Grafschaften um Deventer und Süd-Nieder-Maasland verdankt. Andererseits stark dem kirchlichen Leben seiner Zeit verbunden, zeigt sich B. durch Teilnahme an verschiedenen Synoden als Träger der Reformideen. In seiner eigenen Diözese ist er für den Bau mehrerer Kirchen bekannt, weshalb ihn die 1869 gegründete „Bernulphusgilde“ zu ihrem Patron wählte. Seit dem 16. Jahrhundert wird er im Bistum Utrecht als Heiliger verehrt.

  • Literatur

    ADB II;
    E. Steindorff, Jbb. d. dt. Reichs unter Heinr. III., Bd. 1, 1874;
    H. Bresslau, Jbb. d. dt. Reichs unter Konrad II., Bd. 1, 1879;
    C. Pijnacker Hordijk, Lijsten d. Utrechtsche prelaten voor 1300, in: Nederlandsch Archievenbld. Jg. 20, Groningen 1912, S. 38 f.;
    S. Muller u. A. C. Bouman, Oorkondenboek van het sticht Utrecht tot 1301, Bd. 1, Utrecht 1920, S. 173-93, 231, 302;
    R. Post, De Hl. B., in: Het Gildeboek, Tydschr. voor kerkelijke kunst en oudheitkunde, uitgeven dor het St. Bernulphus-Gilde te Utrecht, Jg. 13, 1930, S. 89-102;
    G. J. Lieftinck, De herkomst van bisschop Bernold van Utrecht (1027–54), in: Jaarboekje van „Oud-Utrecht“ 1949, Utrecht 1949, S. 23-40;
    LThK;
    Dictionnaire d’Histoire et de Géographie Ecclésiastiques VIII, Sp. 856 f.

  • Autor/in

    Gisela Vollmer
  • Zitierweise

    Vollmer, Gisela, "Bernulf" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 143 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137161417.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Bernulf, Bischof von Utrecht, ward 1027 von Kaiser Konrad II. zum Nachfolger Adelbolds erhoben, wie erzählt wird, lediglich aus persönlicher Gunst. Doch scheint er, obgleich nur einfacher Dorfpfarrer, ein gewisses Ansehen in der Kirche genossen zu haben, da er als Mitglied der Kirchenversammlung in Frankfurt, 1025, genannt wird. Während seiner siebenundzwanzigjährigen Regierung durfte er sich der Gunst der Kaiser Konrad II. und Heinrich III. erfreuen, die ihn wirksam in Schutz nahmen gegen seine immer weiter um sich greifenden Nachbarn, die Grafen von Holland. Doch, obgleich Kaiser Heinrich im J. 1047 den Grafen Dietrich zwang, das die Maas- und Rheinfahrt beherrschende Schloß Merwede und das dem Utrechter Stuhl entrissene Land am nördlichen Rheinarm zu räumen, waren die hinter den Sümpfen gedeckten Holländer zu weit abgelegen, als daß selbst die kaiserliche Macht fortwährend das bedrängte Stift hätte schützen können. Mehr Erfolg für die Machterweiterung des Bischofes hatten die Schenkungen des Kaisers aus den Jahren 1040 und 46, der Villa Groningana nämlich und der Stadt Deventer, sowie der Grafschaft Hamaland, wodurch er in den Besitz des sogenannten Oberstifts kam und auf welche die Bischöfe ihre Ansprüche auf den Besitz von Gröningen und Drenthe gründeten, die sie allerdings wenigstens thatsächlich nie aufrecht halten konnten. Groß und erfolgreich war Bernulfs Thätigkeit im Innern. Zwei der fünf Kirchen Utrechts, die von St. Johann und St. Peter, verdankten ihm ihr Entstehen; auch siedelte er die Abtei St. Paulus aus der Gegend um Amersfort nach Utrecht über und that sonst viel zur Verbesserung der Ordnung und des Wohlstandes der Kirchen. Sein Ansehen als Geistlicher stand so hoch, daß, als er 1054 starb, Wallfahrten nach seinem Grabe, als eines im Geruch von Heiligkeit stehenden, gethan wurden. Obgleich bei weitem keine so bedeutende Persönlichkeit wie sein Vorgänger, war B. durch seine Regierung und die Huld der Kaiser doch einer der auf die Geschichte der Niederlande einflußreichsten Bischöfe von Utrecht. Namentlich erst durch ihn waren die Länder des Oberstifts in geordnete Verbindung mit der damaligen civilisirten Welt gesetzt.

  • Autor/in

    P. L. Müller.
  • Zitierweise

    Müller, Pieter Lodewijk, "Bernulf" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 505 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137161417.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA