Dates of Life
1800 – 1863
Place of birth
Leipzig
Place of death
Bad Liebenstein (Thüringen)
Occupation
Gynäkologe
Religious Denomination
keine Angabe
Authority Data
GND: 116171383 | OGND | VIAF: 5675558
Alternate Names
  • Kilian, Hermann Friedrich
  • Kilian, Friedrich
  • Kilian, H. F.
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Objekt/Werk(nachweise)

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Citation

Kilian, Hermann Friedrich, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116171383.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Conrad Joseph (1771–1811), Prof. d. Med. in Leipzig u. Bamberg, seit 1810 konsultierender Leibarzt d. Zaren Alexander I. (s. BLÄ);
    M Nannette Kornatowsky;
    1) 1828 Maria v. Meissner, 2) 1830 Gotthilf Amalia Rheinke;
    1 T aus 1), 1 S, 4 T aus 2).

  • Biographical Presentation

    K. besuchte 1810-16 die deutsche Petrischule in Sankt Petersburg. Dann studierte er Medizin in Wilna, Leipzig, Würzburg, Göttingen, London und Edinburg (Promotion 1820). In Paris erhielt er Einblick in die französische Geburtshilfe, eine Studienreise führte ihn nach Straßburg, München, Wien und Pest. Ende 1821 wurde er zum Professor adiunctus der Chemie an der Medizinischen Akademie in Sankt Petersburg ernannt und unterrichtete hier später auch die Fächer Physiologie und Pathologie. Er war außerdem Arzt am Artillerie-Hospital. Auf einer mehrjährigen Bildungsreise nach Paris, Mannheim, Heidelberg und Berlin erreichte ihn 1828 der Ruf auf ein Extraordinariat für Geburtshilfe in Bonn. Gleichzeitig wurde ihm die Direktion der geburtshilflichen Klinik übertragen. 1831 wurde er zum Ordinarius ernannt. – K.s frühe wissenschaftliche Tätigkeit beschränkte sich zunächst auf die Übersetzung von Werken englischer und russischer Gelehrter. Später widmete er sich der Erforschung des krankhaft veränderten Beckens, besonders des spondylolisthetischen Beckens und des Stachelbeckens. In seinen Lehrbüchern stellte er das geburtshilfliche Wissen seiner Zeit in gestraffter und übersichtlicher Form dar. Große Verdienste erwarb er sich schon früh um die Förderung der operativen Geburtshilfe,|deren operative Technik er stets zu vervollständigen und zu verbessern suchte.

  • Works

    u. a. De nervi glossopharyngei origine, Diss. Edinburg 1820. Über d. Kreislauf d. Blutes im Kinde, welches noch nicht geatmet hat, 1826;
    Die Universitäten Dtld.s in med.-naturwiss. Hinsicht, 1828;
    Btrr. zu e. genaueren Kenntnis d. allg. Knochenerweichung u. ihres Einflusses auf d. Becken, 1829;
    Operationslehre f. Geburtshelfer, 1834 f., ²1849-56;
    Geburtshilfl. Atlas, 1835-42;
    Über geburtshülfl. Studium, 1846;
    Schilderung neuer Beckenformen u. ihres Verhaltens im Leben, 1854;
    Das halisteret. Becken in seiner Weichheit u. Dehnbarkeit während d. Geburt, 1857.

  • Literature

    ADB 15;
    H. Lentz, Der Bonner Geburtshelfer H. F. K., Diss. Bonn 1969 (P);
    BLÄ.

  • Portraits

    Univ.bibl. Bonn, Hss.-Abt.

  • Author

    Erhart Kahle
  • Citation

    Kahle, Erhart, "Kilian, Hermann Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 605-606 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116171383.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographical Presentation

    Kilian: Hermann Friedrich K., ord. ö. Professor der Gynäkologie in Bonn, geb. den 5. Febr. 1800 in Leipzig, den 7. Aug. 1863 im Bade Liebenstein. Er stammt aus der Künstler- und Kupferstecherfamilie gleichen Namens in Augsburg, deren meiste Blätter sich in den Kupferstichsammlungen Münchens und Dresdens befinden. Sein Vater war Konrad Joach. Kilian, geb. 1771, 1811, der eigentliche Systematiker unter den naturphilosophischen Aerzten, Docent in Jena, Würzburg, Leipzig, Professor und baierischer Medicinalrath in Bamberg, dann consultirender Leibarzt Kaiser Alexander I. von Rußland, auf dessen Ruf hin er 1809 nach St. Petersburg übersiedelte. Von 1810—1816 besuchte der junge K. die deutsche Hauptschule in Petersburg. Trotz seiner großen Jugend wurden in dem vom Staatsrath J. Ph. Weiße vom 28. Febr. 1816 ihm ertheilten Entlassungszeugnisse seine großen Fähigkeiten, sein unermüdlicher Fleiß und sein musterhaftes Betragen besonders gerühmt. Vom 25. Septbr. 1816 bis zum Juli 1817 studirte er in Wilna, wo damals Josef Frank lehrte, dann bis zum Herbst 1818 in Leipzig, hierauf bis zum October 1819 in Würzburg. Nachdem er vom Januar bis März 1820 in Göttingen verweilt, ging er über Holland nach London und Edinburgh. Hier erwarb er am 1. August 1820 die Doctorwürde, nachdem er eine Inauguraldissertation „De nervi glossopharyngei origine“ geschrieben hatte. Die letzten Monate des Jahres brachte er in London zu, wo ihn Abernethy besonders anzog, mit dem er auch zu gemeinschaftlicher Arbeit sich verband. Dann ging er zu seiner weiteren Ausbildung nach Paris, im J. 1821 auch nach Straßburg. München, Wien, Pest und gegen Ende des Jahres zurück nach St. Petersburg, wo er an der medicinischen Akademie als Professor, Adjunct der Chemie, später der Physiologie und Pathologie und als Arzt beim Artilleriehospital angestellt wurde und bis 1828 verblieb. Hierauf wandte er sich nach Deutschland zurück und lebte eine Zeit lang mit litterarischen Arbeiten beschäftigt in Mannheim, Heidelberg und Berlin. Im J. 1828 erhielt er einen Ruf als außerordentlicher Professor nach Bonn, und wurde dort schon 1831 zum Ordinarius für Geburtshülfe befördert; einen an ihn im J. 1842 ergangenen Ruf nach St. Petersburg zur Uebernahme der Direction des geburtshülflichen und Hebammeninstitutes, beide unter der Protection der Großfürstin Helene stehend, lehnte er ab. Mit besonderer Liebe und großem Erfolge widmete er sich dem klinischen Unterrichte als Director der mit der Universität Bonn verbundenen, geburtshülflichen Anstalt, vergeblich die Errichtung einer gynäkologischen Klinik, die er zur Erweiterung seiner Lehrthätigkeit für dringend nothwendig hielt, mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln anstrebend. Er starb am 7. August 1863 im Bade Liebenstein unerwartet schnell, nachdem allerdings die Gesundheit des ungewöhnlich kräftigen und lebensvollen Mannes seit einigen Monaten erschüttert zu sein schien. Seine litterarische Thätigkeit begann er sehr früh, und brachte sie auf einen beträchtlichen Umfang. Die namhaftesten Werke seines Specialfaches sind folgende: „Die regelwidrigen Geburten und ihre Behandlung, von Dr. Samuel Merriman, aus dem Engl.“, Mannheim 1826; „Ueber den Kreislauf des Blutes im Kinde, welches noch nicht geathmet hat“. Mit 10 Tafeln, Karlsruhe 1826; „Beiträge zu einer genaueren Kenntniß der allgemeinen Knochenerweichung der Frauen und ihres Einflusses auf das Becken“, Bonn 1829; „Operationslehre für Geburtshelfer“, in 2 Theilen, Bonn 1834, 2. Aufl. Bonn 1849—56; „Drei glückliche Kaiserschnittsfälle“, Hannover 1839; „Handbuch der Geburtshülfe mit Inbegriff der Weiber- und Kinderkrankheiten, von J. Burns, nach der 8. Auflage herausgegeben“, Bonn 1834; „Die Geburtslehre von Seiten der Wissenschaft und Kunst“, 2 Bände. 1839—42. 2. Aufl. 1847—50; „Ueber geburtshülfliches Studium“, Bonn 1846; „Das Elythromochlion als einfachstes Mittel, um den Vorfall der Gebärmutter in seiner gewöhnlichen Form leicht und schmerzlos zu heben“, Bonn 1846; „Schilderungen neuer Beckenformen und ihres Verhaltens im Leben“. Mit 9 Tafeln, Mannheim 1854; „Das halisteretische Becken in seiner Weichheit und Dehnbarkeit während der Geburt“, Bonn 1857; „Geburtshülflicher Atlas“, Düsseldorf 1835—1849; „Armamentarium Lucinae novum“, Bonn 1856.

  • Author

    v. Hecker.
  • Citation

    Hecker, Karl von, "Kilian, Hermann Friedrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 15 (1882), S. 739-740 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116171383.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA