Lebensdaten
1837 – 1898
Geburtsort
Barmen
Sterbeort
Breslau
Beruf/Funktion
Maschinenfabrikant
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 141491124 | OGND | VIAF: 121654539
Namensvarianten
  • Kemna, Julius
  • Cemna, Julius

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Zitierweise

Kemna, Julius, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd141491124.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Abraham (1810–98), Weingroßhändler in Barmen, S d. Kaufm. Joh. Abraham in Barmen u. d. Joh. Luise Braselmann;
    M Wilhelmine van Hees (1814–80);
    Breslau 1870 Philippine (1847 - n. 1921), T d. Kaufm. Aug. Frdr. Lübbert in Breslau u. d. Angelika Noeldechen;
    3 S, 2 T, u. a. Fritz (1871–1937, s. L), Hans (1874–1935) u. Erich (1881–1946), leiteten d. Firma seit 1898, führten 1931 d. seit d. 1. Weltkrieg selbständig arbeitende Straßenbauabt. in d. Straßenbauges. Kemna-Lenz GmbH über, die Erich leitete (s. L); E (S d. Hans) Erich (1902–68), Dr.-Ing., Konstrukteur in d. Fa. Kemna, seit 1951 Vorstandsmitgl. d. DEMAG Duisburg (s. L).

  • Biographie

    K. kam aus Barmen nach Schlesien und war zunächst in der Landwirtschaft tätig. 1867 gründete er in Breslau eine Werkstätte für den Bau landwirtschaftlicher Maschinen. 1871 nahm er den Vertrieb englischer Dampfdreschsysteme, 1882 die Produktion von Straßenbaumaschinen auf. Die Entwicklung des Unternehmens zum industriellen Großbetrieb begann um die Jahrhundertwende; nach Kapazitätserweiterungen wurden 1905 etwa 900 Arbeitnehmer auf einem 52 000 qm großen Industriegelände beschäftigt. Mit einem Gespür für kommende Entwicklungen hatte K. erkannt, daß die Dampfmaschine nicht nur für die Industrie revolutionierend war, sondern auch in der Landwirtschaft und im Straßenbau. Wesentlich für den anhaltenden Aufschwung des Unternehmens waren seine langjährigen Erfahrungen mit englischen Dampfpflugsystemen (Fowler-Patente). Die Firma Julius Kemna wurde das führende Dampfpflug-Unternehmen auf dem europäischen Kontinent und drang auf dem Weltmarkt in die Monopolstellung englischer Firmen ein. Historisch ist der Dampfpflug das erste Gerät zur Bodenbearbeitung, das tierische Kräfte durch maschinelle ersetzte. Das Dampfpflügen mit 2 Lokomobilen, zwischen denen der Pflug hin- und hergezogen wurde, ist dann in den 20er Jahren nach und nach durch den von Kohle und Wasser unabhängigen Traktor abgelöst worden. Auf diese Marktsituation stellte sich das Unternehmen durch Produktionsverlagerung ein. Es brachte 1923 als erstes in Deutschland eine Straßenwalze mit einem Rohölmotor (Deutz-Diesel-Motor) auf den Markt. Die Maschinenfabrik Julius Kemna bestand bis 1945, ihr Produktionsprogramm wurde dann in Lizenz von der Firma Hagelstein, Travemünde, übernommen. In der Bundesrepublik existiert noch heute (1975) die Firma Kemna Bau Andreae & Co. in Pinneberg (früher Kemna KG Hamburg), die 1931 aus der Schlesischen Maschinenfabrik hervorgegangen ist.

  • Literatur

    J. K., Maschinenfabrik u. Eisengießerei, Breslau, in: Industrie- u. Ingenieurwerke in Mittel- u. Niederschlesien, Festschr. z. 52. Hauptverslg. d. VDI in Breslau am 10.-14.6.1911, 1911;
    Wirtsch. Heimatführer v. Schlesien (Hrsg. Schles. Lehrerver.), 1920;
    J. K., Dampfpflugfabrik Breslau (= Industrie- u. Handel 21), 1926. - Zu S Fritz:
    Rhdb.; zu E Erich: Industriekurier v. 5.7.1962 (P).

  • Autor/in

    Hans-Henning Zabel
  • Zitierweise

    Zabel, Hans-Henning, "Kemna, Julius" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 482 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd141491124.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA