Lebensdaten
1876 – 1959
Geburtsort
Magdeburg
Sterbeort
Freiberg (Sachsen)
Beruf/Funktion
Bergbauingenieur
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118560913 | OGND | VIAF: 224430824
Namensvarianten
  • Kegel, Karl
  • Kegel', K.
  • Kegel, Carl
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Kegel, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118560913.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Carl August (1845–1916), Rechnungsrat, S d. Fahrsteigers Carl August in Hettstedt u. d. Juliane Knauth;
    M Anna (1851–1933), T d. Frachtmanns Friedrich Gericke in Alsleben u. d. Wilhelmine Frieder. Louise Grosse;
    Aachen 1906 Hilde (1885–1964), T d. Berginsp. Heinrich Riemer u. d. Clara Traue;
    3 S. 1 T, u. a. Karl-Heinz (* 1908), Bergwerksdir., Helmut (* 1914), Geschäftsführendes Vorstandsmitgl. d. Ver. Dt. Eisenhüttenleute.

  • Biographie

    Nach Schulbesuch in Staßfurt und Köthen (Realschulabschluß) begann K. 1893 eine 3jährige Lehrzeit unter anderem im Mansfelder Kupferschieferbergbau, bevor er 1896-98 die Bergschule in Eisleben besuchte. Danach war er als Steiger im Kalibergbau tätig und stieg bei der Rositzer Braunkohlen AG zum Direktionsassistenten auf. 1901-04 besuchte er die Berliner Bergakademie mit dem Abschluß als Diplom-Bergingenieur. Nach kurzer Assistententätigkeit in Berlin und Beschäftigung als Berginspektor bei der Halleschen Pfännerschaft wirkte K. seit 1906 als Lehrer an der Bergschule Bochum. 1918 wurde er als ordentlicher Professor für Bergbaukunde an die Bergakademie Freiberg berufen. K.s Freiberger Hochschultätigkeit wurde über die 1941 erfolgte (erste) Emeritierung hinaus bis zu seinem Lebensende zu seinem zentralen Wirkungsbereich in Forschung, Lehre und Industrieberatung. Seine hauptsächlichen Arbeitsobjekte waren Bergwirtschaftslehre, Braunkohlenbergbau und Brikettierung. Er führte 1919 an der Bergakademie Vorlesungen über Braunkohlenbergbau und Bergwirtschaftslehre neu ein, übernahm 1924 bei dem 1921 gegründeten Staatlichen Braunkohlenforschungsinstitut in Freiberg das Institut für Braunkohlenbergbau und die Bergtechnische Abteilung und entwickelte das Institut und Laboratorium für Brikettierung. Es folgten bis 1941 viele wissenschaftliche Betriebsuntersuchungen in Brikettfabriken. Veranlaßt durch seinen mittlerweile internationalen Ruf, erfolgten in dieser Zeit Gutachten und Reisen (meist in staatlichem Auftrag) in ausländische Braunkohlenreviere, so nach Griechenland, Portugal, Rumänien und Bulgarien. Nach 1945 übernahm K. nochmals das neu gegründete Institut für Brikettierung, 1948/49 betreute er nebenamtlich auch das Institut für technische Brennstoffverwertung. Krankheitshalber ließ er sich 1951 – 75jährig – endgültig emeritieren. K. gilt als „Altmeister der Brikettierung“, womit allerdings nur ein Teil seines Forschungsgebietes bezeichnet ist. Er hat in der Behandlung von Problemen des Braunkohlenbergbaus wissenschaftliches Neuland betreten und innovatorisch gewirkt, vor allem mit seiner Theorie der Bildung des Braunkohlenbriketts durch molekulare Nahkräfte – gegen die herrschende Bitumentheorie. K.s Leistung bestand darüber hinaus in einer umfassenden wissenschaftlichen Behandlung nahezu aller bergbaulichen Probleme, unter anderem der Wasserwirtschaft, Gebirgsmechanik und Bergwirtschaft. Er gilt als einer der letzten, „der die bergbaulichen Disziplinen in ihrer ganzen Breite übersah“ (Rammler)|

  • Auszeichnungen

    O. Mitgl. d. Dt. Ak. d. Wiss. Berlin, d. Sächs. Ak. d. Wiss. Leipzig;
    Dr.-Ing. E. h. (TH Aachen 1952);
    Ehrensenator d. Bergak. Freiberg;
    Ehrenbürger d. Stadt Freiberg;
    Träger d. Carl-Exter-Medaille d. Brennstofftechn. Ges.

  • Werke

    u. a. Die Entstehung d. Braunkohlenbriketts, in: Glückauf 38, 1902, S. 645-47;
    Die Wasserhaltungskosten, 1913;
    Lehrb. d. Bergwirtsch., 1931;
    Bergmänn. Gebirgsmechanik, 1941;
    Berg- u. Aufbereitungstechnik, 1942;
    Hdb. f. d. Braunkohlenbrikettierung, 1948;
    Berg- u. Aufbereitungstechnik Bd. 3: Geolog. u. technolog. Grundlagen d. Bergbaus (T. 1: Bergmänn. Wasserwirtsch.), ³1950;
    Lehrb. d. Braunkohlentagebaus, 1953;
    - zahlr. Aufsätze in: Glückauf;
    Braunkohle;
    Braunkohlenarchiv;
    Zs. f. d. Berg-, Hütten- u. Salinenwesen.

  • Literatur

    C. Schiffner, Aus d. Leben alter Freiberger Bergstudenten III, 1940, S. 116 f.;
    Festschr. K. K. zu s. 80. Geb.tag …, 1957;
    Jb. d. Sächs. Ak. d. Wiss. 1957–59, S. 361-63;
    W. Schaeffer, in: Braunkohle, Jg. 1959, S. 127 f.;
    E. Rammler, in: Glückauf 95, 1959. S. 1235 f. (P);
    Bergak. Freiberg, Festschr. zu ihrer 200-J.feier II, 1965, S. 155-87;
    K. K. 1876-1959, Festschr. aus Anlaß s. 100. Geb.-tages, hrsg. v. Rektor d. Bergak. Freiberg, 1976 (P);
    Pogg. VII.

  • Autor/in

    Evelyn Kroker
  • Zitierweise

    Kroker, Evelyn, "Kegel, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 394 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118560913.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA