Bernhardi, Sophie (verheiratete)
- Lebensdaten
- 1775 – 1833
- Geburtsort
- Berlin
- Sterbeort
- Reval
- Beruf/Funktion
- Dichterin ; Schriftstellerin
- Konfession
- mehrkonfessionell
- Normdaten
- GND: 118973665 | OGND | VIAF: 27116260
- Namensvarianten
-
- Tieck, Sophie (geborene)
- Knorring, Sophie von (verheiratete)
- Bernhardi, Sophie von
- Tieck, Anna Sophie (geborene)
- Bernhardi, Sophie (verheiratete)
- bernhardi, sophie
- Tieck, Sophie (geborene)
- tieck, sophie
- Knorring, Sophie von (verheiratete)
- knorring, sophie von
- Bernhardi, Sophie von
- Tieck, Anna Sophie (geborene)
- tieck, anna sophie
- Bernhardi-Tieck, Sophie
- Bernhardi-Tieck,Sophie
- Knorring, Sophia von
- Tieck-Bernhardi, Sophie
- mehr
Quellen(nachweise)
- * Kalliope-Verbund
- Archivportal-D
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- correspSearch - Verzeichnisse von Briefeditionen durchsuchen [2014-]
- Personendaten-Repositorium der BBAW [2007-2014]
- Carl Maria von Weber - Gesamtausgabe [2006-]
- Briefe und Texte aus dem intellektuellen Berlin um 1800
- * Forschungsdatenbank so:fie Personen
- * Briefe an Goethe - biografische Informationen
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Digitale Textsammlung älterer Literatur Estlands
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
Objekt/Werk(nachweise)
Porträt(nachweise)
Verknüpfungen
Von der Person ausgehende Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel
Verknüpfungen auf die Person andernorts
Aus dem Register von NDB/ADB
- ADB 2 (1875), S. 459 in Artikel Bernhardi, August Ferdinand
- NDB 2 (1955), S. 121* (Bernhardi, Felix Theodor von)
- NDB 2 (1955), S. 122* (Bernhardi, Johann Christian August Ferdinand)
- NDB 9 (1972), S. 735 (Hülsen, August Ludwig)
- NDB 26 (2016), S. 252* (Tieck, Johann Ludwig (Pseudonym Peter Lebrecht, Gottlieb Färber))
Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Genealogie
V Johann Ludwig Tieck († 1802), Seilermeister in Berlin; M T des Schmiedemeisters Schale in Jeserig bei Brandenburg († 1802);
B →Ludwig Tieck (1773–1853), Dichter, →Friedrich Tieck (1776–1851), Bildhauer;
⚭ 1) 1799 →August Ferdinand Bernhardi s. (3), geschieden 1807, 2) 1810 Karl Gregor von Knorring (1769–1837), estländischer Gutsbesitzer;
S aus 1) Wilhelm Bernhardi (1800–78), Schriftsteller, →Theodor von Bernhardi s. (1). -
Biographie
B. schloß sich als Kind eng an den älteren Bruder an, und diese Bindung ist, trotz aller späteren Entfremdung, für ihr geistiges Leben bestimmend geblieben. Nach kurzer unglücklicher Ehe verließ sie ihren Gatten und versuchte, ihm die alleinige Schuld aufzubürden. Durch die Veröffentlichung ihrer in Schloß Coppet aufgefundenen Briefe an August Wilhelm Schlegel ist ihr Charakterbild sehr getrübt worden. Immer verflochten sich in ihren menschlichen Beziehungen Liebe, Eigensucht und Betrug unlöslich miteinander. Ihr Verhalten trug entscheidend zur Auflösung des Kreises bei, aus dem die Berliner Romantik hervorgegangen war. Sie lebte in den nächsten Jahren in Rom, Wien, München und Dresden. Auch ihre zweite Eheschließung vermochte ihr den ersehnten inneren Frieden nicht zu bringen. Als Dichterin übertraf sie die anderen Frauen der älteren Romantik an Begabung. Über die bloße Anempfindung erhob sie sich zu selbständiger Produktivität. Ihren Anfang nahm sie mit ironisch-satirischen Erzählungen, fand aber bald zu dem ihr eigensten Gebiet der Traumdichtungen, die alle, ob erzählt oder dramatisiert, Variationen des einen Themas schmerzlicher Liebessehnsucht und ihrer endlichen Erfüllung wurden. Um dieses Themas willen wählte sie auch das mittelhochdeutsche Epos „Flore und Blancheflur“ von →Konrad Fleck für eine Nachdichtung in Stanzen. In echt romantischem Widerspruch zu ihrer eigenen Lebenswirklichkeit hat sie diese durch die Welt ihrer dichterischen Phantasie aufzuheben gesucht. In ihrem nachgelassenen Roman „Evremont“ zeigen sich indessen erste Ansätze eines beginnenden Realismus, freilich überdeckt von fast Richardsonscher Empfindsamkeit.
-
Werke
Ein Abenteuer z. Paris, Das Portrait, Die neue Donna Diana, Männertreue, Freund u. Geliebte, Die Entführung, Traum u. Wirklichkeit, Ein Märchen, in: Straußfedern, hrsg. v. F. Nicolai, 6. u. 7. Jg., 1797;
Der Besessene, Die Reise durch d. Gottfriedland, Die Höhle, Der Greis im Felsen, in: Bambocciaden, hrsg. v. A. F. Bernhardi, III, 1800;
Lebensansicht, Aufsatz, in: Athenäum, hrsg. v. A. W. u. F. Schlegel, 3, 1800;
Julie St. Albain, 1801;
Wunderbilder u. Träume in elf Märchen, 1802;
Ballade, Bilder d. Kindheit, in: Musenalm. f. d. J. 1802. hrsg. v. Schlegel u. Tieck;
Lebenslauf, Eine Allegorie, in: Kynosarges, hrsg. v. A. F. Bernhardi, 1802;
Die Liebes-Genesung, in: Taschenb. f. Liebe u. Freundschaft, 1803;
Dramat. Phantasien, Drei romant. Schauspiele (Die Alte v. Bach, Die Brüder, Frühlingszauber), 1804;
Egidio u. Isabella, Trauerspiel, in: Rostorfs Dichtergarten, 1807;
Flore u. Blancheflur, Romant. Gedicht in zwölf Gesängen, hrsg. mit einer Vorrede v. A. W. Schlegel, 1822;
Evremont, Roman, hrsg. v. L. Tieck, 1836, ²1845;
Briefwechsel zw. S. B. u. A. W. Schlegel, abgedr. b. J. Körner, Krisenjahre d. Frühromantik, 2 Bde., 1936/37;
Nachlaß: Berlin, Staatsbibl., darin u. a. Donna Laura, Ein Lustspiel, Fragmente z. einem Trauerspiel Die Abenceragen, zwei Akte eines bürgerl. Trauerspiels. -
Literatur
ADB II;
Goedeke VI, S. 46 (Bibliogr. unvollst.);
Kosch, Lit.-Lex. I;
Aus d. Leben Th. v. Bernhardis, T. I, 1893;
F. Stefan, Entstehung u. äußere Form d. romant. Sage v. Flore u. Blancheflur durch S. B., Progr. Brünn, 1913;
M. Breuer, S. B. als romant. Dichterin, Diss. Tübingen 1914;
R. Kaulitz-Niedeck, Eine Romantikerin im Baltenlande, in: Balt. Mhh., Jg. 12, 1933;
J. Körner, Krisenjahre der Frühromantik, 1936, Einl. (P, Bd. III mit wichtigem Kommentar angekündigt);zu Wilh. B.:
Goedeke X, 1913, S. 441 f. -
Porträts
L. Tieck u. seine Schwester Sophie, Marmorrelief v. F. Tieck, 1796 (Potsdam, Privatbesitz);
Ölgem. v. unbek. Künstler, 1830 (Privatbesitz). -
Autor/in
Adalbert Elschenbroich -
Zitierweise
Elschenbroich, Adalbert, "Bernhardi, Sophie" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 123-124 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118973665.html#ndbcontent