Lebensdaten
1830 – 1886
Geburtsort
Wekelsdorf Bezirk Braunau (Böhmen)
Sterbeort
Gießhübel Gemeinde Rodisfort Bezirk Karlsbad
Beruf/Funktion
Pädiater
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 137716842 | OGND | VIAF: 81864907
Namensvarianten
  • Kaulich, Josef
  • Kaulich, Joseph

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Zitierweise

Kaulich, Josef, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137716842.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Franz, Kaufm., S d. Wirtsch.bes. Franz in W. u. d. Viktoria Rücker;
    M Anna, T d. Kaufm. Josef Müller in Jaroměř Bez. Königinhof u. d. Marie Walsch;
    B Wilhelm (1833–80), Prof. d. Philos. in Graz (s. ADB 15; ÖBL), Ernst (1835–1908), Dr. phil., Dir. d. Handelsak. in Prag, Alois (1839–1901), Dr. med., prakt. Arzt in Prag (s. L).

  • Biographie

    K. studierte in Prag, wo schon zu dieser Zeit das Angebot pädiatrischen Unterrichts besonders reichhaltig ist und durch die Initiative Löschners auch eine Kinderklinik (später Franz-Josef-Kinderspital) errichtet worden war, neben der dann bald, als die weitaus meisten deutschen Universitäten noch keine derartigen Kliniken besaßen, eine zweite (in der Landes-Findelanstalt) entsteshen sollte. So konnte sich K. bereits während seines Studiums eingehend mit Problemen der Kinderheilkunde befassen, was damals keineswegs allgemein üblich war. Neben A. Jaksch von Wartenhorst (Innere Medizin), F. J. von Pitha (Chirurgie) und F. von Arlt (Ohren- und Augenheilkunde) beeinflußte ihn vor allem der Pädiater J. von Löschner entscheidend. Nach seiner Promotion (1856) veröffentlichte K. als klinischer Assistent unter Jaksch an der 1. Medizinischen Klinik Berichte zu klinischen und patho-physiologischen Fragen und eine Arbeit über Acetonbildung im tierischen Organismus. 1865 wurde er Vorstand der Prager Medizinischen Poliklinik. Ein Jahr später erfolgte seine Ernennung zum außerordentlichen Professor. 1876 übernahm er die Direktion des Kaiser-Franz-Josef-Kinderspitals. Für die Pädiatrie wichtig waren seine Untersuchungen über den unterschiedlichen Verlauf von Erkrankungen im Erwachsenen- und im Kindesalter, den er anhand therapeutischer Beobachtungen beim Abdominaltyphus verdeutlichen konnte. K.s Untersuchungen sind nicht nur durch Gewissenhaftigkeit, Geduld und sorgfältige Beobachtungsgabe gekennzeichnet, sondern ebenso durch die Vielfalt der behandelten Gebiete, die unter anderem auch Umwelts- und Seuchenmedizin, das Sanitätswesen Böhmens, Onkologie, Therapie bei Diphterie, Tracheotomie und die Diagnose angeborener Herzfehler einbeziehen.

  • Werke

    u. a. Berr. v. d. med. Klinik d. Herrn Prof. Jaksch a. d. Schulj. 1857-58 u. 1858-59, in: Vj.schr.|f. prakt. Heilkde. 65, 1880, S. 177-88, 68, 1860, S. 110-22, 69, 1861, S. 66-107, 73, 1862, S. 71-118;
    Über Acetonbildung im thier. Organismus, ebd. 67, 1860, S. 58-72;
    Über d. Vorkommen d. Wechselfiebers in d. Nürschauer Kohlebecken, ebd. 111, 1871, S. 66-86;
    Die Cholera in Böhmen i. d. J. 1866-72/73, ebd. 125, 1875, S. 118-42, 126, 1875, S. 96-110;
    Therapeut. Beobachtungen beim Typhus im Kindesalter, in: Jb. f. Kinderheilkde. 17, 1881, S. 1-24.

  • Literatur

    Leopoldina, Amtl. Organ d. Kaiserl. Leopoldin.-Carolin. Dt. Ak. d. Naturforscher, 22, 1886, S. 169;
    Die Dt. Karl-Ferdinands-Univ. in Prag, hrsg. v. J. Koch, 1899, S. 275;
    W. Koerting, Die Dt. Univ. in Prag, Die letzten 100 J. ihrer Med. Fak., 1968;
    H.-H. Eulner, Die Entwicklung d. med. Spezialfächer an d. Universitäten d. dt. Sprachgebietes, 1970, S. 503, 619, 639;
    W. Mötsch, Personalbibliogrr. d. Professoren u. Dozenten d. Gerichtsmed., Geburtshilfe u. Frauenheilkde., Hygiene u. Kinderheilkde. an d. Med. Fak. d. Karl-Ferdinands-Univ. in Prag im ungefähren Zeitraum v. 1880-1910, Diss. Erlangen-Nürnberg 1972, S. 164-67;
    BLÄ. - Zu B Alois: Virchows J.berr. 36, 1901, S. 389 (L).

  • Autor/in

    Wolfgang Hirth
  • Zitierweise

    Hirth, Wolfgang, "Kaulich, Josef" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 358-359 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137716842.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA