Lebensdaten
1827 – 1907
Geburtsort
Düsseldorf
Sterbeort
Bonn
Beruf/Funktion
katholischer Theologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 104245271 | OGND | VIAF: 32429625
Namensvarianten
  • Kaulen, Franz Philipp
  • Kaulen, Franz
  • Kaulen, Fr.
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Kaulen, Franz Philipp, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd104245271.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Franz (1803- n. 1876), Brauermeister, S d. Bäckermeisters Peter Wilhelm in Neuss u. d. Maria Christine Losen;
    M Elisabeth (1805–62), T d. Kaufm. Joh. Philipp Müller u. d. Maria Adelheid Rauchens.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Düsseldorfer Gymnasiums studierte K. 1846-49 in Bonn katholische Theologie und orientalische Philologie. Die theologische Fakultät erlebte damals nach den hermesianischen Wirren unter dem glänzenden Hochschullehrer und Seelsorger F. X. Dieringer eine neue Blüte. Nach der Priesterweihe 1850 (Köln) folgte Seelsorgetätigkeit in Duisdorf, Dottendorf, Pützchen und auf Schloß Harff. Während dieser Jahre verlor K. das Ziel des akademischen Lehramtes nie aus dem Auge und widmete sich neben Übersetzungen geistlicher Schriften auch philologischen Studien. 1859 wurde er Repentent am Bonner Konvikt, wo ihm amtlich die Moraltheologie zugeteilt war, während seine Neigung der Bibelwissenschaft galt. Auf Grund der exegetischen Schrift Liber Jonae wurde er 1862 in Würzburg zum Dr. theol. promoviert. 1863 erfolgte die Habilitation für alttestamentliche Exegese in Bonn. Sein Kollege J. H. Floß und EB Melchers verwandten sich wiederholt für die Beförderung des kirchlich loyalen, konservativen Exegeten und geistlichen Schriftstellers, doch zog sich nach dem Vatikanum I sein Privatdozentenstatus über Gebühr hin. Damals wandte sich die Mehrheit der Ordinarien dem Altkatholizismus zu, während Floß mit den Privatdozenten K., Simar und Roth den Lehrbetrieb für die katholischen Studierenden allein bestreiten mußte. Seit dem Abbau des Kulturkampfes 1880 war K. Extraordinarius, 1882 Ordinarius für praktische Theologie, 1886 für alttestamentliche Exegese. 1882 erhielt er einen Ruf nach Prag, 1883 nach Krakau. 1892 wurde er päpstlicher Hausprälat, 1903 Mitglied der Päpstlichen Bibelkommission. – K.s Lebenswerk ist die Redaktion der 2. Auflage von Wetzer & Weltes Kirchenlexikon (12 Bände, 1 Registerband, 1882–1903), die er noch vor dem Erscheinen des 1. Bandes von dem nach Rom berufenen Hergenröther übernahm. Das monumentale, materialreiche, gelegentlich allzu breit angelegte Werk, an dem sich die führenden katholischen Theologen der Zeit beteiligten, spiegelt eindrucksvoll die katholische Theologie nach dem Vatikanum I wider.

  • Werke

    Weitere W Flavius Josephus' Jüd. Altertümer, dt. 1852, ³1892 (mit M. v. Velten);
    Linguae Mandshuricae Institutiones, 1856;
    Vieiras Ausgew. Reden, dt. 1856;
    St. Franzisci Blumengärtlein, 1860, ³1926;
    Die Sprachverwirrung zu Babel, 1861;
    Legende v. d. sel. Hermann Joseph, 1861, ³1927;
    Aphorismen üb. kath. Behandlung d. Bibel, 1862;
    Gesch. d. Vulgata, 1869;
    Hdb. z. Vulgata. 1870, ²1904;
    Alleluja!, Kath. Gebetbuch, 1873, ³1896;
    Einl. in d. Hl. Schr. d. AT u. NT, 1876, AT: ⁵1911/13, NT: ⁵1905, Auszug 1897;
    Assyrien u. Babylonien n. d. neuesten Entdeckungen, 1877, ⁵1899;
    Brod d. Engel, Kath. Gebetbuch, 1885, ⁸1899;
    Commentatio de rebus Jephtae ducis, 1895;
    Büchlein v. d. göttl. Liebe, Nach Thomas v. Villanova, übers. 1896;
    Kurzes bibl. Hdb., 1897;
    Die ewige Anbetung, Kath. Andachtsbuch, zumeist a. d. Schrr. d. Heiligen, ⁷1897;
    Rudimenta linguae hebraicae, 1899;
    Kurze Anleitung z. Erlernen d. hebr. Sprache, neu hrsg., 181900;
    Der bibl. Schöpfungsber., 1902.

  • Literatur

    A. Lauscher, Die kath.-theolog. Fak. d. Rhein. Frdr. Wilh.-Univ. zu Bonn 1818-1919, 1920;
    A. Franzen, Die kath.-theol. Fak. Bonn im Streit um d. I. Vatikan. Konzil, 1974.

  • Autor/in

    Erwin Gatz
  • Zitierweise

    Gatz, Erwin, "Kaulen, Franz Philipp" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 357-358 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104245271.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA