Lebensdaten
1683 – 1737
Geburtsort
Ansbach
Sterbeort
London
Beruf/Funktion
Kurfürstin von Hannover ; Königin von Großbritannien
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 11887036X | OGND | VIAF: 59202141
Namensvarianten
  • Wilhelmina Charlotte Caroline von Brandenburg-Ansbach (geborene)
  • Caroline
  • Wilhelmina Carolina
  • mehr

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Karoline, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11887036X.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Mgf. Joh. Friedrich v. B.-A. ( 1686, s. NDB X);
    M Eleonore Erdmuthe (1662–96), T d. Hzg. Joh. Georg I. v. Sachsen-Eisenach ( 1686, s. ADB 14): Stief-V (seit 1692) Kf. Joh. Georg IV. v. Sachsen ( 1694, s. NDB X);
    - Hannover 2.9.1705 Georg II. ( 1760), Kf. v. H., Kg. v. G. (s. NDB VI);
    3 S, 5 T (s. NDB VI*).

  • Biographie

    K. erlebte nach dem Tode ihres Vaters eine freudlose Kindheit ohne geregelten Unterricht auf den Witwensitzen der Mutter in Crailsheim, Eisenach und Pretsch sowie auch in Dresden und ist seit 1696 Vollwaise. Am Berliner Hof wird die 13jährige von Kurfürstin Sophie Charlotte ( Friedrich I. war ihr Vormund) liebevoll-großzügig erzogen und unterhält erste Kontakte mit Leibniz, der bald die hohe Intelligenz der bis dahin vernachlässigten Prinzessin erkennt. Drei Heiratspläne (Kaiser Josef I., König Karl XII. von Schweden, Kaiser Karl VI.) scheitern, vornehmlich aus konfessionellen Gründen. 1705 wirbt Kurprinz Georg August von Hannover in Ansbach erfolgreich um „die schönste Prinzessin Europas“. Als Kurprinzessin bemüht sie sich um Ausgleich zwischen Kurfürst Georg Ludwig und ihrem Gemahl und hat ein gutes Verhältnis zur Kurfürstin Sophie. Als die britische Krone an Hannover fällt, wird sie Prinzessin von Wales (1714) und steht im Mittelpunkt des Hoflebens, da der König seine verstoßene Gemahlin Sophie Dorothea nicht mit nach London nimmt. Trotz erbitterten Widerstands der Geistlichkeit und vieler Mediziner läßt sie drei ihrer Kinder gegen Pocken inokulieren (1722, 1723) und wird Vorkämpferin der Schutzimpfung.

    1727 tritt ihr Gemahl, dem sie geistig überlegen ist und den sie geschickt zu lenken weiß, als Georg II. die Herrschaft über Großbritannien an. K., politisch begabt und von großem Charme, arbeitet nicht erst als Königin diplomatisch meisterhaft mit dem britischen Premier, Sir Robert Walpole, zusammen. 1729, 1732, 1735 und 1736 ist sie bei monatelangen Aufenthalten Georgs II. in Hannover unumschränkte Regentin Großbritanniens, unternimmt Versuche zur Strafrechtsreform, kümmert sich um Probleme in den amerikanischen Kolonien, besonders in Georgia (Förderung der Einwanderung, Zuweisung von Geldmitteln), regt soziale Maßnahmen an. Sie, die Kunst und Wissenschaft verständnisvoll gegenübersteht, kann als Mitbegründerin des englischen Parkstils bezeichnet werden; auch die Gründung der Universität Göttingen soll auf ihren Anstoß hin erfolgt sein. Sie pflegt den Kontakt unter anderem mit Leibniz, Newton und Sloane, fördert Voltaire, John Gay (bis 1733), Georg Friedrich Händel und unterstützt den leidenden Sir Richard Steele.

  • Literatur

    H. W. Wilkins, C. the Illustrious, 2 Bde., 1901;
    A. D. Greenwood, Lives of the Hanoverian Queens of England I, 1909 (P);
    W. Michael, Engl. Gesch. im 18. Jh., 4 Bde., 1920-37;
    R. L. Arkell, C. of Ansbach, George the Second's Queen, 1939 (P);
    P. Quennel, C. of England, 1939;
    H. Rössler, Frankens größte Tochter, C. of Ansbach, in: Fränk. Geist, Dt. Schicksal, 1953;
    H. Dallhammer, Im Kampf gegen d. Pocken, in:|82. Jb. d. Hist. Ver. f. Mittelfranken, 1965, S. 224-42;
    ders., in: Fränk. Lb. III, 1969, S. 225-49 (Qu., L, P);
    - Eigene Archivstud.

  • Porträts

    Gem. v. J. C. Zierl, Abb. in: Fränk. Lb., s. L.

  • Autor/in

    Hermann Dallhammer
  • Zitierweise

    Dallhammer, Hermann, "Karoline" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 282-283 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11887036X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA