Lebensdaten
1884 – 1954
Geburtsort
Schloß Claremont (England
Sterbeort
Coburg
Beruf/Funktion
Herzog von Sachsen-Coburg-Gotha
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 118800590 | OGND | VIAF: 72190552
Namensvarianten
  • Karl Eduard
  • Karl Eduard, Sachsen-Coburg-Gotha, Herzog
  • Albany, Karl Eduard von
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Zitierweise

Karl Eduard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118800590.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Leopold (1853–84), Prinz v. Großbritannien u. Irland, Hzg. v. Albany, Hzg. zu Sachsen, S d. Prinzgemahls Albert ( 1861, s. NDB I) u. d. Kgn. Viktoria v. Großbritannien ( 1901);
    M Helene (1861–1922), T d. Fürsten Georg Viktor v. Waldeck u. Pyrmont (1831–93) u. d. Helene Prn. v. Nassau;
    Groß-Ov Hzg. Ernst II. v. S.-C. u. G. ( 1893, s. NDB IV);
    Ov Hzg. Alfred v. S.-C. u. G. (1844–1900, ohne männl. Erben);
    - Schloß Glücksburg 1905 Viktoria Adelheid Prn. v. Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (1885–1970), N Kaiser Wilhelms II. ( 1941);
    3 S, 2 T, u. a. Sibylla (1908–1972, Prinz Gustav Adolf v. Schweden, 1906–47).

  • Biographie

    K. wurde bis ins 15. Lebensjahr als königlicher Prinz von Großbritannien englisch erzogen. Thronfolger in den thüringischen Herzogtümern Sachsen-Coburg und Gotha wurde er erst 1899 nach einem von Kaiser Wilhelm II. beeinflußten Beschluß des Hauses Coburg. Nach dem Ausbildungsplan des Kaisers lernte der Prinz deutsche Verhältnisse fast nur in der Hauptkadettenanstalt Lichterfelde, an der Universität Bonn und im Corps Borussia, im 1. Garderegiment zu Fuß in Potsdam und am Berliner Hof kennen. Am Tag der Großjährigkeit (19.7.1905) trat er die Regierung an. Der Herzog erwies sich als kaisertreu und konstitutionell gesinnt. Entgegen seinen liberalen Vorsätzen gab er bald selbstherrlichen Wesenszügen nach, zudem wurde er von der Kamarilla seiner zwei Hofhaltungen abhängig und geriet dadurch in die scharfen politischen Gegensätze der beiden Herzogtümer. Als großer Theaterfreund unterstützte er die Hofbühnen in Coburg und Gotha tatkräftig. An Zeppelin-Luftschiffen und Flugzeugen zeigte er sich frühzeitig sehr interessiert und förderte die neuentstandene Luftfahrtindustrie in Gotha. Bevorzugt hielt er sich auf dem neugotisch restaurierten Bergschloß Callenberg bei Coburg auf. Sein Lieblingsgedanke war der Ausbau der Veste Coburg, mit beträchtlichem Aufwand 1908-24 vollendet. Die patriotische Stimmung im 1. Weltkrieg zwang K., alle verwandtschaftlichen Beziehungen zum englischen und belgischen Königshaus abzubrechen, er konnte aber, ohnedies nicht populär, auch damit die oft geäußerten, sogar verfassungsrechtlich fixierten Vorbehalte wegen seiner englischen Herkunft nicht völlig überwinden. Ohne Kommando weilte er öfter an der West- und Ostfront. Bereits am Morgen des 9.11.1918 wurde er in Gotha für abgesetzt erklärt, am 11. in Coburg seine Abdankung gefordert; erst am 14. ließ er verkünden, er habe in beiden Herzogtümern „aufgehört zu regieren“, ohne ausdrücklich auf den Thron zu verzichten. Seitdem arbeitete er auf die Wiederherstellung der Monarchie hin und begünstigte offen alle „nationalen“ und militaristischen Bestrebungen und Tagungen vor allem in Coburg. Den Freikorpsführer Kapitän Ehrhardt lernte er 1920 und Hitler 1922 kennen und trat in den Bund „Wiking“, später in den „Stahlhelm“, 1933 in die NSDAP ein. 1934-45 war er Präsident des Deutschen Roten Kreuzes. Er brachte 1919 die reichhaltigen Sammlungen und Einrichtungen des Herzoglichen Hauses für Kunst und Wissenschaft in Coburg in die Coburger Landesstiftung ein, die noch besteht. Eine entsprechende, ebenso wertvolle Stiftung für Gotha ließ sich erst nach der vermögensrechtlichen Auseinandersetzung mit dem Land Thüringen 1928, endgültig 1934 errichten; diese gothaische Stiftung ging nach Kriegsende 1945 infolge Enteignung verloren. Von der Familienstiftung (1934), die mehrere Schlösser, Domänen, Forsten und das sonstige Vermögen umfaßte, blieben nach 1945 nur die Objekte außerhalb des sowjetrussischen Machtbereichs erhalten. Von den Amerikanern wurde K. 1945/46 interniert. Seine letzten Lebensjahre in Coburg waren von Krankheit, Mißtrauen und familiären Sorgen belastet.

  • Literatur

    .. v. Ebart, Am Herzogshofe u. im Dienste d. Kunst, Bll. d. Erinnerung, 1928, bes. S. 64-128;
    J. Behrens, Unter d. sächs. Rautenkranz, 1953 (P);
    W. Heins, Hzg. C. E. v. S.-C. u. G., in: Coburger Mbll., Jg. 1954, S. 172-78.

  • Porträts

    Gem. (Veste Coburg).

  • Autor/in

    Friedrich Facius
  • Zitierweise

    Facius, Friedrich, "Karl Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 261 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118800590.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA