Lebensdaten
1852 – 1934
Geburtsort
Luckenwalde
Sterbeort
Berlin-Charlottenburg
Beruf/Funktion
Jurist ; Minister
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116722258 | OGND | VIAF: 13065896
Namensvarianten
  • Hentig, Philipp Hermann Otto von
  • Hentig, Otto (bis 1901)
  • Hentig, Philipp Hermann Otto (bis 1901)
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Zitierweise

Hentig, Otto von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116722258.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Eduard Gottfr. (1803–72), Postmeister in L., S d. Joh. Philipp, Kauf- u. Handelsmann in Mühlhausen/Thür., u. d. Ernestine Gercke;
    M Eleonore (1820–87), T d. Fleischhauers Joh. Tobias Heinr. Voigt in Coswig/Anhalt u. d. Eleonore Luise Elisabeth Schwabe;
    Berlin 1885 Maria (1866–1943), T d. Gustav Dankberg (1831–1866), Töpfermeister, dann Fabrikbes., u. d. Anna Berckmann;
    3 S, 3 T, u. a. Werner-Otto (* 1886), dt. Botschafter, Hans (1887-1974), Prof. d. Kriminalwiss., Ilse ( Ernst Eisenlohr, 1882–1958, dt. Gesandter);
    E Hartmut (* 1925), Altphilol. u. Päd.

  • Biographie

    Nach dem Abitur am Joachimsthalschen Gymnasium in Berlin nahm H. 1870 als Freiwilliger am Krieg gegen Frankreich teil. Er studierte Jura in Berlin und Heidelberg (und andere bei Gneist, Windelband und Treitschke), trat 1879 als Assessor in die Kanzlei von Bismarcks Anwalt Justizrat Drews ein und übernahm sie nach dessen Tode. H. galt als besonderer Kenner des autonomen Fürstenrechts wie des damals noch jungen Patentrechts. Die Vermögensverwaltung regierender und mediatisierter Häuser (unter anderem Zähringen, Coburg, Fürstenberg) und die Klientel von Erfindern (Edison, Siemens, Linde, Brüder Mannesmann und andere) machte ihn zu einem führenden Anwalt der 80er und 90er Jahre. 1893-98 verwaltete H. das fürstlich Fürstenbergische Vermögen der Donaueschinger Linie, nach dem Tode des Fürsten Karl Egon auch der böhmisch des Fürsten Max Egon. 1898 nahm er seine Berliner Tätigkeit wieder auf. Ihm fiel damit eine maßgebliche Rolle in der Berliner Finanz- und Industriewelt sowie der Presse zu. Seine Beziehungen zu den Coburgern und Hohenlohe, so dem Erbprinzen Ernst von Hohenlohe-Langenburg, der die Regentschaft für den unmündigen Karl Eduard von Albany, Herzog von Coburg, übernommen hatte, führten 1900 zur Ernennung zum dirigierenden Staatsminister in Sachsen-Coburg und Gotha. Diese war stark beachtet, da es dem Landtag nur an einer Stimme zu einer sozialdemokratischen Mehrheit fehlte. H. regierte jedoch erfolgreich, die hoffnungslose Finanzlage des Staates besserte sich entschieden. Es gelang ihm ferner, zwischen dem Landtag und dem Hause Coburg, dessen Agnaten der englische, belgische, portugiesische und bulgarische König waren, wegen des mit dem Staate gemeinsamen Domänenbesitzes ein Abkommen zu erzielen. Dieses sah eine vom Landtag und dem Herrscherhaus gleich begrüßte Teilung des Domänenvermögens vor. Als der frühere Staatsminister K. F. von Strenge die Gesetzesvorlage durch eine Intrige zu Fall zu bringen versuchte, trat H. 1905 zurück. Bei seinen guten Beziehungen auch zum Hause Hohenzollern und zu Kaiser Wilhelm II. wurde H. als Nachfolger des Chefs des Zivilkabinetts von Lucanus oder auch als preußischer Justizminister in Aussicht genommen. Das ihm angebotene preußische Handelsministerium lehnte er ab. – H. betätigte sich seitdem wesentlich wirtschaftlich und sozialpolitisch in einer großen Reihe von Industrie- und Bankkonzernen, so unter anderem von Siemens, der Schantung-Eisenbahn und der Schantung-Bergbaugesellschaft, an deren Gründung er schon in den 90er Jahren maßgeblich beteiligt gewesen war, sowie der Zentrale für Jugendfürsorge, dem Verein für das Deutschtum im Ausland.|

  • Auszeichnungen

    WGR;
    Dr. phil. h. c. (Jena 1904).

  • Werke

    u. a. Hrsg.: Gesaml-Ausg. d. am 1.1.1900 in Kraft getretenen Reichsgesetze u. Verordnungen, 1900.

  • Literatur

    U. Heß, Das Sachsen-Coburg u. Gotha. Staatsmin. 1858-1918, in: Jb. d. Coburger Landesstiftung, 1962, S. 49-51 (P);
    W. O. v. Hentig, Mein Leben, e. Dienstreise, ²1963;
    eigene Archivstud. (Donaueschingen).

  • Porträts

    Phot. (Coburg, Staatsarchiv).

  • Autor/in

    Werner-Otto von Hentig
  • Zitierweise

    Hentig, Werner-Otto von, "Hentig, Otto von" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 566 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116722258.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA