Karl Eduard
- Lebensdaten
- 1884 – 1954
- Geburtsort
- Schloß Claremont (England
- Sterbeort
- Coburg
- Beruf/Funktion
- Herzog von Sachsen-Coburg-Gotha ; Politiker ; Nationalsozialist ; General
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 118800590 | OGND | VIAF: 72190552
- Namensvarianten
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- Karl Eduard
- Karl Eduard, Sachsen-Coburg-Gotha, Herzog
- Albany, Karl Eduard von
- Carl Eduard, Sachsen-Coburg und Gotha, Herzog
- Carl Eduard, Sachsen-Coburg-Gotha, Herzog
- Charles Edward, Baron Arklow
- Charles Edward, Duke of Albany
- Charles Edward, Duke of Saxe-Coburg
- Charles Edward, Duke of Saxe-Coburg and Gotha
- Charles Edward, Earl of Clarence
- Coburg, Carl Eduard von
- Coburg, Karl Eduard von
- Karl Eduard, Sachsen-Coburg und Gotha, Herzog
- Leopold Charles Edward George Albert, Sachsen-Coburg-Gotha, Herzog
- Sachsen-Coburg-Gotha, Karl Eduard von
- Carl Eduard
- Karl Eduard, Sachsen-Koburg-Gotha, Herzog
- Albany, Carl Eduard von
- Karl Eduard, Sachsen-Koburg und Gotha, Herzog
- Charles Edward, Duke of Saxe-Koburg
- Charles Edward, Duke of Saxe-Koburg and Gotha
- Koburg, Karl Eduard von
- Leopold Charles Edward George Albert, Sachsen-Koburg-Gotha, Herzog
- Sachsen-Koburg-Gotha, Karl Eduard von
- mehr
Quellen(nachweise)
- * Kalliope-Verbund
- Personendaten-Repositorium der BBAW [2007-2014]
- Pressemappe 20. Jahrhundert
- Hamburger Schlüsseldokumente zur deutsch-jüdischen Geschichte
- * Datenbank der deutschen Parlamentsabgeordneten Basis: Parlamentsalmanache/Reichstagshandbücher 1867 - 1938 [1867-1938]
- * Historisches Lexikon Bayerns
- * Nachlassdatenbank beim Bundesarchiv
Literatur(nachweise)
- * NDB/ADB-Register [1912-]
- Deutsche Digitale Bibliothek : 6
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GVK) des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) : 23
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin
- Personen im "Richard Strauss Quellen Verzeichnis"
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online : 3 über Karl Eduard <Sachsen-Coburg-Gotha, Herzog>
Objekt/Werk(nachweise)
Verknüpfungen
Von der Person ausgehende Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel
Personen in der GND - familiäre Beziehungen
- Johann Leopold, Sachsen-Coburg-Gotha, Prinz
- Johann Leopold, Sachsen-Coburg-Gotha, Prinz
- Leopold, Großbritannien, Prinz
- Leopold, Großbritannien, Prinz
- Sachsen-Coburg und Gotha, Friedrich Josias von
- Sachsen-Coburg und Gotha, Friedrich Josias von
- Sachsen-Coburg und Gotha, Hubertus von
- Sachsen-Coburg und Gotha, Hubertus von
- Sibylla, Schweden, Prinzessin
- Sibylla, Schweden, Prinzessin
- Viktoria Adelheid, Sachsen-Coburg-Gotha, Herzogin
- Viktoria Adelheid, Sachsen-Coburg-Gotha, Herzogin
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Genealogie
V →Leopold (1853–84), Prinz v. Großbritannien u. Irland, Hzg. v. Albany, Hzg. zu Sachsen, S d. Prinzgemahls →Albert († 1861, s. NDB I) u. d. Kgn. →Viktoria v. Großbritannien († 1901);
M Helene (1861–1922), T d. Fürsten Georg Viktor v. Waldeck u. Pyrmont (1831–93) u. d. Helene Prn. v. Nassau;
Groß-Ov Hzg. Ernst II. v. S.-C. u. G. († 1893, s. NDB IV);
Ov Hzg. Alfred v. S.-C. u. G. (1844–1900, ohne männl. Erben);
- ⚭ Schloß Glücksburg 1905 Viktoria Adelheid Prn. v. Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (1885–1970), N Kaiser →Wilhelms II. († 1941);
3 S, 2 T, u. a. Sibylla (1908–1972, ⚭ Prinz →Gustav Adolf v. Schweden, 1906–47). -
Biographie
K. wurde bis ins 15. Lebensjahr als königlicher Prinz von Großbritannien englisch erzogen. Thronfolger in den thüringischen Herzogtümern Sachsen-Coburg und Gotha wurde er erst 1899 nach einem von Kaiser Wilhelm II. beeinflußten Beschluß des Hauses Coburg. Nach dem Ausbildungsplan des Kaisers lernte der Prinz deutsche Verhältnisse fast nur in der Hauptkadettenanstalt Lichterfelde, an der Universität Bonn und im Corps Borussia, im 1. Garderegiment zu Fuß in Potsdam und am Berliner Hof kennen. Am Tag der Großjährigkeit (19.7.1905) trat er die Regierung an. Der Herzog erwies sich als kaisertreu und konstitutionell gesinnt. Entgegen seinen liberalen Vorsätzen gab er bald selbstherrlichen Wesenszügen nach, zudem wurde er von der Kamarilla seiner zwei Hofhaltungen abhängig und geriet dadurch in die scharfen politischen Gegensätze der beiden Herzogtümer. Als großer Theaterfreund unterstützte er die Hofbühnen in Coburg und Gotha tatkräftig. An Zeppelin-Luftschiffen und Flugzeugen zeigte er sich frühzeitig sehr interessiert und förderte die neuentstandene Luftfahrtindustrie in Gotha. Bevorzugt hielt er sich auf dem neugotisch restaurierten Bergschloß Callenberg bei Coburg auf. Sein Lieblingsgedanke war der Ausbau der Veste Coburg, mit beträchtlichem Aufwand 1908-24 vollendet. Die patriotische Stimmung im 1. Weltkrieg zwang K., alle verwandtschaftlichen Beziehungen zum englischen und belgischen Königshaus abzubrechen, er konnte aber, ohnedies nicht populär, auch damit die oft geäußerten, sogar verfassungsrechtlich fixierten Vorbehalte wegen seiner englischen Herkunft nicht völlig überwinden. Ohne Kommando weilte er öfter an der West- und Ostfront. Bereits am Morgen des 9.11.1918 wurde er in Gotha für abgesetzt erklärt, am 11. in Coburg seine Abdankung gefordert; erst am 14. ließ er verkünden, er habe in beiden Herzogtümern „aufgehört zu regieren“, ohne ausdrücklich auf den Thron zu verzichten. Seitdem arbeitete er auf die Wiederherstellung der Monarchie hin und begünstigte offen alle „nationalen“ und militaristischen Bestrebungen und Tagungen vor allem in Coburg. Den Freikorpsführer Kapitän Ehrhardt lernte er 1920 und →Hitler 1922 kennen und trat in den Bund „Wiking“, später in den „Stahlhelm“, 1933 in die NSDAP ein. 1934-45 war er Präsident des Deutschen Roten Kreuzes. Er brachte 1919 die reichhaltigen Sammlungen und Einrichtungen des Herzoglichen Hauses für Kunst und Wissenschaft in Coburg in die Coburger Landesstiftung ein, die noch besteht. Eine entsprechende, ebenso wertvolle Stiftung für Gotha ließ sich erst nach der vermögensrechtlichen Auseinandersetzung mit dem Land Thüringen 1928, endgültig 1934 errichten; diese gothaische Stiftung ging nach Kriegsende 1945 infolge Enteignung verloren. Von der Familienstiftung (1934), die mehrere Schlösser, Domänen, Forsten und das sonstige Vermögen umfaßte, blieben nach 1945 nur die Objekte außerhalb des sowjetrussischen Machtbereichs erhalten. Von den Amerikanern wurde K. 1945/46 interniert. Seine letzten Lebensjahre in Coburg waren von Krankheit, Mißtrauen und familiären Sorgen belastet.
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Literatur
.. v. Ebart, Am Herzogshofe u. im Dienste d. Kunst, Bll. d. Erinnerung, 1928, bes. S. 64-128;
J. Behrens, Unter d. sächs. Rautenkranz, 1953 (P);
W. Heins, Hzg. C. E. v. S.-C. u. G., in: Coburger Mbll., Jg. 1954, S. 172-78. -
Porträts
Gem. (Veste Coburg).
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Autor/in
Friedrich Facius -
Zitierweise
Facius, Friedrich, "Karl Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 261 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118800590.html#ndbcontent