Lebensdaten
1843 – 1913
Geburtsort
Kaiserslautern
Sterbeort
Frankenthal (Pfalz)
Beruf/Funktion
Zuckerfabrikant
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 137715544 | OGND | VIAF: 81863679
Namensvarianten
  • Karcher, Carl
  • Karcher, Karl

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Zitierweise

Karcher, Carl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137715544.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Carl (1808–75), Kaufm., Kohlenhändler u. Zuckerfabr. in K., dann in F., mit s. B Franz (1806–62) Gründer d. Ges. f. Zuckerfabrikation, seit 1847 F. & C. Karcher in F., seit 1859 Gesellschafter d. Kaiserslauterner Kohlenhändlerges. (gegr. 1848), S d. Joh. Theobald u. d. Sophie Philippine Rettig;
    M Wilhelmine Schneider (1817–79);
    B August ( 1898), Teilh. u. Geschäftsführer d. Raab Karcher & Cie (wie d. Kaiserslauterner Kohlenhändlerges. seit 1881 firmierte), deren Niederlassung in Mannheim - zuvor in Ludwigshafen - er leitete, entwickelte seit 1888 zus. mit Carl Huber ( 1914, s. NDB IX) d. eigene Rheinflotte d. Raab Karcher & Cie;
    Vt Philipp (1827–94, S d. Franz, s. o.), KR, seit 1862 Leiter d. Zuckerfabrik in F. (s. L), Sachverständiger in Fragen d. zuckerwirtsch. Gesetzgebung; - ledig.

  • Biographie

    K. betrieb nach kaufmännischer Lehre in Landstuhl zunächst ein Agenturgeschäft für Spirituosen in Paris. Der Krieg von 1870/71 machte seinen Plänen eines selbständigen Unternehmens ein Ende, so daß er 1873 das Angebot seines Vetters Philipp Karcher annahm, als Prokurist in die von beider Vätern gegründete Zuckerfabrik F. & C. Karcher in Frankenthal einzutreten, die im gleichen Jahre in die AG Zuckerfabrik Frankenthal umgewandelt wurde. Die Rohzuckerfabrikation wurde aufgegeben und das Werk völlig auf Raffineriebetrieb umgestellt. Während Philipp Karcher als Direktor die Gesamtleitung und die technische Leitung innehatte, übernahm K. als stellvertretender Direktor d. Verantwortung für die Marktfragen. Beim Tode des Vetters (1894) übernahm er die Unternehmensleitung und war fortan einer der führenden Repräsentanten der Rübenzuckerindustrie in der deutschen und europäischen Zuckerwirtschaft. Bei seinem Ausscheiden aus dem Vorstand und Übertritt in den Aufsichtsrat (1912) war Frankenthal die größte deutsche Zuckerfabrik. K. vertrat die deutsche Zuckerindustrie als Delegierter und Sachverständiger in den Verhandlungen für eine internationale Zuckermarktordnung (Brüsseler Zucker-Konvention 1902) und wurde von der Reichsregierung als Mitglied der deutschen Vertretung in der Ständigen Kommission der Brüsseler Konvention herangezogen. – Geheimer Kommerzienrat (1911).

    Mit dem Tod K.s schied der letzte Namensträger aus der unmittelbaren Führung dieses Unternehmens aus. Durch den Verlust eines Drittels des Absatzgebietes als Folge der|Rückkehr von Elsaß-Lothringen nach Frankreich geriet Frankenthal nach 1918 in eine Umstellungskrise, die nur durch Aufgehen in der Süddeutschen Zucker AG in Mannheim gemeistert werden konnte. Die unter anderem von K.s Bruder August geleitete Kohlenhandelsfirma Raab Karcher & Cie wurde 1902 in eine GmbH umgewandelt, die Karcherschen Anteile wurden 1906 an die Gelsenkirchener Bergwerks AG verkauft.

  • Literatur

    E. O. v. Lippmann, Die Entwicklung d. Dt. Zucker-Industrie v. 1850-1900, 1900;
    Zs. d. Ver. d. Dt. Zucker-Industrie 50, 1913, Allg. T., S. 121-24 (P);
    F. J. Hildenbrand, Über d. Fam. K., vornehml. als Vertreterin d. mittelrhein. Zuckerindustrie, in: Mschr. d. Frankenthaler Altertums Ver. 30, 1922, Nr. 9/10, 11/12;
    Denkschr. z. 75j. Bestehen d. Ver. d. Dt. Zucker-Industrie 1850-1925, 1925;
    H. O. Heß, Strukturwandlungen d. Pfälz. Industrie unter d. Einwirkung d. südwestl. Gebietsverluste d. Dt. Reichs, 1933;
    A. Heinrichsbauer u. H. Gattenhof, Festschr. z. 100-J.-Feier v. Raab Karcher, 1948;
    H. Haan, Gründungsgesch. d. IHK d. Pfalz im Spiegel d. pfälz. Wirtsch.entwicklung (1800–50), in: 125 J. IHK d. Pfalz, 1968. - Zu Vt Philipp: Zs. d. Ver. d. Dt. Zucker-Industrie NF 33, 1896, Allg. T., S. 363-66 (P).

  • Autor/in

    Fritz Hellwig
  • Zitierweise

    Hellwig, Fritz, "Karcher, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 146-147 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137715544.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA