Lebensdaten
1778 – 1856
Geburtsort
Mieders (Tirol)
Sterbeort
Innsbruck
Beruf/Funktion
Handelsmann ; Industrieller
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 137712944 | OGND | VIAF: 81861243
Namensvarianten
  • Kapferer, Josef Simon
  • Capferer, Josef Simon

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Zitierweise

Kapferer, Josef Simon, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137712944.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Martin (1733–1800), Leinenhändler (s. L), S d. Bauern u. Händlers Leopold in M. u. d. Margreth Holzmeister;
    M Elisabeth Lener (1741–1822);
    1808 Franziska Perger (1786–1842);
    3 S, 1 T, u. a. Martin (1820–95), Textilkaufm., Bes. d. Papierfabrik in Wattens, Stadtrat v. Innsbruck;
    E Carl (1853–1934), Kommunalpol. (s. ÖBL), Max, Reichs- u. Landtagsabgeordneter, Landeshauptm.stellvertreter v. Tirol.

  • Biographie

    Schon mit 11 Jahren trat K. in das Geschäft seines Vaters ein und übernahm 1799 dessen Leitung. Drei Jahre später beteiligte er sich auch beim Eisenwarengeschäft seines Schwagers Franz Ralling in Telfs bei Innsbruck, dessen Leitung bald ebenfalls ausschließlich in seinen Händen lag. Um diese Zeit war K. schon einer der reichsten Männer Tirols, was auch darin zum Ausdruck kam, daß er 1809 der Bankier Andreas Hofers wurde und gemeinsam mit anderen wohlhabenden Innsbruckern dem provisorischen Gubernium 57 000 Gulden zur Verfügung stellte. In seinem Hause fanden die Übergabeverhandlungen mit dem General Bisson nach der 1. Schlacht am Berg Isel statt. – Nachdem K. sein Handelsunternehmen mit einer Bank verbunden und nach Wilten, 1811 dann nach Innsbruck verlegt hatte, trennte er sich 1818 von seinem Schwager und erwarb eine Hammerschmiede in Absam, mit der ein sehr vielfältiges Industrieunternehmen begann.

    Waren es anfänglich nur Beinknöpfe, die K. herstellen ließ (und für die er 1828 ein Privileg erhielt), so dehnte er seine Produktion im Laufe der Zeit auf Feuerspritzen, hydraulische Apparate und schließlich auf Schußwaffen aus. – K. war auch an anderen Industrieunternehmungen beteiligt, unter anderem den Bleiwerken in Imst und Spinnereien in Telfs. Zeitlebens stark sozial interessiert, hinterließ er der Stadt Innsbruck testamentarisch ein Legat zur Errichtung eines Versorgungshauses für arme alte Männer. Die Blütezeit von K.s industriellen Unternehmungen ging bald nach seinem Tode zu Ende. Die Absamer Fabrik wurde 1860 verkauft. Hingegen blieben die Handelsunternehmungen der Familie Kapferer bis in die Gegenwart hinein bedeutend.

  • Werke

    Tagebuch (ungedr., im Bes. d. Fam. in Innsbruck).

  • Literatur

    J. Hirn, Tirols Erhebung im J. 1809, 1909;
    R. Granichstädten-Czerva, Andreas Hofers alte Garde, 1932;
    W. Senn, Martin Kapferer, d. Gesch. e. Innsbrucker Geschäftshauses u. s. Besitzer, 1951 (P);
    ÖBL (L).

  • Autor/in

    Peter Schmidtbauer
  • Zitierweise

    Schmidtbauer, Peter, "Kapferer, Josef Simon" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 130 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137712944.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA