Dates of Life
1864 – 1893
Place of birth
Wien
Place of death
Brünn
Occupation
Redakteur
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 141477482 | OGND | VIAF: 122119452
Alternate Names
  • Freimuth, Siegwin (Pseudonym)
  • Kafka, Eduard Michael
  • Freimuth, Siegwin (Pseudonym)
  • more

Relations

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Kafka, Eduard Michael, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd141477482.html [27.04.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    K. studierte an der Textilschule in Brünn, dann an der Universität Wien Staatswissenschaften, Kunstgeschichte und Philosophie. Seit 1888 war er als Schriftsteller tätig, unter anderem als Redakteur der Zeitschrift „Moderne Dichtung“ in Berlin (mit Leo Berg) und als Mitredakteur der Zeitschrift „Allgemeine Kunstchronik“ in Wien. Den damals in Paris lebenden Hermann Bahr forderte K. auf, eine neue Literatur in Österreich zu begründen beziehungsweise der „modernen“ (naturalistischen) Dichtung auch hier zum Durchbruch zu verhelfen. Darüber kam es zu einem Briefwechsel und dann zu einer Zusammenarbeit. K. gab 1890 in Brünn mit Bahr die „Monatsschrift für Literatur und Kritik“ unter dem Titel „Moderne Dichtung“ heraus, die vom 2. Jahrgang an in Wien in Zusammenarbeit mit dem Soziologen Jacques Joachim (* 1860) als „Moderne Rundschau“ erschien. Im Heft 1 dieser Zeitschrift bekräftigten die beiden Herausgeber ihre Absicht, „das gesamte Leben der Zeit in seinen Zusammenhängen zu erfassen und ein getreues Bild zu entrollen der gewaltigen Umwälzung, welche der moderne Geist in unserer ganzen Anschauungswelt hervorgerufen“. Mitarbeiter waren unter anderem G. Hauptmann, M. G. Conrad, R. Dehmel, W. Bölsche, aber auch L. Anzengruber, F. von Saar und A. Pichler. Im April 1891 war K. einer der Veranstalter des Banketts zu Ehren Henrik Ibsens anläßlich der Wiener Aufführung der „Kronprätendenten“. Mit Bahr veranstaltete er 1892 eine Vorstellung von Maeterlincks „La princesse Maleine“ im Theater in der Josephstadt in Wien. Im selben Jahr übersiedelte er nach Brünn. – Als Kultur- und Gesellschaftskritiker fand sich K. im Naturalismus bestätigt, warnte jedoch vor einem „Kultus der Nerven“ und propagierte eine gesunde, vom Individuum in völliger Freiheit getragene Gesellschaft. Die Lösung sozialer Fragen dachte er sich ohne jede Einflußnahme des Staates. Er kann also als Sozialliberaler angesprochen werden. In diesem Geiste stellte er seiner Zeit die gesellschaftspolitischen Gedankengänge und Umwälzungen der Wiener Revolution von 1848 vor Augen, insbesondere in der Gestalt des Hans Kudlich.

  • Works

    u. a. H. Kudlich u. d. österr. Bauernbefreiung, 1888;
    Hieroglyphen, moderne Märchen, 1890;
    Der Individualismus, 1891.

  • Literature

    Kosch, Lit.-Lex.;
    Nagel-Zeidler-Castle;
    ÖBL.

  • Author

    Heinz Rieder
  • Citation

    Rieder, Heinz, "Kafka, Eduard Michael" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 1 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd141477482.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA