Lebensdaten
1768 – 1825
Geburtsort
Elberfeld
Sterbeort
Elberfeld
Beruf/Funktion
Kaufmann ; Kommunalpolitiker ; Fabrikant ; Nationalökonom
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 11600777X | OGND | VIAF: 54889086
Namensvarianten
  • Aders, Johann Jakob
  • Aders, Jakob
  • Aders, Johann Jakob
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Quellen(nachweise)

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Zitierweise

Aders, Jakob, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11600777X.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann Caspar Aders ( vor 1810), Fabrikant;
    M Anna Louise Philippina ( 1821), T des Pastors Johann Hofius und der Sibylla Antonetta Berg;
    Elberfeld 30.5.1793 Anna Helene ( 1844), T des Bankiers Johann Heinrich Brink und der Maria Elisabeth Honsberg;
    3 S, u. a. Robert, Kaufmann in Manchester, Alfred, Bankier in Elberfeld, 4 T.

  • Biographie

    A. erhielt seine kaufmännische Ausbildung in einem Bremer Handlungshaus. 1793 trat er in das Elberfelder Bankgeschäft seines späteren Schwiegervaters Johann Heinrich Brink als Teilhaber ein und brachte es zu hoher Blüte. 1799 wurde er zum Bürgermeister von Elberfeld gewählt, wo er als Philanthrop die „Allgemeine Armenanstalt“, eine Vorform des späteren weltberühmten Elberfelder Systems der Armenpflege, begründete. 1800 wurde er Stadtrichter, 1801 Ratsverwandter, 1802-07 war er Gerichtsschöffe. 1814 trat er wieder in den Stadtrat ein. 1816 gründete er den „Elberfelder Kornverein“, den ersten Wohltätigkeitsverein dieser Art, der während der Notjahre 1816/17 durch Ankauf von Brotgetreide durch die wohlhabenden Bürger der Stadt die Zeit des Mangels überbrücken half und eine Hungersnot der Bevölkerung verhinderte. Von dem Überschuß der Spenden wurde auf seine Veranlassung das Bürger-Krankenhaus an der Aue, eines der ersten Krankenhäuser am ganzen Niederrhein, gestiftet. Sein bedeutendstes Werk war die Gründung der „Rheinisch-Westindischen Kompagnie“ in Verbindung mit 50 Kaufleuten und Industriellen des Wuppertals, die dritte Aktiengesellschaft in Preußen und die erste mit Anteilscheinen auf den Inhaber, die für eigene Rechnung deutsche Waren vor allem nach Amerika, besonders nach Mexiko, versandte und verkaufte.

  • Werke

    Wie schützte sich Elberfeld in d. Jahren d. Not 1816/17 durch seinen Bürgersinn vor Brot-Mangel?, 1817.

  • Literatur

    ADB I; O. Schell, J. A., in: Ztschr. d. Berg. Gesch.-Ver., Bd. 43, 1910, S. 61-87;
    Die Stadt Elberfeld, Festschr. z. Dreihundertjahrfeier, 1910;

    A. Beckmann, Die Rhein.-Westind. Kompagnie, Ihr Wirken u. ihre Bedeutung, Diss. Münster 1915;
    A. Hasenklever, Neue Mitt. z. Gesch. d. Rhein.-Westind. Kompagnie, in: Ztschr. d. Berg. Gesch.-Ver., Bd. 49, 1916, S. 108-42;
    A. Lomberg, in: Bergische Männer, 1921, S. 9-14 (L);
    E. Strutz, Ahnentafeln d. Elberfelder Bürgermeister u. Stadtrichter 1708-1808, 1936 (P);
    K. Wülfrath, Hundert Jahre „Elberfelder System“, in: Unsere Berg. Heimat, Mitt.bl. d. Berg. Gesch.ver., 1953 Nr. 3 (L, P).

  • Autor/in

    Gerhart Werner
  • Zitierweise

    Werner, Gerhart, "Aders, Jakob" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 66 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11600777X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Aders: Jacob A., Fabricant, geb. zu Elberfeld 26. Juli 1786, daselbst 22. März 1825, erhielt nach einer im Familienbesitz befindlichen handschriftl. Biographie seinen Unterricht in der dortigen Lateinschule, trat darauf in die Lehre bei einem Bremer Handelshaus. Von da kehrte er in sein Vaterhaus zurück und stand den Geschäften desselben, die hauptsächlich in Fabrication von leinenen und baumwollenen Zeugen bestanden, bis 1793 vor. In diesem Jahre trat er in das gleichartige Geschäft seines Schwiegervaters Joh. Heinr. Brinck ein. Für 1799 wurde er zum Bürgermeister gewählt und wirkte in der schweren Zeit aufs thätigste für das Wohl seiner Vaterstadt, besonders dadurch, daß er eine geordnete Armenpflege anbahnte. Trotz aller Hemmnisse des Krieges und des Continentalsystems dehnte er sein Geschäft aus und regte durch Beispiel und Rath auch in weiteren Kreisen dazu an, durch Betreten neuer Bahnen die Industrie des Wupperthals zu heben. Seinen deutschen Patriotismus bewies er durch Unterstützung einer Anleihe, welche Blücher 1815 durch Vermittelung des bergischen Generalgouverneurs Gruner im Wupperthal für die Bedürfnisse der Armee am Niederrhein contrahirte. Hierdurch mit dem Hauptquartier in Verbindung gekommen, wirkte er für Entschädigung derjenigen bergischen Häuser, welchen die Confiscation der englischen Waaren 1813 empfindliche Verluste gebracht. Von nun an suchte A., besonders seit 1819, durch die Presse seine Ideen über die Schädlichkeit eines Prohibitivsystems für die Fabrication auszubreiten und darauf hinzuweisen, wie zur Hebung der Industrie Deutschlands es hauptsächlich darauf ankomme, neue Märkte für den einheimischen Kunstfleiß zu gewinnen. Zu diesem Zweck wirkte er in Verbindung mit C. L. Becher für die Gründung der rheinisch-westindischen Compagnie (1821), zu deren Directoren er gehörte. Diese bestand zwar nur bis 1833, brachte aber durch Eröffnung neuer Handelswege für den überseeischen Verkehr der Industrie große Vortheile.

    • Korrektur

      |Aders, Jak., geb. 1786. Diese offenbar falsche Angabe Zieht sich durch alle Nachrichten über A. Vielleicht muß es heißen 1768.

  • Autor/in

    Walther.,
  • Zitierweise

    Walther, "Aders, Jakob" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 84-85 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11600777X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA