Lebensdaten
1849 – 1927
Geburtsort
Riga
Sterbeort
Bonn
Beruf/Funktion
Jurist
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118658360 | OGND | VIAF: 67259339
Namensvarianten
  • Bergbohm, Karl Magnus
  • Bergbohm, Karl
  • Bergbohm, Karl Magnus
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Bergbohm, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118658360.html [27.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Die Familie ist 1750 aus Schweden ins Baltikum eingewandert;
    V Georg Gottlieb (1814–1900), Kaufmann in Riga, S des Gottlieb Benjamin, Malermeister in Riga, und der Anna Julia Reuter;
    M Anna Dorothea (1818–84), T des Gerbermeisters Johann Gottlob Brieger aus Löwen (Schlesien) und der Anna Christina Goeschel;
    Dorpat 1888 Lilly, T des Rechtsanwalts Nikolai Siegesmund Lieven und der Aug. Sophie Julia Schoeler;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    B. beendete 1874 seine Studien an der Universität Dorpat, setzte sie 1875/76 in Berlin und Leipzig fort, erhielt 1876 in Dorpat den Grad eines Magisters des Staats- und Völkerrechts und wurde 1877 zum Dozenten ernannt. 1882-84 war er zugleich Syndikus der Universität, promovierte 1884 zum Dr. jur. und wurde vom Senat zum Professor für Staats- und Völkerrecht gewählt, jedoch von der Regierung nicht bestätigt, aber mit der Verwaltung der Professur und 1889 als Dozent mit Vorlesungen über Völkerrecht, allgemeines Staatsrecht, Kirchenrecht und Rechtsphilosophie betraut. 1893 wurde er in Marburg außerordentlicher, 1895 in Bonn ordentlicher Professor. Er war 1885-97 assoziiertes Mitglied des „Institut de droit international“. - B. hat in „Staatsverträge und Gesetze als Quellen des Völkerrechts“ (Mag. Diss. Dorpat 1876, 1877) der Lehre, daß das Völkerrecht auf dem Staatswillen, der staatlichen Autonomie beruhe, eine eingehende Begründung gegeben, die G. Jellinek in „Die rechtliche Natur der Staatsverträge“ (1880) zu der bekannten Lehre von der Selbstbindung des Staates, der zufolge der Staat sich durch seine Normen selbst verpflichte, weiterentwickelt hat. Allgemein bekannt wurde er durch sein Werk „Jurisprudenz und Rechtsphilosophie“ (Kritische Abhandlungen, Band 1, Einleitung, Abt. 1: Das Naturrecht der Gegenwart, 1892), in dem er das Programm einer allgemeinen Rechtslehre entwickelte, nur die empirische Erfahrung des Rechts anerkannte und sich vor allem als einer der entschiedensten Verfechter des Gesetzespositivismus und Gegner des Naturrechts bekannte.

  • Werke

    Weitere W Die bewaffnete Neutralität 1780–83, Eine Entwicklungsphase d. Völkerrechts im Seekriege, Diss. Berlin 1884;
    Übers, aus d. Russ.: F. v. Martens, Das internat. Recht d. civilisierten Nationen, 2 Bde., 1883–86;
    Red.: Neue Dörptsche Ztg., 1888/89.

  • Literatur

    Album Academicum d. Kaiserl. Univ. Dorpat, bearb. v. A. Hasselblatt u. G. Otto, Dorpat 1889, Nr. 8350, S. 613;
    R. Kukula, Bibliogr. Jb. d. dt. Hochschulen, 1892;
    V. E. Grabar, in: G. V. Levickij, Biografičeskij slovar - professorow i prepodavatelej Imp. Jur'evskago byvšago Derptskago Universiteta za 100 let ego suscestwowanija, 1802 bis 1902, Dorpat 1902 (Biograph. Lex. d. Professoren u. Lehrer d. Kaiserl. Jur'evschen, früher Dörptschen Univ. f. d. 100 J. ihres Bestehens, 1802–1902), Bd. 1, S. 638-40;
    Stintzing-Landsberg III/2, Text S. 979, Noten S. 407;
    Wi. V, 1911;
    R. Engelhardt, Die dt. Univ. Dorpat, 1933, S. 397.

  • Autor/in

    Dietrich Lang-Hinrichsen
  • Zitierweise

    Lang-Hinrichsen, Dietrich, "Bergbohm, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 77 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118658360.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA