Lebensdaten
1901 – 1971
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Philosoph
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 139989676 | OGND | VIAF: 92840118
Namensvarianten
  • Juhos, Bela
  • Juhos, Béla
  • Juhos, Béla von

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Zitierweise

Juhos, Bela, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139989676.html [27.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus ungar. Kleinadel;
    Gvv N. N., verließ aus pol. Gründen 1848 Ungarn u. lebte als Geschäftsmann in Wien;
    - 1956 N. N.; kinderlos.

  • Biographie

    J. verbrachte seine Kindheit in Ungarn und besuchte auch die ungar. Schule. 1909 kam er nach Wien zurück, erlernte die deutsche Sprache und absolvierte das Realgymnasium. Er studierte seit 1920 an der Univ. Wien Mathematik, Physik und – besonders bei Moritz Schlick und Robert Reininger – Philosophie. Hier erwarb er 1927 mit der Dissertation „Inwieweit ist Schopenhauer der Kantischen Ethik gerecht geworden?“ den Dr. phil. und fand bald Anschluß an den neopositivistischen „Wiener Kreis“, der in den 30er Jahren internationale Bedeutung erlangte. Beeinträchtigt durch die allgemeine kulturpolitische Entwicklung und besonders durch den 2. Weltkrieg, konnte er sich erst 1948 unter der Ägide von Victor Kraft an der Univ. Wien, wo er bis zu seinem Tode als Privatdozent wirkte, in theoretischer Philosophie mit der Schrift „Die Erkenntnis und ihre Leistung“ habilitieren ( 1955 Titel ao. Professor). 1962 wurde er zum Mitglied des Institut International de Philosophie (Paris) gewählt, aber trotz seiner international anerkannten Leistungen blieb ihm eine beamtete Professur versagt, so daß er seinen Lebensunterhalt in einer Wiener Firma der Metallbranche als Mitarbeiter seines Bruders bestreiten mußte. – J.s philosophisches Arbeitsgebiet umfaßte die logische Analyse der Erkenntnis in allgemeiner, vor allem jedoch naturwissenschaftlicher Hinsicht. Daneben befaßte er sich auch mit Fragen der geisteswissenschaftlichen Erkenntnis und der Ethik; mit besonderem Interesse widmete er sich den Problemen des Raumes, der Zeit, der Kausalität und der Wahrscheinlichkeit. Stets spielte hierbei die Analyse der Sprache der Wissenschaft eine wesentliche Rolle. So sind auch J.s eigene Arbeiten (über 100 Abhandlungen und 8 Bücher) durch ihre klare Darstellung, präzise Formulierung und logische Argumentation gekennzeichnet. J. hat, aufbauend auf den Lehren des Neopositivismus, diese zugleich korrigierend und erweiternd, einen bedeutenden Beitrag zur Fortentwicklun der modernen Wissenschaftstheorie geleistet.

  • Werke

    Weitere W u. a. Über d. Grundlage d. Gewißheit d. reinen Denkens, 1928;
    Erkenntnisformen in den Natur- u. Geisteswiss., 1940;
    Elemente d. neuen Logik, 1954;
    Das Wertgeschehen u. s. Erfassung, 1956;
    Die erkenntnislog. Grundlage d. klass. Physik, 1964 (m. H. Schleichert);
    Die erkenntnislog. Grundlagen d. modernen Physik, 1967;
    Schlüsselbegriffe physikal. Theorien, in: Studium Generale 20, 1967;
    Die Systemidee in d. Physik (System u. Klassifikation in Wiss. u. Dokumentation), 1968;
    Wahrscheinlichkeit als Erkenntnisform, 1970.

  • Literatur

    V. Kraft, Der Wiener Kreis, ²1968;
    Pogg. VII a;
    Kürschner, Gel.-Kal. 1970.

  • Autor/in

    Ernst Topitsch
  • Zitierweise

    Topitsch, Ernst, "Juhos, Bela" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 652 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139989676.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA