Jelusich, Mirko
Jelusich, Mirko
Schriftsteller, * 12.12.1886 Semil (Nordböhmen), † 22.6.1969 Wien. (katholisch)
- Lebensdaten
- 1886 bis 1969
- Geburtsort
- Semil (Nordböhmen)
- Sterbeort
- Wien
- Beruf/Funktion
- Schriftsteller
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118746901 | OGND | VIAF: 51818830
- Namensvarianten
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- Jelusich, Mirko
- Jelusich, Vojmir
- Jelusić, Vojmir
- Jelusisch, Mirko
- Jelušić, Mirko
- Jelūsik, Mirqō
- mehr
Literatur(nachweise)
- * NDB/ADB-Register [1912-]
- * Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB) : 112
- * Katalog der Bayerischen Staatsbibliothek München (BSB) : 28
- Deutsche Digitale Bibliothek : 6
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GVK) des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) : 42
- HBZ-Verbundkatalog (Open-Data-Ausschnitt des Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen)
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin : 3
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online : 2 über Jelusich, Mirko (1886-1969)
- Personen im Wien Geschichte Wiki [2012-]
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Genealogie
V Anselm (1846–1910), Bahnbeamter, kroat. Abstammung;
M Friederike Strasser (1849–1924), sudetendt. Abstammung;
⚭ 1923 Maria Greil; kinderlos. -
Leben
J. studierte in Wien Philosophie, historische Hilfswissenschaften, Slavistik und Sanskrit (Promotion zum Dr. phil. 1912 mit der Diss. „Stirners Erbe, ein Beitrag zur Kritik des individualistischen Anarchismus“). Im 1. Weltkrieg wurde er als Artillerieoffizier mehrfach ausgezeichnet. Danach versuchte er sich als Filmdramaturg, Journalist und Bankbeamter; im Aug. 1923 übernahm er den Kulturteil der „Deutsch-österr. Tageszeitung“. März-Ende Juni 1938 war er Kommissarischer Leiter des Burgtheaters. Wegen Vergehens gegen das Gesetz über das Verbot der NSDAP 1945 verhaftet, 1946 freigesprochen, kam er 1947 abermals in Untersuchungshaft; 1949 wurde er wegen eines Herzleidens freigelassen. Bis zu seinem Tode lebte er völlig zurückgezogen als freier Schriftsteller in Wien. Dauernde Freundschaft verband ihn mit den sudetendeutschen Dichtern Karl Hans Strobl und Robert Hohlbaum sowie mit den Malern Hans Strohofer und Alfred Gerstenbrand. – J. begann als Dichter schicksalsträchtiger Balladen, zumeist aus der österr. Geschichte, schrieb Dramen, die bis auf das heroische Soldatenstück aus dem 1. Weltkrieg „Der gläserne Berg“ (1917) kaum beachtet wurden, und errang dann 1929 mit dem Roman „Caesar“, der in 13 Sprachen übersetzt wurde, den entscheidenden Erfolg als Schriftsteller. Im Mittelpunkt seiner weiteren Romane stehen ebenfalls große Persönlichkeiten der Weltgeschichte (Hannibal, →Heinrich d. Löwe, Oliver Cromwell u. a.). Die Gestaltungsgesetze des Dramas und die daraus resultierende Erlebnisnähe werden in erzählende Prosa gefaßt, deren vorherrschendes Tempus das historische Präsens ist. Die Handlung entwickelt sich aus dem Dialog, die erzählende Darstellung wird auf ein Mindestmaß beschränkt. Die Darstellung ist insofern unhistorisch, als moderne Daseinsformen aus der Perspektive des Autors auf die Romanpersonen projiziert werden. – Besonderen Erfolg hatte J. mit seinen Romanen aufgrund ihrer heroisch-historischen Stoffe in der Zeit von 1938-45|
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Auszeichnungen
Grillparzer-Preis der Stadt Wien, 1943.
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Werke
Weitere W Romane: Der Thyrsosstab, 1920;
Don Juan, 1931;
Cromwell, 1933;
Hannibal, 1934;
Der Löwe, 1936;
Der Ritter, 1937;
Der Soldat, 1939;
Der Traum vom Reich, 1941;
Die Wahrheit u. d. Leben, 1949;
Talleyrand, 1954;
Der Stein d. Macht, 1958. -
Eherne Harfe, Gedichte, 1942;
Samurai, Drama 1943. -
Vollst. Verz.: Wien, Dokumentationsstelle f. Neuere Österr. Lit. -
Literatur
R. Blauhut, in: Lebendige Dichtung 1, 1935, S. 251-56;
R. Hohlbaum, in: Völk. Beobachter 1936, Nr. 343;
F. Lennartz, in: Die Dichter unserer Zeit, 41941;
Adalb. Schmidt, Dichtung u. Dichter Österreichs im 19. u. 20. Jh. II, 1964, S. 55-57;
Kosch, Lit.-Lex.;
G. v. Wilpert, Literatur in Bildern, Dt. Dichterlex., 1963. -
Portraits
Bronzebüste v. J. F. Riedl, 1936;
Ölgem. v. S. Stoitzner, 1956 (beide im Bes. d. Wwe, Wien III Traungasse 7 -
Autor/in
Dietmar Goltschnigg -
Empfohlene Zitierweise
Goltschnigg, Dietmar, "Jelusich, Mirko" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 398 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118746901.html#ndbcontent