Lebensdaten
1845 – 1899
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Schauspieler ; Theaterdirektor
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 117083747 | OGND | VIAF: 62317102
Namensvarianten
  • Jantsch, Heinrich

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Jantsch, Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117083747.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Franz ( ca. 1880), Schuhmachermeister in W.;
    M Katherine N. N. ( 1873);
    1) 1870 Margarethe v. Ziegler (1854–78), Hofschauspielerin in Meiningen, 2) 1882 Olga Lohse (1866–90) aus Tharandt, Schauspielerin (beide s. Kosch, Theater-Lex.);
    1 T aus 1), 1 S aus 2); unehel. T Margarethe Dombrowska (* 1879), Schauspielerin (Theatername: Margarethe Jantsch).

  • Biographie

    J. wuchs als Kind einer Handwerkerfamilie in Wien auf; nachdem er sein Studium am Polytechnikum aus finanziellen Gründen aufgegeben hatte, arbeitete er seit 1860 als Stenograph im öffentlichen Dienst und gab 1862-66 das „Stenographische Wochenblatt“ heraus, bis er sich 1867 für die Schauspielerlaufbahn entschied. Kleinere Provinztheater (Marburg a. d. Drau, Baden bei Wien, Ödenburg, Karlsbad, Ulm, Linz) waren die ersten Stationen des „Jugendlichen Helden“. 1869/70 kam er nach Meiningen, wo ihn der Theaterherzog Georg II. nachdrücklich förderte und ihm schließlich sogar eine weitere Ausbildung bei Julius Hein in Berlin ermöglichte. Entscheidenden Einfluß auf J.s weiteres theatralisches Schaffen übten auch die in Meiningen verfochtenen Regieprinzipien aus, zu denen er sich während seiner ganzen Laufbahn bekannte. Zwischen 1870 und 1875 war er als 1. Jugendlicher Held in Halle a. d. Saale, am Deutschen Theater in Budapest und in Mainz engagiert. Mit der Übernahme des Victoria-Theaters in Frankfurt am Main (1875) begann seine finanziell und künstlerisch recht erfolgreiche Laufbahn als Theaterdirektor. 1881/82 führte er das Bromberger Stadttheater, 1882-86 war er in Danzig, wo er daneben noch die Sommerbühne in Zoppot leitete. Über Halle (1886–89) und Königsberg (1890–92) kehrte er in seine Vaterstadt zurück. 1892 übernahm er das Pratertheater, eine 1862 vom Wiener Volkssänger Joh. Fürst ins Leben gerufene Sommerbühne, wo dem Publikum Unterhaltung leichtesten Genres geboten wurde. J. begann hier mit älteren Wiener Possen und Volksstücken, bevorzugte dann Ausstattungsstücke, zeigte aber im Herbst 1895 in Zusammenarbeit mit dem Verein „Arbeiterbühne“ bildungspolitische Ambitionen, erstmals in Wien eigene Vorstellungen für den Arbeiterstand zu organisieren. Seit 1894 leitete er neben der Praterbühne, die seit 1896 offiziell „Jantschtheater“ hieß, noch das Stadttheater in Troppau. 1898 ließ er das Holztheater im Prater durch einen Steinbau ersetzen, um zum ganzjährigen Spielbetrieb überzugehen. Das neue Haus wurde mit Shakespeares „Julius Cäsar“ eröffnet. Die Bereicherung des Spielplans mit klassischen Werken beweist,|daß J. beabsichtigte, an der Peripherie der Großstadt einem an leichte Unterhaltung gewöhnten Publikum den Zugang zum anspruchsvollen Theater zu öffnen.

  • Werke

    u. a. Volksstücke: Kaiser Josef u. d. Schusterstochter, 1874;
    Der Bauer v. Kommau od. Ein Exkommunizierter, 1874;
    Der Herrgottsbruder, 1876;
    Ferdinand Raimund, 1892 (mit A. Calliano). -
    Zahlr. Neueinrichtungen älterer Vorlagen.

  • Literatur

    O. Wladika, Von J. Fürst zu J. Jarno, Die Gesch. d. Wiener Pratertheaters, Diss. Wien 1960 (ungedr.);
    Kosch, Theater-Lex.;
    ÖBL.

  • Porträts

    Porträtzeichnungen auf d. Theaterzetteln d. Jantschtheaters 1898 u. 1899 (Wiener Stadtbibl.), a. d. J. 1899 (Wien, Hist. Mus. d. Stadt).

  • Autor/in

    Hilde Haider-Pregler
  • Zitierweise

    Haider-Pregler, Hilde, "Jantsch, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 347-348 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117083747.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA