Lebensdaten
1882 – 1965
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Überlingen
Beruf/Funktion
Mathematiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 137692412 | OGND | VIAF: 81842612
Namensvarianten
  • Jacobsthal, Ernst
  • Jacobsthal, E.
  • Jacobsthal, Ernst Erich
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Zitierweise

Jacobsthal, Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137692412.html [27.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Martin ( 1912), Dr. med. Sanitätsrat, prakt. Arzt, Arzt-S;
    M Ida Rosenstern;
    B Paul (s. 2);
    - Berlin-Wilmersdorf 1914 ( 1940), wieder Trondheim 1948 Anne-Marie (* 1883), T d. David Coste (1856–1914), Dr. phil., Geh. Studienrat, Gymnasialdir. in B.-Wilmersdorf, u. d. Frieda Hanßen; kinderlos.

  • Biographie

    J. begann 1901 in Berlin mit dem Studium der Mathematik (Schüler von G. Frobenius und I. Schur), promovierte 1905 zum Dr. phil., wurde 1913 an der TH Berlin Privatdozent für Mathematik und war im gleichen Fach seit 1922 als (nichtbeamteter) ao. Professor tätig, bis ihm am 1.10.1934 sowohl durch das preuß. Kultusministerium als auch durch den Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg die Lehrbefugnis entzogen wurde. Damit mußte J., der zugleich Studienrat am Kaiser-Wilhelms-Gymnasium zu Berlin war, seine akademische Tätigkeit in Deutschland beenden. Er ging nach Norwegen und erhielt an der Techn. Univ. Trondheim eine Professur, die er bis zu seiner Emeritierung innehatte. Er fand sich im dortigen Fachleben – im Kreis von Viggo Brun, Max Dehn und Paul Kuhn – rasch zurecht, plante jedoch trotzdem nach England zu gehen, was er durch die deutsche Besetzung Norwegens nicht mehr verwirklichen konnte. Er blieb, von der Besatzungsmacht zunächst unbehelligt, bis Jan. 1943 in Trondheim, flüchtete dann aber über die schwed. Grenze und ging nach Upsala. Von dort aus kehrte er nach dem Krieg nach Trondheim zurück, vereinigte sich wieder mit seiner dortgebliebenen Frau und war weiterhin an der Universität tätig. – J.s fachwissenschaftliche Veröffentlichungen zeichnen ihn als vielseitigen Mathematiker aus, der Beiträge zur Kombinatorik, Theorie der Differentialgleichungen, Topologie und Funktionentheorie lieferte. Seine drei Hauptarbeitsgebiete waren jedoch Algebra und Theorie der linearen Abbildungen (mindestens 12 Artikel), reelle Analysis und Reihenlehre (mindestens 15 Artikel) und insbesondere die Zahlentheorie (mindestens 24 Artikel), ein Gebiet, auf dem er bereits mit dem Thema „Anwendungen einer Formel aus der Theorie der quadratischen Reste“ promoviert hatte. J. wurde 1952 in Deutschland rehabilitiert, als ihm die Freie Universität Berlin anläßlich seines 70. Geburtstages zu ihrem Ehrenbürger ernannte.

  • Literatur

    S. Selberg, in: Det Kongelige Norske Videnskabers Selskabs Forhandlinger 38, 1965, S. 70-73 (P);
    Mitt. f. Dozenten u. Studenten (FU Berlin), Nr. 102 v. 1.5.1965, S. 547;
    M. Pinl, Kollegen in e. dunklen Zeit, in: Jber. d. Dt. Mathematiker-Vereinigung 71, 1969, S. 180-82 (W);
    Pogg. V-VII a.

  • Autor/in

    Maximilian Pinl
  • Zitierweise

    Pinl, Maximilian, "Jacobsthal, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 250 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137692412.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA