Lebensdaten
1727 – 1822
Geburtsort
Clausthal (Harz)
Sterbeort
Clausthal (Harz)
Beruf/Funktion
Apotheker ; Chemiker ; Mineraloge
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 136221572 | OGND | VIAF: 80604292
Namensvarianten
  • Ilsemann, Johann Christoph
  • Ilsemann, Christoph
  • Ilsemann, Johan Christoph
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Quellen(nachweise)

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Zitierweise

Ilsemann, Johann Christoph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136221572.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Wilhelm (1686–1766), Apotheker in C., S d. Dietrich (1643–1715), Pfänner, Salzgräfe u. Bgm. in Salzderhelden, u. d. Anna Herbst;
    M Juliane ( 1757), T d. Ludolf Münter, aus Lippstadt, Kaufm. u. Ratsherr in Osterode, u. d. Anna Elisabeth Sievers;
    Om Andreas Hermann Münter (1686–1732), Gen.sup zu Osterode;
    - 1762 Sophie (1743–96), T d. Gerhard Ludwig Meyer, Apotheker in Salzderhelden u. Einbeck; mindestens 5 K, u. a. Karl Frdr. (1786–1865), Apotheker, Chemiker u. Mineraloge, Nachf. I.s;
    E Joh. Karl Georg (1822–99), Geh. Justizrat, Senatspräs. am Landgericht Hannover;
    Ur-E Carl v. I. (preuß. Adel 1908, 1856-1930), preuß. Gen.-Lt.;
    Urur-E Iwan (1882–1964), Gen.-Major, 1936-44 Mil.attaché in Bern, Sigurd (1884–1952), Major a. D., Flügeladjutant Kaiser Wilhelms II. in Doorn (s. W).

  • Biographie

    I. erlernte bei seinem Vater die Arzneikunde, in der er sich nach Lehrjahren als Apothekergehilfe in Wolfenbüttel und Berlin noch weiter auszubilden suchte. Mit großem Fleiß benutzte er alle erreichbaren Hilfsmittel, um sich in der Arzneilehre zu vervollkommnen. Die ersten Jahre des 7-jährigen Krieges brachten zwar I. mancherlei Sorgen, doch bald änderten sich die Verhältnisse zu seinen Gunsten. Er erhielt Aufträge für die Lieferung von Arzneien, welche ihm so viel Gewinn einbrachten, daß er damit den Grund zu seinem späteren ansehnlichen Vermögen legen konnte.

    I. war ein pünktlicher und ordnungsliebender Geschäftsmann. Mit der Zeit hatte er sich einen so reichlichen Schatz an Kenntnissen in der Chemie und in der Physik erworben, daß er als Fachmann geschätzt wurde. In Clausthal als Zentrum alles bergmännischen und hüttenmännischen Betriebes auf dem Harz wurde er häufig zu chemischen Untersuchungen aufgefordert. Er war lange der einzige Fachgelehrte, welcher mit gründlicher Sachkunde den chemischen Teil der Bergwissenschaften auf dem Harz vertrat. Seine Versuche über das Reinigen des Bariumoxids vom Eisen, über das Molybdän, über die Bereitung des Knallquecksilbers, über die Darstellung des Silbers und seine Auflösung mittels Phosphors, über die Gegenwart des Mangans im Eisen hatten guten Erfolg. Sehr verdient machte er sich durch seine vielen Eisenproben. Seine Versuche hatten zum Ziele, das kalt- und warm-brüchige Eisen verwendbar zu machen und den Schwefel aus den Kiesen mittels Kalk zu trennen. Auch in der Mineralogie hatte er ausgezeichnete Kenntnisse. Er besaß eine wertvolle Mineraliensammlung, welche Goethe auf seiner ersten Harzreise 1777 besichtigt hat. Große Verdienste erwarb sich I. durch seinen Unterricht an der seit 1775 durch besondere Lehrgänge an der Lateinschule in Clausthal sich entwickelnden Bergschule, wo er zunächst mineralogische, dann auch metallurgische und chemische Vorlesungen hielt. Er bekleidete dieses Lehramt fast 25 Jahre lang. Der König von Hannover ernannte ihn in Anerkennung seiner Verdienste zum Bergkommissär. I. wurde auch von den damaligen Berghauptleuten Claus Friedrich v. Reden und F. W. H. v. Trebra wegen seiner Sachkenntnis hoch geschätzt. Der berühmte Arzt Lentin war mit ihm befreundet, und L. Gmelin erwähnt ihn ehrenvoll in seiner Geschichte der Chemie. Der norddeutsche Apothekerverein ernannte ihn zu seinem Ehrenmitglied. I. verwaltete 60 Jahre lang die Clausthaler Apotheke.

  • Werke

    Zahlr. Veröff. meist mineralog. Inhalts, u. a. in: Crells neueste Entdeckungen. -
    Zu Urur-E Sigurd: Der Kaiser in Holland, 2 Bde., 1967 f.

  • Literatur

    Ferchl;
    Pogg. I.

  • Autor/in

    Herbert Dennert
  • Zitierweise

    Dennert, Herbert, "Ilsemann, Johann Christoph" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 140-141 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136221572.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA