Lebensdaten
1779 – 1870
Geburtsort
Essen
Sterbeort
Essen
Beruf/Funktion
Gewerke ; Bürgermeister in Essen
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 136220118 | OGND | VIAF: 80602973
Namensvarianten
  • Huyssen, Heinrich

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Zitierweise

Huyssen, Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136220118.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Arnold (1751–1834), Dr. iur., Ratsherr, Senator u. Lehnsträger d. Bergwerks Vereinigte Sälzer u. Neuak, S d. Joh. Heinrich (1719–1805), Kaufm., Ratsherr u. Stadtrentmeister in E., u. d. Sophie Schütte;
    M Anna Charl. (1755–1806), T d. Kaufm. Joh. Gottfried Bongard u. d. Charlotte Turck;
    Urur-Gvv Johannes (s. Gen. 1);
    Urur-Groß-Ov Heinrich (s. 1); - ledig.

  • Biographie

    H. wurde im Betrieb seines Vaters ausgebildet, der damals auf Empfehlung der preuß. Bergbaubehörden den technisch und finanziell nicht risikolosen Abbau wertvoller Kohlenfelder im Tiefbau mittels Dampfmaschine unternahm und zu diesem Zweck eine neue Schachtanlage niederbrachte (1805).|Hauptabnehmer der so gewonnenen guten Kokskohle waren 3 benachbarte Eisenhütten: St. Antony, Gute Hoffnung, Neuessen. Die Interessenten dieser Hütten waren G. Jacobi, ein Hüttenfachmann, und dessen Schwäger Franz und Gerhard Haniel sowie die Großmutter des jungen Friedrich Krupp. Diesem Kreis fügte sich nun der ebenfalls mit den Haniels verschwägerte H. ein. 1808 erwarb er von der Witwe Krupp die Hütte Gute Hoffnung (Sterkrade) und wurde mit ¼ Anteil Mitbegründer der „Hüttengewerkschaft und Handlung Jacobi, Haniel und Huyssen“, der Keimzelle der heutigen Gutehoffnungshütte AG (G. H. H.) Oberhausen. Ende 1813 wurde H. von der preuß. Regierung als Bürgermeister der Stadt Essen eingesetzt und hatte in diesem Amt mit mannigfachen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Finanzlage der Stadt war elend, behördliche Verordnungen wurden oft nicht beachtet. 1818 wurde er auf eigenen Wunsch von seinem Amt entbunden. H. leitete in periodischem Wechsel mit G. und F. Haniel die G. H. H. In der Nachfolge seines Vaters als Lehnherr und Deputierter von Sälzer-Neuak sicherte er durch den großzügigen Bau der Mergel-Schachtanlage „Huyssen“ die Erschließung reicherer Kohlenflöze. Abnehmer waren die auf gepachtetem Zechengelände ansässigen Koksofenbesitzer, vor allem die G. H. H. und die Gußstahlfabrik Krupp, die seit 1818 ihre Werkshallen rings um Sälzer-Neuak errichtete. Seiner Vaterstadt blieb H. verbunden durch karitative Stiftungen und Schenkungen, die „Huyssens-Stiftung“ (ev. Krankenhaus, ev. Waisenhaus) und das Gelände zum Ausbau einer zur Ruhr führenden Landstraße, der heutigen Huyssenallee. Seiner Liebe zur Kunst verdankt Essen das klassizistische Wohnhaus H.s mit seinen Kunstsammlungen und die Villa Bella, H.s Sommersitz vor den Toren der Stadt.

  • Literatur

    A. v. Waldmäusen, Gesch. d. Zeche Sälzer-Neuak in Essen, 1902;
    R. Klapheck, Typen d. Essener Baugesch., in: Zs. d. Rhein. Ver. f. Denkmalpflege, Essener H., Jg. 21, 1928, H. 1;
    E. Bertermann, Der Neubau d. Huyssens-Stiftung - Ev. Krankenhaus in Essen, 1937;
    R. Jahn, Essener Gesch., 1952;
    K. Mews, 100 J. Huyssens-Stiftung, 1954;
    ders., Epilog z. Sterben v. Bergbau- u. Stahlunternehmen im Essener Raum, in: Btrr. z. Gesch. v. Stadt u. Stift Essen 83, 1968;
    ders., ebd. 85, 1970.

  • Porträts

    Bronzebüste v. W. I. Imhoff (Essen, Huyssens-Stiftung).

  • Autor/in

    Karl Mews
  • Zitierweise

    Mews, Karl, "Huyssen, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 107-108 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136220118.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA