Lebensdaten
1691 – 1765
Geburtsort
Braunschweig
Sterbeort
Amsterdam
Beruf/Funktion
Komponist ; Musiker
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 118708236 | OGND | VIAF: 66734387
Namensvarianten
  • Hurlebusch, Konrad Friedrich
  • Hurlebusch, Conrad Friedrich
  • Hurlebusch, Konrad Friedrich
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Zitierweise

Hurlebusch, Conrad Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118708236.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinrich Lorenz (* 1666), Vikar d. Stifts St. Blasii u. Organist an d. Kirchen St. Martini, St. Katharinen u. St. Aegidien in B., Komponist (s. Riemann).

  • Biographie

    Die musikalische Ausbildung verdankte H. offensichtlich ausschließlich seinem Vater, der bei der Erziehung seines Sohnes von Buxtehudes und Reinckens Orgelmusik und den Klavierkompositionen der franz. Clavecinisten ausging. Nach Besuch der höheren Schule begab er sich auf eine mehrjährige Studien- und Konzertreise nach Wien und Italien. 1721 schlug er in Deutschland mehrere vorteilhafte Stellenangebote aus, wie überhaupt eine gewisse Unstetigkeit sein Leben kennzeichnete. 1723-25 wirkte er als Hofkapellmeister in Stockholm, anschließend in Bayreuth, Hamburg und Braunschweig. Erst 1743 fand er in Amsterdam als Organist an der Alten Kirche seine Lebensstellung. – Der Schwerpunkt von H.s Schaffen lag auf dem Gebiet der Klaviermusik und der Odenkomposition. In seinen Suiten und Sonaten bevorzugte er eine moderne freistimmige Schreibweise, die nach ital. Vorbildern formal dem Reihungsprinzip verpflichtet ist. Die Harmonik ist meist abwechslungsreich gestaltet. Ohne größere technische Schwierigkeiten, sind alle diese Stücke für den musikalischen Liebhaber bestimmt. Seine 72 Oden erfreuten sich einer gewissen Beliebtheit. In ihrer harmonisch und melodisch schlichten Gestalt und ihrer meist sorgfältigen Textdeklamation verkörpern sie das Liedideal der Zeit. Von den wenigen sonstigen Werken wurde seine Vertonung des 150. Psalms hochgeschätzt. Mit den in jungen Jahren begonnenen Opern fand er keinen Anklang.

    H. gehört zu den zahlreichen Organisten seiner Generation, deren Schaffenstrieb sich in einer liebenswerten Kleinkunst erschöpfte.

  • Literatur

    ADB 13;
    J. Mattheson, Grundlage e. Ehrenpforte, 1740, Neudr. 1910, hrsg. v. M. Schneider;
    M. Seiffert, in: Tijdschr. d. Vereeniging voor Nederlandsche Muziekgeschiedenis 7, 1904;
    MGG VI (W, L);
    Riemann u. Erg.bd. (W, L).

  • Porträts

    in: Die Musik Hamburgs im Za. J. S. Bachs, Ausstellungskat., hrsg. v. E. Krause, 1921.

  • Autor/in

    Lothar Hoffmann-Erbrecht
  • Zitierweise

    Hoffmann-Erbrecht, Lothar, "Hurlebusch, Conrad Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 77 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118708236.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Hurlebusch: Konrad Friedrich H., ein vortrefflicher Musiker des 18. Jahrhunderts, geb. zu Braunschweig, woselbst sein Vater Organist war. Schon im J. 1715 ließ er sich in Hamburg, Wien und anderen Städten als Claviervirtuose hören, so daß er wol zu Ende des 17. Jahrhunderts geboren sein muß. 1723 hatte er sich bereits den Ruf eines „fürtrefflichen Componisten, sonderlich im Kammer- und Theater-Styl und in der Musica, practica“ erworben, wie der scharfe Kritiker Mattheson (Critica musica 1723, p. 319) schreibt. H.|nahm zeitweise eine feste Stellung an diesem und jenem Hofe an, so in Baiern, dann in Schweden, doch nirgends hielt er es lange aus. Konrad Wohlgemuth schreibt 1762 über ihn: „H. hat große Verdienste, aber sein Charakter verdirbt sie.“ Endlich fand er um 1745 an der reformirten alten Kirche in Amsterdam einen Posten als Organist, wo er ganz sich selbst leben konnte und noch 1762 alt und krank gelebt haben soll. Von seinen Compositionen haben sich einige Lieder und zwei Hefte mit Clavierstücken erhalten, während die Opern, die er in den J. 1722—27 schrieb, verloren gegangen zu sein scheinen. Obige Compositionen, die sich auf der königlichen Bibliothek in Berlin finden, zeichnen sich durch eine glückliche Erfindungsgabe und gewandte Darstellung aus, wenn ihnen auch die Tiefe seines Zeitgenossen Seb. Bach's abgeht.

  • Autor/in

    Rob. Eitner.
  • Zitierweise

    Eitner, Robert, "Hurlebusch, Conrad Friedrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 13 (1881), S. 429-430 unter Hurlebusch, Konrad Friedrich [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118708236.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA