Lebensdaten
1858 – 1934
Geburtsort
Narva
Sterbeort
Riga
Beruf/Funktion
Schriftstellerin
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118815466 | OGND | VIAF: 32793227
Namensvarianten
  • Hunnius, Monika
  • Hunnius, Monika Adele Elisabeth

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Zitierweise

Hunnius, Monika, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118815466.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Constantin (1807–68), Pastor, S d. Carl (1766–1841), Kaufm., Ratsherr u. Ältester d. Gr. Gilde in Reval, u. d. Emilie Friederike Dreyer;
    M Jenny (1832–95), T d. Dr. med. Carl Müller in R. u. d. Therese Laß;
    Ov Carl (1797–1851), Arzt, verdient um Anlage v. Schlammbädern (s. L);
    B Carl (1856–1931), Pastor, Dichter, Komp. u. Schriftsteller (s. L); - ledig;
    N Carl (1873–1964), Dir. d. Landesschule in Mitau, Gründer u. 1919-44 Dir. d. Baltenschule in Misdroy (s. L); Verwandter Hermann Hesse ( 1962), Dichter (s. NDB IX).

  • Biographie

    H. wächst in Narwa und Riga auf. Sie erhält Klavier- und Gesangsunterricht und faßt den Entschluß, Sängerin zu werden. 1882 geht sie zur weiteren Ausbildung ihrer Stimme nach Frankfurt/Main, wo sie u. a. von Julius Stockhausen unterrichtet wird. Ihr Freundeskreis, zu dem Brahms, Clara Schumann und Amalie Schneeweiß, die Frau Joseph Joachims, gehören, rät ihr jedoch von der Laufbahn einer Sängerin ab, so daß sie, nach Riga zurückgekehrt, sich dort als Gesangspädagogin und Deklamationslehrerin niederläßt. In der Zeit der Sowjet. Besetzung ihrer Heimat schreibt H. eigene Erlebnisse und fremde Berichte über Ereignisse jener Monate nieder: „Bilder aus der Zeit der Bolschewikenherrschaft in Riga“ (1921). 1919 folgt sie einer Einladung nach Deutschland und hält sich fast 4 Jahre in Königsfeld im Schwarzwald auf, wo sie an den Büchern „Meine Weihnachten“ und „Menschen, die ich erlebte“ (beide 1922) arbeitet und das Werk „Mein Weg zur Kunst“ (1924) beginnt. Ins Baltikum zurückgekehrt, nimmt H. ihre Tätigkeit als Musiklehrerin wieder auf, jedoch führt ein Nervenleiden zu Lähmungserscheinungen, durch die sie immer mehr auf fremde Hilfe angewiesen ist. Sie ist schließlich völlig gelähmt und verliert ihr Sprechvermögen. Lediglich ihren ersten literarischen Versuch, „Mein Onkel Hermann“ (1921), hat sie mit eigener Hand schreiben können. Die Anregung zu diesem Erstling und Fürsprache bei Verlegern verdankt sie Hermann Hesse.

    H. gehört zu den bekanntesten deutschen Autorinnen des Baltikums im 20. Jh. Einige ihrer Werke, die interessante und reizvolle Bilder einer fast schon in Vergessenheit geratenen Welt vermitteln, sind auch nach dem 2. Weltkrieg neu aufgelegt worden.

  • Werke

    Weitere W u. a. Balt. Häuser u. Gestalten, 1926;
    Aus Heimat u. Fremde, 1928;
    Jugendtage e. Deutsch-Baltin. 1929 (Jugenderinnerungen);
    Balt. Frauen v. e. Stamm, 1930;
    Das Lied v. d. Heimkehr, 1932;
    Ital. Reise, 1935;
    Wenn d. Zeit erfüllet ist, hrsg. v. A. M. Glasow, 1936, ⁴1959 (Briefe u. Tagebücher).

  • Literatur

    E. Darge, in: Schles. Ztg. 97, 1934;
    H. Petersen, in: Balt. Mhh., 1935;
    E. Thomson, in: Ostdt. Mhh. 25, 1958/59 (P);
    Kosch, Lit-Lex.;
    G. v. Wilpert, Literatur in Bildern, Dt. Dichterlex., 1963;
    Dt.GB 79 (P). - Zur Fam.: Dt.-balt. Biogr. Lex., 1970.

  • Autor/in

    Eckhard Schulz
  • Zitierweise

    Schulz, Eckhard, "Hunnius, Monika" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 69 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118815466.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA