Lebensdaten
1762 – 1835
Geburtsort
Kapellendorf bei Weimar
Sterbeort
Weimar
Beruf/Funktion
Schauspieler ; Sänger
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 136214924 | OGND | VIAF: 80598508
Namensvarianten
  • Hunnius, Friedrich Johann Wilhelm
  • Hunnius, Friedrich Wilhelm Hermann
  • Hunnius, Friedrich Wilhelm

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Zitierweise

Hunnius, Friedrich Johann Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136214924.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich Wilhelm (1722–92), weimar. Amtsaktuar u. Landrichter in K. u. Heusdorf, S d. Pfarrers Christoph Friedrich in Kranichfeld (E d. Ägidius, 1642, s. Gen. 1);
    M Klara Friederica (1743–73), T des Pfarrers Friedrich Gottfried Weber;
    B Anton Christian (* 1767), Schauspieler u. Schriftsteller, seit 1795 Arzt in Philadelphia (s. Meusel, Gel. Teutschland III), Franz (1769–1807), Dr. med., Armenarzt in W. (ebd. IX);
    Urur-Groß-N Curt (* 1896), Apotheker, Fachschriftsteller, Vf. v. „Gift“ (1953), „Dämonen, Ärzte, Alchemisten“ (1962), Hrsg. d. „Pharmazeut. Wb.“ (1950, ⁵mit H. Walter 1974).

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Gymnasiums in Weimar und der Univ. Jena wurde H. Justizamtsaktuar, gab aber diese Laufbahn dem Theater zuliebe auf. Seit 1785 gehörte er zahlreichen reisenden Gesellschaften an, eröffnete 1793 ein deutsches Theater in Amsterdam, begab sich aber schon 1794 mit|einem Teil der Truppe auf die Wanderschaft (Düsseldorf, Wetzlar, Heidelberg). Als ein gemeinsam mit Frdr. Koberwein geführtes Unternehmen 1796 in Mainz gleichfalls scheiterte, war er bis 1797 in Salzburg, 1797-99 in Weimar, 1802-04 an der deutschen Oper in Wien und 1804-06 am Petersburger Hoftheater engagiert. In den folgenden Jahren soll er in Rußland und Ungarn gastiert und kleine Gesellschaften geführt haben. 1812 wurde er Mitglied der Stuttgarter Bühne und gründete hier einen Geheimbund mit genossenschaftlichen und sozialen Zielen gegen Willkür und Not, denen der Schauspielerstand ausgeliefert war. Schon 1814 führte Verrat zur Auflösung der Stuttgarter Zentrale. Trotz einer Agitationsreise, die der entlassene H. an die meisten größeren Bühnen machte, gingen innerhalb von Jahresfrist auch die Zweigvereine an der Gleichgültigkeit der Kunstgenossen zugrunde. 1817 zog er sich mit später lebenslänglicher Pension an die Weimarer Bühne zurück.

    Unter den vielseitigen Verkörperungen H.s in Oper und Schauspiel wurden seine Juden-Darstellungen besonders anerkannt, vor allem der Baruch in Ifflands „Dienstpflicht“. Seinem sozialen und kollegialen Verhalten entsprach auch das Projekt einer Versorgungsanstalt, das aussichtsreicher als ähnliche Pläne des 18. Jh. schien (Ekhoff, Großmann, Schröder), aber erst mit der Deutschen Bühnengenossenschaft 1871 verwirklicht werden konnte.

  • Literatur

    Der Theaterver., in: Dramaturg. Wbl. 2, Nr. 42, 1817;
    Allg. Theater-Chronik I, 1832, Nr. 87;
    W. Hebenstreit, Das Schauspielwesen, 1843;
    H. Devrient, Aus d. Akten e. Geh.bundes dt. Schau spieler 1812-15, in: Archiv f. Theatergesch. 1, 1905;
    Th. B. Satori-Neumann, Die Frühzeit d. Weimar. Hoftheaters unter Goethes Leitung, 1922;
    F. J. Frhr. v. Reden-Esbeck, Dt. Bühnenlex., 1879/80;
    Eisenberg;
    Kosch, Theater-Lex.

  • Autor/in

    Günther Hansen
  • Zitierweise

    Hansen, Günther, "Hunnius, Friedrich Johann Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 68-69 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136214924.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA