Arnstein, Fanny Freifrau von
- Lebensdaten
- 1758 – 1818
- Geburtsort
- Berlin
- Sterbeort
- Dreihaus bei Wien
- Beruf/Funktion
- Gastgeberin eines großbürgerlichen Salons in Wien zur Kongreßzeit ; Förderin des Wiener Musiklebens ; Wohltäterin
- Konfession
- jüdisch
- Normdaten
- GND: 118504347 | OGND | VIAF: 42628768
- Namensvarianten
-
- Arnstein, Fanny (bis 05.11.1795)
- Arnstein, Fanny von (bis 14.04.1798)
- Itzig, Fanny (geborene)
- Pereira-Arnstein, Fanny von
- Arnstein, Fanny Freifrau von
- Arnstein, Fanny (bis 05.11.1795)
- arnstein, fanny
- Arnstein, Fanny von (bis 14.04.1798)
- arnstein, fanny von
- Itzig, Fanny (geborene)
- itzig, fanny
- Pereira-Arnstein, Fanny von
- Arnstein, Franziska von
- Itzig, Feigele
- Itzig, Franziska
- Itzig, Vögele
- mehr
Biografische Lexika/Biogramme
- Bach - digital [2017-]
- Biographische Datenbank und Lexikon österreichischer Frauen (BiografiA) [1998-]
- Österreichisches Musiklexikon online [2002-2006]
- Carl Maria von Weber - Gesamtausgabe [2006-]
- Personen im Wien Geschichte Wiki [2012-]
- I. Singer (Hg.): Jewish Encyclopedia. 1901-1906 [1901-1906]
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich (BLKÖ) [1856-1891]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) Autor/in: 1953
Literatur(nachweise)
- * NDB/ADB-Register [1912-]
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GVK) des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) : 3
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Index Theologicus (IxTheo) : 2
- Zentrales Personenregister des Herder-Instituts für historische Ostmitteleuropaforschung : 2
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online : 5 über Arnstein, Fanny von (1758-1818)
- Personen im Wien Geschichte Wiki [2012-]
Verknüpfungen
Von der Person ausgehende Verknüpfungen
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Personen in der GND - familiäre Beziehungen
Verknüpfungen auf die Person andernorts
Aus dem Register von NDB/ADB
- NDB 5 (1961), S. 606* (Fries, Moritz Christian Johann)
- NDB 10 (1974), S. 205* (Itzig, Daniel)
- NDB 20 (2001), S. 180 Familienartikel Pereira-Arnstein, Freiherren von (Pereira-Arnstein, Freiherren von.)
- NDB 23 (2007), S. 43 in Artikel Schlegel, Dorothea von (Schlegel, Dorothea Friederike)
- NDB 24 (2010), S. 686 in Artikel Spiel, Hilde
Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.
Orte
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Genealogie
V →Daniel Itzig, Bankier, Lederfabrikant, Eisenhüttenbesitzer und Oberlandesältester der preußischen Juden in Berlin;
M Mirjam Wulff, aus Hoffaktorenfamilie in Dessau, Nachkommin von Moses Isserles;
⚭ Berlin 1777 →Nathan Adam (Freiherr von) Arnstein (1748–1838), Bankier und Großhändler, Schwedischer Generalkonsul in Wien, Großgrundbesitzer, S des Gründers der Bank Ascher Amschel (später Adam) →Isaak Arnstein (1715–85), kaiserlich königlicher Hoffaktor und Großhändler, und der Bela (Bilga) Gomperz aus Nymwegen, aus preußisch-niederrheinischer Hoffaktorenfamilie;
T Henriette Freiin von Arnstein (1780–1879, ⚭ Wien 1802 Heinrich Freiherr von Pereira-Arnstein, Bankier und Großgrundbesitzer). -
Biographie
Die sorgfältig erzogene Fanny verstand es bald, sich nach ihrer Heirat in Wien mit einem Salon großbürgerlicher Liberalität nach Berliner Muster in Szene zu setzen. Bei ihr gab sich alles, was im geistigen, politischen und sozialen Leben Wiens Rang und Namen hatte, ein Stelldichein. Ganz besonders wurde hier während der Kongreßzeit (1814/15) gutes und schlechtes Wetter gebraut, wozu sich Fürst Hardenberg und die beiden Humboldt, stets unterstützt von Fanny, Herzog von Wellington, Marialva, selbst kirchliche Würdenträger wie Kardinal E. Consalvi oder der Nuntius A. G. Severoli einfanden, was einem Diplomaten die Bemerkung abnötigte: motif, bons procédés du juif pour le Nonce dans les temps calamiteux. In ihrem Salon wurde ausschließlich preußische und nationale|Politik betrieben, ein Franzose verursachte ihr „Krämpfe“. Die Wiener Regierung fand ihre „Propos“ skandalös und ihre Art, Preußen zu fördern, unangenehm. K. A. Varnhagen, der gelegentlich Fanny und ihren Salon als Blüte der Gesellschaft preist, zieh sie später der Arroganz sowie „hundsdummer“ Reden gegen das Kaiserhaus und machte das Parvenutum ihres Salons lächerlich. Sie hat sich dagegen als große Förderin des Wiener Musiklebens und als Wohltäterin besser verdient gemacht.
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Literatur
Bemerkungen od. Briefe üb. Wien eines jungen Bayern, 1800, S. 45 ff.;
K. A. Varnhagen v. Ense, Denkwürdigkeiten, 1843, II, S. 173 ff., III, S. 237, IV, S. 407 ff.;
ders., Aus dem Nachlaß …, II, 1874, S. 26, 34;
A. Fournier, Die Geheimpolizei auf d. Wiener Kongreß, Wien 1913;
C. Pichler, Denkwürdigkeiten, hrsg. v. E. K. Blümml, 1914;
A. de la Garde, Gem. d. Wiener Kongresses, hrsg. v. G. Gugitz, 1914;
Vertraute Briefe, geschrieben auf einer Reise nach Wien, hrsg. v. G. Gugitz, 1915;
Wininger I, Czernowitz 1925;
Enc. Jud. III, 1929. -
Porträts
Gem. v. Jean Gérin, geschabt v. V. K. Kininger (Slgg. d. Stadt Wien).
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Autor/in
Gustav Gugitz -
Zitierweise
Gugitz, Gustav, "Arnstein, Fanny Freifrau von" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 394-395 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118504347.html#ndbcontent