Lebensdaten
1844 – 1914
Geburtsort
Merseburg
Sterbeort
Berlin-Charlottenburg
Beruf/Funktion
Mathematiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116974087 | OGND | VIAF: 266347734
Namensvarianten
  • Holzmüller, Ferdinand Gustav
  • Holzmüller, Gustav
  • Holzmüller, Ferdinand Gustav
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Holzmüller, Gustav, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116974087.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Gottlieb ( 1874), Kaufm.;
    M Friederike Pauline Beck;
    ⚭ Emma Ernestine Pauline (* 1844), T d. Uhrmachers Joh. Ferd. Beck in M. u. d. Joh. Sophie verw. Frohnsdorf.

  • Biographie

    Nach dem Studium der Mathematik und Physik in Halle promovierte H. 1870 dort zum Dr. phil. mit der Dissertation „Über die Anwendung der Jacobi-Hamiltonschen Methode auf den Fall der Anziehung nach dem electrodynamischen Gesetze von Weber“. 1870 versah er Hilfslehrerstellen in Salzwedel und Merseburg, 1871 wurde er Lehrer am Domgymnasium zu Magdeburg, 1872 in Elberfeld, und 1874 Direktor der Gewerbeschule (Realschule mit Fachklassen), der späteren höheren Maschinenbauschule zu Hagen i. W.; von diesem Amt ließ er sich 1897 aus gesundheitlichen Gründen entpflichten. Bis zu dieser Zeit veröffentlichte er zahlreiche mathematische Abhandlungen in verschiedenen Zeitschriften über damals besonders interessierende Themen, unter anderem aus Funktionentheorie, algebraischer Geometrie, Potentialtheorie, doch galt bis dahin sein besonderes Anliegen der aktuellen Schulreform, insbesondere der Einführung von Real- und Oberrealschulen. Seine Schriften wie etwa „Errichtet lateinlose Schulen!“ (1886) oder „Der Kampf um die Schulreform in seinen neuesten Phasen“ (1890, ²1900) und seine Arbeit bei der Herausgabe der „Zeitschrift für lateinlose höhere Schulen (Real- und Oberrealschulen)“ (1894-1901) wurden beachtet und berücksichtigt. Erst nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst trat er der Deutschen Mathematiker-Vereinigung bei und widmete sich von da an fast ausschließlich seiner literarischen wissenschaftlichen Tätigkeit. In rascher Folge entstanden zahlreiche Bücher, als wichtigstes das bis heute anerkannte und kaum übertroffene Werk „Elemente der Stereometrie“ (4 Bände, 1900–02). In gleicher Vollständigkeit waren die Lehrsätze und Konstruktionen der Raumgeometrie und die Berechnungen und Untersuchungen von einfachen bis zu den schwierigsten Raumgebilden (mit hervorragenden, wissenschaftlich einwandfreien Zeichnungen) nie zuvor behandelt, zusammengestellt, unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet, mit neuen Ergebnissen ergänzt und didaktisch so geschickt vorgelegt worden. Das in seiner Vielseitigkeit einmalige Lehr- und Handbuch nimmt sowohl im Schul- als auch im Hochschulbereich einen hervorragenden Platz ein.

  • Werke

    Weitere W u. a. Einführung in d. stereometr. Zeichnen, Mit Berücksichtigung d. Krystallogr. u. Kartogr., 1886;
    Einführung in d. Theorie d. isogonalen Verwandtschaften u. d. conformen Abb., verbunden mit Anwendungen auf d. math. Physik, 1892;
    Die Ing.-Math. in elementarer Behandlung, 1. T., 1897, 2. T.: Das Potential u. s. Anwendung auf d. Theorien d. Gravitation, d. Magnetismus, d. Elektrizität, d. Wärme u. d. Hydrodynamik, 1898;
    Elementare kosm. Betrachtungen üb. d. Sonnensystem u. Widerlegung d. v. Kant u. Laplace aufgestellten Hypothesen üb. dessen Entwicklungsgesch., Einige Vorträge, 1906.

  • Literatur

    Schmitz-Mancy, in: Zs. f. lateinlose höhere Schulen (Real- u. Oberrealschulen) 26, 1915;
    Pogg. III-V.

  • Autor/in

    Gottlob Kirschmer
  • Zitierweise

    Kirschmer, Gottlob, "Holzmüller, Gustav" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 578 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116974087.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA