Lebensdaten
vermutlich 1470 – 1540
Geburtsort
Augsburg
Sterbeort
Bern
Beruf/Funktion
Maler
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 122582861 | OGND | VIAF: 25488293
Namensvarianten
  • Holbein, Sigmund

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Zitierweise

Holbein, Sigmund, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd122582861.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    B Hans d. Ä. (s. 2);
    N Ambrosius (s. 1), Hans d. J. (s. 3).

  • Biographie

    H. arbeitete in der Werkstatt seines Bruders und ist vielleicht mit einem der beiden 1497 erwähnten „Knechte“ identisch. 1501 war er beteiligt am Hochaltar Hans Holbeinsdes Älteren für die Dominikanerkirche in Frankfurt am Main, zusammen mit dem anderen „Knecht“, Leonhard Beck. 1504-09 wohnt er im Hause seines Bruders. 1517 führt er vor dem Augsburger Gericht Klage gegen ihn wegen der beträchtlichen Summe von 34 Gulden, die er ihm für einen größeren Auftrag (in Isenheim) vorgeschossen hatte. Anscheinend war er von der Unternehmung zurückgetreten und wollte den Betrag zurückfordern. Hans Holbeinder Ältere hatte 1516 die Stadt verlassen. 1518 ist auch H. nicht mehr in Augsburg anzutreffen. Erst 22 Jahre später kommt wieder Kunde von ihm, und zwar unerwarteterweise aus Bern. Er stirbt dort 1540 und hinterläßt seinem Neffen, dem jüngeren Hans Holbein in Basel, ein Haus an der Brunngasse in Bern, seinen Hausrat, das Silbergeschirr, Farben, Gold und das Malerwerkzeug.

    Von der Kunst H.s besitzt man keine gesicherte Vorstellung. Man schreibt ihm Gemälde in der Art Hans Holbeinsdes Älteren mit härterer Zeichnung und dumpferen Farben in Dietramszell und Basel zu. Bestechend ist der Vorschlag E. Buchners, in den 2 großen Tafeln mit Szenen aus dem Marienleben, die sich als Leihgaben in der Pinakothek zu München befinden, Werke der späteren Zeit H.s zu erkennen. Das Bildnis des Johannes Xylotectus (Zimmermann) aus Luzern von 1520 (Nürnberg), das sich sehr holbeinisch ausnimmt, aber sicher nicht von Hans Holbeindem Jüngeren stammt, fände dann seinen Autor; so gut wie dem jüngeren Hans mochte damals Zimmermann auch dessen Oheim H. in der Schweiz begegnen. In Bern ist bisher nicht die geringste Spur von Werken gefunden worden, die sich mit ihm in Verbindung bringen ließen.

  • Literatur

    z. Gesamtfam.: ADB XII;
    C. van Mander, Het Malerboek, 1612;
    Ch. Patin, Vita Joannis H. pictoris Basiliensis, in: Desiderii Erasmi Roterodami stultitiae laus, figuris Holbenianis adornata, 1676;
    W. H. Black u. A. W. Franks, Discovery of the will of Hans H., 1863;
    R. N. Wornum, Some account of the life and works of Hans H., 1867;
    E. His, Die Basler Archive üb. Hans H. d. J., s. Fam. u. einige zu ihm in Beziehung stehende Zeitgenossen, in: Jbb. f. Kunstwiss. III, 1870 (auch separat);
    A. Woltmann, H. u. s. Zeit, 2 Bde., ²1874/76;
    W. R. Valentiner, Augsburger Urkk., in: Rep. f. Kunstwiss. 28, 1905, S. 60 ff.;
    A. Burckhardt. Hans H.s Ehefrau u. ihr erster Ehemann Ulrich Schmid, in: Basler Zs. f. Gesch. u. Altertumskde. 5, 1905/06;
    C. Glaser, Urkundl. üb. Hans H. d. Ä., in: Kunstchronik NF 27, 1915/16;
    Heinr. Alfr. Schmid, Die Wandgem. im Festsaal d. Klosters St. Georgen in Stein am Rhein, 1936;
    ders., Hans H. d. J., sein Aufstieg z. Meisterschaft, 3 Bde., 1945-48. -
    Kat. d. Ausstellung „Die Malerfam. H. in Basel“, 1960 (vollst. L-Verz.); - ferner:
    H. Reinhardt, Das Abendmahl nach Leonardo da Vinci in d. Basler Kunstslg., e. Werk Hans H.s d. Ä., in: Zs. f. Schweizer Archäol. u. Kunstwiss. 18, 1958;
    |ders., Das Entstehungsjahr d. toten Christus v. Hans H. d. J., ebd. 20, 1960;
    ders., Btrr. z. Kunst Hans H.s d. J., in: Jber. d. Hist. Mus. Basel 1965, 1966;
    ders., Hans H.s d. J. Venus u. Lais in d. Basler Öff. Kunstslg., in: Festschr. Werner Hager, 1966;
    L. Baldass, Offene Fragen auf d. Basler H.-Ausstellung v. 1960, in: Zs. d. dt. Ver. f. Kunstwiss. 15, 1961;
    H. Krummaeher, Zu H.s Bildnissen rhein. Stahlhofkaufleute, in: Wallraf-Richartz-Jb. 25, 1963;
    O. Pächt, Vita s. Simperti, e. Hs. f. Maximilian I., 1964;
    Hannelore Müller, Zum Leben Hans H.s d. Ä., in: Kat. „Hans H. d. Ä. u. d. Kunst d. Spätgotik“, Augsburg 1965;
    B. Bushart, K. F. Reinking u. H. Reinhardt, Hans H. d. Ä., 1966;
    L. H. Wüthrich, Der „Holbeintisch“, e. sign. Werk v. Hans Herbst, in: Neue Zürcher Ztg., Lit. u. Kunst, Nr. 3196 v. 24.7.1966;
    H. Klotz, H. H. d. J., Christus im Grabe, 1968;
    ThB.

  • Porträts

    z. Gesamtfam.: auf d. linken Seitenflügel d. Gem.St. Paulsbasilika“ v. Hans H. d. Ä. (s. 2), um 1504: Hans H. d. Ä. (s. 2) mit s. S Ambrosius (s. 1) u. Hans d. J. (s. 3) (Augsburg, Staatsgal.).

  • Autor/in

    Hans Reinhardt
  • Zitierweise

    Reinhardt, Hans, "Holbein, Sigmund" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 520-521 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122582861.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA